Endlich mal Zivilcourage!

[Ilmarie]

Ich muss mal mein heutiges Erlebnis teilen, weil es so schön zu sehen war, dass Menschen auch einfach mal selbstlos beherzt eingreifen und handeln

In einer verkehrsberuhigten Straße in der Innenstadt traben zwei Typen in einem komischen Tempo entlang (rennen nicht richtig, aber gehen auch nicht).
Plötzlich schreit eine Frau "Haltet die Diebe" und rennt den beiden hinterher; die zwei Männer rennen daraufhin in verschiedene Richtungen los.
Alle Leute, die dort auf der Straße unterwegs waren - und das waren einige - warfen sich den Männern regelrecht in den Weg, rannten hinterher, einer Schlug mit dem Schirm hinter einem her. Das ganze sah aus wie in einem Film und wirkte total surreal; all diese umherspringenden, laufenden, zerrenden Menschen.
Einer konnte dadurch tatsächlich überwältigt werden und drei Kerle setzten sich auf ihn, eine Frau rief die Polizei und alle restlichen Leute bildeten einen Kreis um den Täter, damit ihm deutlich wurde, dass ein weiterer Fluchtversuch keinen Sinn hat.

Die Sache an sich ist natürlich nicht schön, aber wie gut und couragiert da in so einer Größenordnung reagiert wurde, fand ich einfach toll!
Das wolllte ich hier mal teilen, wo man doch sonst oft nur von den grausligen Fällen hört, wo alle wegschauen

[debakey]

Klasse !
Find´ ich übrigens auch gut, daß Du das hier erzählst. Manchmal wirkt sowas ja vielleicht "ansteckend".

Gruß
debakey

[Datura]

Schön, sowas zu lesen.

[larafabienne]

Schön, auch mal so etwas zu lesen!

[basementcat]

Gut, dass es so ausgegangen ist.

Aber es überrascht mich auch nicht, dass es so passiert ist; wenn man aufgefordert wird zu helfen, oder mit einer Gruppe agieren kann, ist es viel leicher, man braucht sich nur anzuschließen und hat viel weniger Angst.

Oft ist es ja so, dass etwas bspw. in einem Zugabteil passiert, aber keiner fühlt sich persönlich verantwortlich, oder traut sich nicht zu helfen.
Man schiebt es gerne auf die anderen Leute "soll das doch jemand anderes machen" oder "die anderen machen auch nichts, was soll ich tun"..
(d.h. in einem fast leeren Abteil zu sitzen ist sicherer als in einem vollen Abteil zu sitzen. Total verrückt, aber es ist wohl wirklich so)

Daher ist es immer gut, wenn man selbst angepöbelt wird o.ä. andere persönlich anzusprechen "helfen SIE mir bitte" oder "rufen SIE bitte die Polizei an".. Oder wenn man helfen möchte, sich noch jemanden dazunehmen. (und sich evtl. lieber an das Opfer richten, z.B bei Pöbeleien, damit man die Täter nicht noch aggressiver macht)

[Ilmarie]

Ich denke auch einfach, dass so eine Diebstahlssituation nicht so verängstigt, weil sie erstmal nicht so aggressiv aufgeladen ist. Es geht in der Regel nicht direkt um körperliche Unversehrheit.

[Mäusken]

Ich weiß nicht, ob ich mich im Falle eines Diebstahls für eine unbekannte Person einsetzen würde. Vielleicht geht es um 100 Euro und ein bisschen Ausweislauferei, aber dafür riskieren, angegriffen zu werden? Vielleicht ist ein Taschendieb unbewaffnet und nicht der agressive Typ, aber vielleicht hat er viel zu riskieren und setzt sich zur Wehr.

Wichtiger finde ich zu helfen, wo jemand ernsthaft an Leib und Leben bedroht ist. Da ist allerdings auch das eigene Risiko höher.

[Ilmarie]

Naja, aber wenn man in weniger gefährlichen Situationen eingreift und dort ein "Erfolgserlebnis" erlebt, kann das vielleicht auch die Sicherheit/Kompetenz in anderen Situationen steigern.

[apia]

toll, dass die menschen sich so eingesetzt haben.

[Cara]

Gut, dass die Leute geholfen haben.

@Mäusken: Was genau meinst du? Dass man nur helfen sollte, wenn es sich lohnt? Ab wieviel lohnt es sich dann? Bei einer Rentnerin für 50 Euro oder bei einem "Reichen" für 5000 Euro? Und zählt nicht etwas viel Wichtigeres hier: Die Diebe sind gefasst worden. So einfach, dass eben alle wegschauen, ist es nicht und das werden sie sich demnächst überlegen. Somit hat das beherzte Eingreifen der Passanten auch eine Abschreckfunktion. Und das kann nicht falsch sein.