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Thema: Pflegschaft für Enkel übernehmen?

  1. #1
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    Standard Pflegschaft für Enkel übernehmen?

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    Hallo,

    bin erst seit ein paar Tagen hier angemeldet, lese aber schon lange mit. Leider hatte es irgendwie nie mit der Anmeldung geklappt, da ich eigentlich einen anderen Nickname haben wollte, der angeblich immer schon belegt war. Ich habe mich jetzt angemeldet, weil ich die Kombination zwischen Begeisterung für Kosmetik, aber auch die teilweisen tollen Threads zu ganz anderen Themen toll finde. Nun hätte ich gerne selber mal eure Meinungen gehört:

    Meine 19jährige Tochter, die in England lebt, ist seit Dezember schwanger. Von einem Jungen, mit dem sie seit Januar nicht mehr zusammen ist und mit dem sie mittlerweile überhaupt nicht mehr zurechtkommt. Ich glaube, sie hasst ihn richtig. Sie will noch nicht mal den Namen des Jungens auf den offiziellen Papieren des Babies (es wird ein Junge) angeben. Wie sie mir vor ein paar Wochen erzählte, denkt sie über eine Adoption nach. Ein Schwangerschaftsabbruch wäre für sie nie von Anfang an nie in Frage gekommen. Ich dachte zunächst, es handelt sich um eine wahnwitzige Idee.

    Nun rief mich vor zwei Wochen mein geschiedener Mann (der auch in England lebt) an und erzählte mir entsetzt, dass unsere Tochter wirklich allen Ernstes über eine Adoption nachdenkt. Ja, eigentlich dass ihre Entscheidung schon getroffen ist. Wir haben uns sehr lange darüber unterhalten, haben geweint, na, ihr könnt es euch ja vorstellen... Mein Ex-Mann hat mit seiner weitaus jüngeren Frau selber erst ein Baby bekommen (jetzt 3 Monate alt). Die Stiefmutter von meiner Tochter will bald selber wieder arbeiten gehen und versteht sich auch nicht so gut mit meiner Tochter.

    Jetzt bin ich ernsthaft darüber am nachdenken, ob mein Mann und ich das Baby zu uns aufnehmen. Als ich diesen Gedanken zuerst meiner Tochter andeutete, war sie zunächst negativ ("dann sehe ich das Kind ja immer..."). Ich muss dazu sagen, dass meine Tochter so ca. 3 x im Jahr nach Deutschland kommt. In unseren letzten Gesprächen zeigte sie sich aber dem Gedanken gegenüber doch positiv.

    Ich bin jetzt schon am hin- und herüberlegen, wie dies zu bewerkstelligen wäre. Wir leben in einer ziemlich kleinen Wohnung mit zwei Hunden, die wir erst vor ein paar Wochen kostspielig renoviert haben. Ich bin vollzeit berufstätig und auch auf das Geld angewiesen. Mein Mann ist selbständig und könnte schon auf das Kind aufpassen. Auch meine Eltern wohnen in der Nähe und würden auf jeden Fall mithelfen. (Sie wissen noch gar nichts davon...!).

    Allerdings hat mein Mann selber noch nie ein Kind gehabt und er muss natürlich dem Ganzen genauso positiv gegenüberstehen, da er wahrscheinlich die meiste "Arbeit" haben wird.

    In England fand schon ein Gespräch mit einer Sozialarbeiterin statt. Sie findet diese Möglichkeit, dass mein Mann und ich das Kind aufziehen, die beste.

    Ich kann es mir einfach nicht vorstellen, dass mein Enkelchen irgendwo aufwächst und ich es vielleicht nie sehen werde. Auch für meinen Ex-Mann ist der Gedanke unvorstellbar. Das Verhältnis zu ihm und unserer Tochter ist zur Zeit sehr gespannt, da er den Gedanken kaum erträgt. Natürlich würde er unsere Tochter unterstützen, wo immer es geht. Aber wenn sie es doch behalten würde, müsste sie sich natürlich hauptsächlich drum kümmern und Einschränkungen in ihrem beruflichen und privaten Leben in Kauf nehmen. Das will sie nicht. Sie sagt, dass sie überhaupt keine Beziehung zu dem Ungeborenen hat und absolut keine Gefühle für das Baby. Sie geht aber zu den Vorsorgeuntersuchungen und ernährt sich gesund.

    Was sagt ihr dazu?

    LG Anja
    Geändert von Bolonkafreundin (16.05.10 um 12:44:22 Uhr)

  2. #2
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    Hallo Anja.
    Ich finde es wirklich toll, dass du dein Enkelkind aufnehmen willst.Sicher ist das dann mit Schwierigkeiten verbunden und wird auch nicht einfach.Das wichtigste ist aber, dass der kleine Wurm geliebt wird.Eine kleine Wohnung ist doch da zweitrangig.Wegen dem Finanziellen:wenn ihr das Baby aufnehmt, gibt es doch sicher auch Kinder/Erziehungsgeld.Da kannst du unter Umständen vielleicht auch mit der Arbeit reduzieren.
    Zynismus ist meine Rüstung, Sarkasmus mein Schwert, und Ironie mein Schild...

  3. #3
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    Willkommen Bolonkafreundin!
    Ich finde es auch toll, dass du dein Enkerl aufnehmen willst. Wichtig ist natürlich, dass deine Tochter zustimmt, wenn sie das tut, ist es sicher die beste Lösung. Nur Mut, euer Enkelkind wird es euch später sicher danken und vielleicht wird ja auch die Beziehung zwischen Mutter und Kind wieder besser. Alles Gute und lass uns wissen, wie es euch ergeht!
    Liebe Grüße,

    Jubi

  4. #4
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    Zitat Zitat von jubi1701 Beitrag anzeigen
    Willkommen Bolonkafreundin!
    Ich finde es auch toll, dass du dein Enkerl aufnehmen willst. Wichtig ist natürlich, dass deine Tochter zustimmt, wenn sie das tut, ist es sicher die beste Lösung. Nur Mut, euer Enkelkind wird es euch später sicher danken und vielleicht wird ja auch die Beziehung zwischen Mutter und Kind wieder besser. Alles Gute und lass uns wissen, wie es euch ergeht!
    Ich möchte mich diesem Beitrag einfach mal voll und ganz anschließen.

    Lg,
    Blondie

  5. #5
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    Erstmal willkommen hier im BB!
    Vielleicht könntest Du auch Elternzeit nehmen? Schau mal, das hab ich dazu gefunden:
    http://www.vnr.de/b2b/personal/arbei...rn-teil-2.html

    Falls eine Adoption durch Euch in Frage kommt, wären die Voraussetzungen für Elternzeit ja nochmal andere, denke ich.

  6. #6
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    Hallo Bolonkafreundin,
    es wird sicher eine grosse Umstellung. Viele Einschränkungen und Abstriche erfordern. Aber auch eine grosse Bereicherung werden.

    Als Vater würde ich sagen, dass du dich vorher nur von diesem Denkfehler
    Mein Mann ist selbständig und könnte schon auf das Kind aufpassen.
    befreien solltest.
    Zeitgleiches konzentriertes Arbeiten und Babysitting schließen sich mAn. aus, so lange ein Kind die Befriedigung seiner Bedürfnisse einfordert.

  7. #7
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    Zitat Zitat von Grauwolf Beitrag anzeigen
    Zeitgleiches konzentriertes Arbeiten und Babysitting schließen sich mAn. aus, so lange ein Kind die Befriedigung seiner Bedürfnisse einfordert.
    Sehe ich auch so, auf Deinen Mann solltest Du nicht 100 % zählen.

    Trotzdem finde ich das sehr toll, wie Du für Deine Tochter in die Bresche springen willst. meine Mutter würde das nie und nimmer machen, aber das ist ein anderes Thema.

    Wegen Adoption:
    Meinte Eure Tochter euch damit oder das Kind weg zu geben? Habe ich nicht ganz verstanden.

  8. #8
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    Vielen Dank für eure Antworten.

    War gerade auf diesem Link von Svea. Komisch finde ich, dass eines der Eltern des Kindes noch minderjährig sein muss oder sich in der Ausbildung befinden muss, um die Elternzeit für Großeltern in Anspruch nehmen zu können. Das träfe ja auf meine Tochter nicht zu. Sie hat einen Job und ist 19 Jahre alt.

    Ich werde nächste Woche zum Jugendamt unserer Stadt gehen und mich erkundigen. Dann werde ich auch mit meinem Arbeitgeber sprechen.

    Green Tea: Nein, meine Tochter möchte das Kind ganz zur Adoption weg geben. Sie sagte, dass es so viele Eheleute gäbe, die sich sehnlichst ein Kind wünschen würden und sie will es nun mal nicht haben. Ein Schwangerschaftsabbruch wäre aber nie in Frage gekommen für sie.

    Grauwolf: Mein Mann arbeitet praktisch nur einige Wochen im Jahr. Er hätte schon Zeit. Das sehe ich ganz realistisch. Aaaaber: Er hatte eben selber noch nie ein Kind und immerhin ist es ja nicht sein leibliches Enkelkind. Er mag Kinder aber sehr.

    LG Anja

  9. #9
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    Weiß denn Dein Mann schon von deinen Plänen?

  10. #10
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    Ich finde es sehr reif und stark von deiner Tochter, dass sie sich gegen Abtreibung ausspricht und es tatsächlich durchziehen möchte , das ungewollte Kind zur Adoption freizugeben. Ganz groß auch von ihr, das sie gesund in ihrer Schwangerschaft lebt und auch zu den Vorsorgeuntersuchungen geht.
    Mit Sicherheit hat sie sich ihre Schritte, ihr Leben und ihre Zukunft gut durchdacht. Sie möchte das Kind nicht, empfindet emotional nicht genug, mag jetzt nicht in eine Mutterrolle schlüfen. Sie weiß, dass sie ihrem Kind nicht das geben möchte und könnte, was ein anderes Paar, welches sich sehnlichst und lange ein Kind wünscht, geben wird.
    Sie ist erst 19! In einigen Jahren hat sie bestimmt den Partner an ihrer Seite, mit dem sie sich ein Kind wünscht und auch bekommt.

    Jetzt aber du als ihre Mutter. Mir scheint, du willst mit der "Brechstange" durchsetzten, dass sie das Kind in der Familie lässt. Die Idee, dass du das Kind aufziehen möchtest, finde ich ja grundsätzlich auch wirklich groß von dir. Trotzdem scheint mir, dass du und auch dein Ex-Mann irgendwie versucht, diese Idee bei deiner Tochter durchzusetzen. Du schreibst, sie würde das Kind sowieso nur 3x im Jahr sehen.
    Aber wie um Himmels Willen soll das dann gehen? Muss deine Tochter dann 3x im Jahr Liebe zeigen? Und das Kind? wie wollt ihr das erklären:
    "Die Frau, welche 3x im Jahr kommt ist deine Mama. Sie wollte dich nicht aufziehen, deshalb tun wir es..."

    Sprich das alles sehr gut mit deiner Tochter und auch deinem jetzigen Mann durch. Auch ihn solltest du mit einem Baby/Kleinkind nicht überlasten, wenn er das evtl. gar nicht will.
    Deine Tochter ist erwachsen, und wie du über sie schreibst scheint sie auch genau zu wissen, was sie will und nicht will. Was gut ist!
    Das ungeborene Kind wird leben - und auch in einer anderen Familie mit Sicherheit zu einem geliebten Menschen heranwachsen.
    Liebe Grüße, Michaela

    In der Ruhe liegt die Kraft.

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