Frauen ohne Kinder - lasst uns mal drüber sprechen

[zebra1971]

Hallo!

Animiert durch den "Enkel-Thread" habe ich in den letzten Tagen über das Thema nachgedacht.

Ist man ohne Kinder freier, auch in seiner Denke? Oder einsamer?
Und warum werden Frauen ohne Kinder auch 2010 noch komishc angeschaut - als wenn es der einzige Heilsbringer sei, Mutter zu werden.

Wie denkt ihr darüber?
Habt ihr euch irgendwann mal bewusst für oder gegen Kinder entschieden?
Oder würdet ihr euch heute gerne anders entscheiden?

Lieben Gruß
zebra

[caroline]

Ich wollte noch in keiner Sekunde meines Lebens Kinder.

Ich bereue es nicht.
Ich werde nicht komisch angeschaut.
Ich würde mich wieder so entscheiden.
Mir geht es gut so.
Es gibt eigentlich gar nichts zu diskutieren.

[Exuser51]

Hi Zebra

Ich wollte Kinder, habe aber den Kinderwunsch mit Mitte 30 beigelegt -inzwischen weiß ich, daß es vom Hormonstatus her ein medizinisches Wunder gewesen wäre, wäre ich schwanger geworden.

Ich bin heute nicht unglücklich deswegen, meine Einstellung zu vielem und auch zu mir selbst hat sich verändert, nachdem das Thema keines mehr war.
Und auch ich wurde nie komisch angeschaut, weil ich kinderlos geblieben bin (im übrigen: wer das täte, wäre in meinen Augen disqualifiziert und damit unwichtig).

LG
miamor

[Thea]

Und warum werden Frauen ohne Kinder auch 2010 noch komishc angeschaut -

Das ist mir in den letzten Jahren nun wirklich nicht mehr aufgefallen. Ja, vor 10, 20 Jahren vielleicht (wenn dann eher in Kleinstädten oder auf dem Dorf)

Es ist sogar so, dass ich Freunde die Mitte 30 sind nicht einmal frage ob sie überhaupt welche wollen oder nicht. Das ist bei mit einfach kein Thema weil es mir wirklich egal ist.
Es gibt Frauen mit Kindern, es gibt welche ohne. Diese Frage ist sowas von persönlich, dass ich sie gar nicht stellen mag.

Grundsätzlich ist es schade, dass sich manche Frauen immer noch über die Anzahl der geborenen Kinder definieren. Das ist so unwichtig wie wenn in China der berühmte Sack umfällt. Ich hasse die typischen Muttertiere. Da verwandeln sich normale Frauen in Hyänen und das einzige was bei ihnen noch zählt ist Kind, Kind, Kind. *schüttel*
Ja, ich bin da in meiner Meinung etwas extrem :-( sorry an alle liebenden Mütter, auch an meine (die gottseidank überhaupt nicht mütterlich war)

[Ilmarie]

Ob man sich einsamer oder freier fühlt, ist imho doch eine generelle Einstellungssache und hat für mich persönlich nichts mit der Situation Kinder zu haben oder nicht zu tun.
Vielleicht neigen Menschen, die Angst vor Einsamkeit haben, eher dazu Kinder zu bekommen. So wie sich diese Menschen vielleicht auch eher in für sie "ungünstige" Beziehungen begeben anstatt alleine zu bleiben.
Und nein, ich meine damit nicht, dass alle, die Kinder bekommen Angst vor Einsamkeit haben

Ich selbst kann immer nicht nachvollziehen, wenn jemand sich seit jeher Kinder wünscht bevor man den Partner dazu hat.
Das heißt nicht, dass ich Menschen, die in homo***uellen Partnerschaften oder alleine leben den Wunsch oder das Recht auf Kinder absprechen möchte.
Aber für mich selbst ist der Gedanke an Kinder an einen entsprechenden Partner gekoppelt.

Ich habe selbst immer gesagt, dass ich nicht weiß, ob ich mal Kinder haben möchte. Ich habe bisher also nicht das Gefühl, dass das unbedingt zu einem für mich glücklichen Leben dazuehören muss.
Im letzten Jahr merke ich aber, dass das Thema an der Seite meines Partners präsenter wird. Nicht, weil ich jetzt Kinder möchte, aber weil ich mir inzwischen vorstellen kann mit dem jetztigen Partner an meiner Seite eine Familie zu gründen. Es ist aber immernoch nicht so, dass ich sage, dass ein MUST ist.

[gesa1974]

Ich habe (bisher) keine Kinder.

Ich werde nicht komisch angesehen, werde selten gefragt und fühle mich ausgefüllt und glücklich. Mein Kinderwunsch war lange überhaupt nicht vorhanden, erst seit einiger Zeit regt sich da überhaupt etwas
Auffallend bei mir ist, das mich kleine Tiere oder überhaupt Tiere in regelrechte Verzückungszustände bringen und ich an keinem, wirklich keinem Hund z.B. vorbeigehen kann, ohne ihn zutiefst zu bewundern Bei anderen Tieren ist das ähnlich...
Bei Kindern habe ich diese Gefühle nicht .... sind einfach nicht vorhanden. Wenn überhaupt dann bei Kindern, die ich gut kenne, von Verwandten oder nahen Freunden. Ansonsten regt sich da nichts, nichts! Bei fremden Kindern schon garnicht, da bin ich eher schnell genervt.

Es gibt viele Mütter, die ich bewundere. Die ich als Vorbild sehen möchte, sollte ich selbst mal Mutter werden. Die ihr eigenes Leben und ihre Interessen nach wie vor im Focus haben und in ihrem Kind eine Lebensbereicherung sehen, nicht den Lebensmittelpunkt - das ist für mich ein großer Unterschied.

Einige Mütter allerdings erregen eine Art Grauen in mir. Schlimm finde ich einfach die Frauen, die sich über ihre Kinder/ihr Kind identifizieren und als eigenständige Person fast kaum noch wahrnehmbar sind.
Solche Muttertypen erregen Abschreckung und Abneigung in mir. Bin oft selbst überrascht, wie contra ich auf solche Frauen reagiere.

[zebra1971]

ich wollte noch nie kinder - hatte jetzt aber eine OP mit komplikationen und habe gemerkt, dass jeder mich sofort darauf angesprochen hat, ob ich denn nun noch kinder bekommen kann.

vorher ist mir sowas noch nie aufgefallen. und ich glaube auch nicht, dass ich den eindruck erwecke, als wäre es mein dringenstes ziel kinder zu bekommen.

nur das fand ich echt schräg in den letzten tagen! und bin irritiert, dass es wohl in den köpfen der meistens so dringend wichtig zu sein scheint.

[nyx]

als ich mit 16 schon gesagte, dass ich keine kinder will, da wurde ich noch belächelt und man sagte 'wart nur ab, dass ändert sich'
jetzt, die 30er überschritten, bin ich immer noch der selben meinung.

was mir persönlich wichtig ist, dass ich das mit meinem freund geklärt habe.
wir sind jetzt auch schon an die zehn jahre zusammen und bis jetzt passt das für ihn. sollte er wirklich den wunsch nach kindern verspühren, resp sollte es zu einem herzenswunsch werden, wird sich unser weg dann wohl trennen.

ich hab nicht das gefühl, dass ich wegen meiner entscheidung in meinem umfeld die erwartungen nicht erfüll. das wird so hingenommen und nicht kommentiert.

[mumpitz]

Ich wollte immer den Sabber-Scheiß-Ärger überspringen und lieber gleich Oma werden. Oma sein finde ich toll!

Tja, das eine geht nicht ohne das andere. Zumal man es ja vom eigenen "Fleisch und Blut" sein möchte.

Jetzt mache ich mir eher Gedanken darüber, wie man das als Selbständige, wenn nur alle paar Monate mal Geld reinkommt und nicht automatisch alles weiterläuft wie bei Angestellten, bewerkstelligen kann...

Und der Gedanke, sich mit diesen merkwürdigen Übereltern herumschlagen zu müssen, die hier bei uns in der Gegend herumlaufen...

Hier können die Eltern und deren Umgang mit den Kindern einem das Kinderkriegen gründlich vermiesen.
Ein Soziologe hat es in einem NDR-Info-Beitrag ungefähr so genannt: Die kreative Klasse, für die Kinderkriegen ein designter Event mit hohem Erlebnisfaktor ist.


Edit: Ich musste mir in den letzten Jahren auch häufig solche Fragen anhören. Als ich einmal die Schnauze voll hatte, habe ich laut genug gesagt, dass ich Kinder scheiße finde. Ist zwar nicht so, ich finde meist nur die Eltern dazu unerträglich. Seitdem ist Ruhe.
Das geht doch den Rest der Welt nichts an, wann und ob ich überhaupt in Produktion gehe!

Da schließe ich mich auch Gesas Meinung an:
Es gibt viele Mütter, die ich bewundere. Die ich als Vorbild sehen möchte, sollte ich selbst mal Mutter werden. Die ihr eigenes Leben und ihre Interessen nach wie vor im Focus haben und in ihrem Kind eine Lebensbereicherung sehen, nicht den Lebensmittelpunkt - das ist für mich ein großer Unterschied.

Einige Mütter allerdings erregen eine Art Grauen in mir. Schlimm finde ich einfach die Frauen, die sich über ihre Kinder/ihr Kind identifizieren und als eigenständige Person fast kaum noch wahrnehmbar sind.
Solche Muttertypen erregen Abschreckung und Abneigung in mir. Bin oft selbst überrascht, wie contra ich auf solche Frauen reagiere.

[bluerose]

Ich wollte noch in keiner Sekunde meines Lebens Kinder.

Ich bereue es nicht.
Ich werde nicht komisch angeschaut.
Ich würde mich wieder so entscheiden.
Mir geht es gut so.
Es gibt eigentlich gar nichts zu diskutieren.

Kann ich Punkt für Punkt so übernehmen