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Thema: Katzenbesitzer: Rubenal- ist das bekannt?

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  1. #1
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    Standard Katzenbesitzer: Rubenal- ist das bekannt?

    Hallo,

    kennt einer von euch Rubenal als Diätfuttermittelergänzung zum Low Protein-Futter bei Katzen?

    Mein alter Kater hat verschlechterte Werte und die TA hat das jetzt empfohlen.

    Viele Grüße
    Britta
    Life must go on.

  2. #2
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    welche werte sind genau denn schlecht(er) bzw. verschlechtert?

    rubenal ist ja auf nieren zugeschnitten, genauer: auf cni, chronisches nierenversagen - ergo wäre ich da jetzt gaaanz wachsam!

    falls es die nierenwerte sind - und davon ist bei rubenal auszugehen - (hat der tierarzt es denn gesagt?), dann weißt du hoffentlich, daß die forschungsergebnisse der letzten jahre dringend anraten, vor allem den PHOSPHATwert runterzuschrauben, d.h. mit futter mit sehr niedrigen phosphatwerten sowie zusätzlichen phosphatbindern, die mit dem futter gefüttert werden können und sollten - siehe z.b. hier, aber es gibt tausend quellen im netz und sonstwo in der neueren literatur.

    ansonsten sollte man auf niedrigere proteinwerte schauen, aber vor allem auch darauf, daß es sich um sehr hochwertige proteine handelt. sprich: hoher fleischanteil, keine unnötigen füllstoffe, kein getreide usw.
    zu niedrige proteinwerte, evtl. aus schlechten quellen, sind bei cni-katzen (chronisches nierenversagen) eher kontraproduktiv.

    diese seite ist da sehr sehr hilfreich: http://www.felinecrf.info, darüberhinaus gibt es einige tolle yahoo-newsgroups mit riesigen datenbanken.

    ich würde nierengeschichten nie mehr auf die leichte schulter nehmen - spreche leider aus erfahrung...
    eine katze mit chronischem nierenversagen, und die niere gehört leider eben zu den häufigsten alterserscheinungen bei katzen, kann noch jahrelang gut weiterleben - aber eben nur, wenn man sofort reagiert, sich umfassend informiert, futter umstellt, die katze regelmäßig überwachen läßt bzw. das blut. ansonsten kann das richtig richtig schnell zu ende gehen - ohne dir angst machen zu wollen (sobald sich nieren in blutbildern zeigen bzw. man von schlechten nierenwerten spricht, sind schon ca. minimum 60% der nierentätigkeit irreversibel eingestellt - hier darf man keine zeit mehr verschenken; es sei denn, es handelt sich um temporär schlechte werte eines aktuen nierenversagens durch z.b. eine vergiftung - das kann reversibel sein, hier ist aber noch dringendere handlung angesagt, da ein akutes nierenversagen sonst unweigerlich zum tod führt.)

    ich habe selbst bereits eine katze verloren aufgrund mangelnder eigener information und gänzlich falscher beratung bei den tierärzten und dem tierheim.

    kann dir nur dringend anraten, dich in der deutschen yahoo-newsgroup nierenkranke_katze (und am besten auch siebenkatzenleben) anzumelden, dich dort schlau zu machen und mal von den damen dort, die sehr sehr viel ahnung haben, das blutbild checken zu lassen und dir tipps zu holen.

    liebe grüße, die susi.
    Geändert von Susi Simpel (25.05.10 um 22:14:41 Uhr)
    Auch die hohlste Nuss will noch geknackt sein. (F. Nietzsche)

  3. #3
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    Hi Susi,

    danke für die ausführliche Erklärung. Es sind die Crea- und Harnstoffwerte, die sich, vor allem im Vergleich zur Untersuchung im Sept, ziemlich erhöht haben.

    Er bekommt seit Sommer 09 Low Protein Diet, leider nicht ganz so strikt, weil bei zwei Katzen ist das manchmal etwas schwierig.
    Life must go on.

  4. #4
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    das sind unter anderem genau die für cni kritischen werte.

    ich kann dir nur raten - lies dich ein. da läßt sich noch einiges reißen, wenn du dich umfassend informierst.
    aber mit diesen werten ist wirklich nicht zu spaßen.
    und, wie oben geschrieben - die neuesten forschungsergebnisse sind allesamt eindeutig und leider noch nicht bei allen tierärzten angekommen: auf dem phosphat sollte das hauptaugenmerk liegen und prio2 ist dann erst protein!

    mein tipp, ganz ehrlich und wirklich dringlich ans herz gelegt: probier die newsgroups, vor allem die nierenkranke_katze - die kennen sich dort wirklich aus, sind enorm kompetent und wirklich sehr hilfsbereit.

    hätte ich das früher gemacht, würde meine letzte katze sicher noch leben bzw. hätte eine chance gehabt...
    ich würde, auch aus der leidigen situation mit meinen jetzigen katzen heraus, keinem tierarzt mehr vollständig vertrauen. ich könnte an dieser stelle zehn lieder singen aber ich checke mittlerweile alles selbst und entscheide im bedarfsfall auch gegen den tierarzt... bei einer meiner jetzigen katzen wurde auch soo viel falsch gemacht bei den letzten fünf tierärzten, sei es die asthmadiagnose und -behandlung, herpes im auge, erkältung mit asthma und zigfach die falschen antibiotika usw. ... und jedes mal wurde inbrünstig vom tierarzt irgendetwas erklärt, was sich nachher als schlicht falsch herausstellte - von mir fast jedesmal falsifiziert mit der lieben hilfe von grouplern, den datenbanken dort, die randvoll sind mit artikeln aus fachliteratur, neusten studien, verweisen usw. sowie der eigenen recherche in fachliteratur, mit medikamentenherstellern usw.
    ich kann dir nur eindringlich raten, dich NICHT nur auf den tierarzt zu verlassen, egal wie gut...

    lg, die susi.
    Auch die hohlste Nuss will noch geknackt sein. (F. Nietzsche)

  5. #5
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    hier nochmals ein link zum thema:
    http://www.katzen-links.de/katzenfor.../t-117651.html

    Horzinek, "Krankheiten der Katze", S.405-407.
    "Reduzierte Proteinaufnahme: Eine Reduktion der Proteinaufnahme ist ein Eckpfeiler der Therapie bei chronischer Niereninsuffizienz. Hierdurch fallen weniger stichstoffhaltige Abbauprodukte an. Dies führt zu einer Besserung der klinischen Symptomatik."
    ABER!:
    "Ob eine reduzierte Proteinaufnahme auch zu einer Verlangsamung der Nierenschädigung beiträgt, ist z.Z. stark umstritten; es spricht jeoch mehr dagegen als dafür. In einer experimentellen Studie mit partieller Nierenexstirpation bei Katzen war zwar die Nierenfunktion sowohl in der proteinreduzierten als auch in der hochproteinhaltigen Diätgruppe nach einem Jahr unverändert. Die Gruppe mit reduzierter Proteinaufnahme hatte jedoch auch eine geringere Energieaufnahme."

    Horzinek, "Krankheiten der Katze", S.411-412.
    "Studien bei Katzen mit chronischer Niereninsuffizienz ergaben, daß eine Diät mit erniedrigtem Phosphorgehalt zu einer signifikant verlängerten Lebensdauer führt."
    "Kommerzielle Nierendiäten sind laut gesetzlicher Definition phosphorreduziert. Der Grad der Phosphorreduktion ist hierbei allerdings nicht vorgeschrieben und kann sehr unterschiedlich sein. Bei einigen Produkten wird der Phosphorbedarf adulter Katzen deutlich unterschritten, bei anderen Produkten liegt die Phosphoraufnahme dagegen noch deutlich über dem Bedarf, und die Phosphorreduktion ist nur im Vergleich zu handelsüblichen Alleinfuttermitteln zu verstehen."

    wichtig aber auch:
    "Wenn zusätzlich Phosphatbinder eingesetzt werden, so gilt, dass diese umso wirksamer sind, je weniger Phosphor in der Ration enthalten ist.
    Da es sehr schwierig sein kann bei Patienten mit ausgeprägter Hyperphosphatämie den Phosphorgehalt im Plasma zu normalisieren, wird oft vergessen, dass bei diätischer Phosphorreduktion auch des Guten zuviel getan werden kann. Dies ist insbesondere im Anfangsstadium der Erkrankung der Fall, also gerade bei Patienten, bei denen eine Diätbehandlung besonders aussichtsreich ist.
    Erwachsene gesunde Katzen können mit phosphorarmen, calciumreichen Rationen innerhalb weniger Wochen in eine Mangelsituation gebracht werden. Viele Symptome des Phosphormangels, wie reduzierter Apetit, glanzloses Fell, Schwäche, Apathie, Durchtrittigkeit und Anämie (!) können nur zu leicht der Niereninsuffizienz zugeordnet werden. Der Plasmaphosphorgehalt ist kein zuverlässiger Indikator für eine unzureichende Versorgung. Verschlechtert sich das Befinden einer Katze mit gering- bis mittelgradiger Niereninsuffizienz nach Umstellung auf eine stark phosphorreduzierte Diät (Phosphoraufnahme weniger als 60% des Erhaltungsbedarfes) und es besteht keine ausgeprägte Hyperphosphatämie, sollte daher auch die Möglichkeit einer Phosphorunterversorgung in Betracht gezogen werden."

    ich weiß, du kannst selber lesen, ich war aber mal so frei
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  6. #6
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    und noch weiteres -
    bitte, ganz wichtig, hier:
    www.proniere.at/pdf/infofolder_neu.pdf
    zitat:
    "Katzen oder Hunde deren Nierenwerte auch nur geringgradig erhöht sind besitzen tatsächlich bereits einen Funktionsverlust von über 70%. Die Nierenerkrankung ist schon weit fortgeschritten. Aus diesem Grund müssen auch normale oder grenzwertige „Nierenwerte“ sehr kritisch beurteilt werden, um nicht eine Nierenschwäche im Anfangsstadium zu übersehen.
    Die Beurteilung der Nierenfunktion sollte sich nicht nur auf die Bestimmung der „Nierenwerte“ stützen, sondern unbedingt
    durch eine ausführliche Harnuntersuchung ergänzt werden."

    darüber hinaus:
    www.katzenmagazin.ch/cgi-bin/zcms5/skm/.../km_4_07_nieren.pdf

    http://www.loetzerich.de/Gesundheit/...rankungen.html
    --> vieles hiervon stammt von der seite www.felinecrf.info, die ist einfach standard dazu.

    http://home.arcor.de/elarab/rund_um_...en/nieren.html

    ... und ja, es ist immer noch ein emotionales thema bei mir
    Geändert von Susi Simpel (25.05.10 um 22:51:19 Uhr)
    Auch die hohlste Nuss will noch geknackt sein. (F. Nietzsche)

  7. #7
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    @susi:
    Was das Taurin anbelangt, würdest Du da auch das Cat Revital von Vet Conecpt empfehlen?
    Oder nur das reine Pulver?

    lg
    metikaa

  8. #8
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    huhuu metikaa,

    ich hatte das cat revital auch schon mal im auge, wollte auch mal bei vetconcept anrufen wegen der zusammensetzung... habe es dann aber wieder vergessen

    es ist sicher nicht schlecht und du wirst damit absolut nichts falsch machen - mich würde aber schon interessieren, wie die zusammensetzung ist.

    taurin - wir hatten die diskussion ja neulich auch mal, nämlich hier - ist definitiv wissenschaftlich schon seit den siebzigern durchweg belegt eine für katzen ganz essentiell und somit auch existentiell notwendige aminosäure, die sie selbst nicht produzieren können. es wirkt auf alle möglichen organfunktionen, auf allgemeinzustand, -wohlbefinden usw.

    ich möchte das bei meinen tieren auf jeden fall ausreichend abgedeckt sehen und da ich nicht weiß, wann bei der dosennahrung das taurin zugesetzt wird (vor oder nach dem erhitzen) weiß ich ergo auch nicht genau, wieviel darin noch enthalten ist. insofern füttere ich, da man taurin auch nicht so einfach überdosieren kann, wie im anderen thread schon angemerkt ca. 3g auf vier katzen und fast immer zu 1/3 nicht aufgegessene futterschalen zu.

    der einfachheit halber nehme ich deshalb reines taurin - da weiß ich genau was und wieviel - ganz abgesehen davon, daß es auch sehr preisgünstig ist (was aber nicht ausschlaggebend wäre, nur ein angenehmer nebeneffekt ).

    bei meiner einen spanierin hatte ich im übrigen nach kürzester zeit eine sehr direkte auswirkung auf das fell. als sie ankam hatte sie struppigstes fell und haarte sehr sehr stark, was sich nach einer zeit etwas gab. absolut perfekt war es dann nach einer woche taurinbeimengung - da bin ich dann auch dauerhaft dabei geblieben.

    liebe grüße,

    die susi.
    Auch die hohlste Nuss will noch geknackt sein. (F. Nietzsche)

  9. #9
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    Habe Eure Beiträge mit Interesse verfolgt. Auch wir haben vor 1,5 eine Katze an CNV verloren. Trotz Infusionen, Futterumstellung und Medis hatte sie keine Chance mehr.
    Nachdem ein Kater vor ca. 3 Monaten einen Harnröhrenverschluss, verursacht durch Struvitkristalle, hatte und es auch sehr knapp war, habe ich mir Urinteststreifen besorgt. Nun wird regelmäßig eine Messung vorgenommen. So kann ich doch im Vorfeld einiges an Werten im Auge behalten.
    Der TÄ werden sie immer regelmäßig vorgestellt. Aber wie schon geschrieben, wenn die Werte im Blut nachzuweisen sind, ist es ja schon viel zu spät.
    Liebe Grüße an alle Tierliebhaber hier im Board
    teddie83

  10. #10
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    Danke Susi

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