Was haltet Ihr eigentlich von der Frauenquote?

[Exuser18]

Hallo

ich arbeite in einem großen, eher männerlastigen Konzern und nach allem, was so aus der Konzernzentrale dingt, bekommen wir wohl bald eine Frauenquote.

Was haltet Ihr davon?

Ich bin dafür, denn offensichtlich geht es ohne die Holzhammermethode nicht. In den letzten dreißig Jahren hat sich kaum etwas getan, mittelmäßige Männer werden guten Frauen vorgezogen und mir ist es im Zweifel auch egal, ob ich als Quotenfrau auf den nächsten (und besseren) Job komme. Machen Männer auch, da heißt es nur anders.

LG Esmay

[Exuser50]

Schweren Herzens (schmeiss jetzt bloss nichts nach mir ) bin ich dafür.

Ich war früher gegen solche Quoten, aber da war ich 18 und unerfahren. 12 Jahre später bin ich auch für die Holzhammermethode. Zweifel werde ich nicht haben, ich weiss wozu ich fähig bin. Zudem hoffe ich dass dies etwas dem Stigma der Gebährfähigkeit entgegen kommt.

[Datura]

Im Prinzip bin ich auch dafür, aber für manche Firmen/Vorstände dient das ja nur als Alibi. Nach dem Motto: Frauenquote von 10% erfüllt, mehr kommen nicht rein. Wie so oft: gut gemeint.

In manchen Berufen bin ich auch für eine Männerquote.

[hibernating]

Ich bin dafür. Aber nicht nur die Schönen einstellen!

...

In manchen Berufen bin ich auch für eine Männerquote.

ich auch, in meinem Beruf zB (Augenoptiker), dann wird auch mal der Lohn höher (jedenfalls für die Frauen, haha).
Und in der Kindererziehung sollten auch mehr Männer arbeiten.

[Datura]

Und in der Kindererziehung sollten auch mehr Männer arbeiten.

Bwahaha! Da bin ich auch dafür, aber ich halte es kaum für möglich.

Dazu eine kleine OT-Anekdote:
Mein Freund hat vor ein paar Wochen einen Anruf von der Kriminalpolizei bekommen. Grund: Er war als Kind in einer Jugendgruppe. In der Zeit soll ein Jugendbetreuer sich an Kindern vergangen haben. Man hat nun alle Kinder aus der damaligen Zeit ausfindig gemacht und nach gleichgearteten Vorkommnissen befragt. Mittlerweile hat die Mutter meines Freundes erfahren, was dem Mann vorgeworfen wird:
Bei einem Ausflug mit Übernachtung sollen sich zwei Zwölfjährige Jungen heimlich betrunken haben. Einer hat sich und seine Sachen vollgekotzt. Der Jugendbetreuer hat ihn daraufhin ausgezogen und unter der Dusche gewaschen. Und die Eltern und der Sohn haben jetzt, nach fast 20 Jahren, auf Mißbrauch geklagt, nachdem diese ganzen Skandale aufgeflogen sind.

Ich kann das kaum fassen. Und auch in meinem Umfeld waren die Reaktionen durchweg a la: Den hätte ich auch angezeigt. Wie bitte? Weil ein Mann seiner Pflicht nachkommt und einen besoffenen Rotzbengel wäscht? Wo sind wir denn mittlerweile gelandet? Darf sich ein Mann einem Kind überhaupt noch nähern ohne gleich angezeigt zu werden? Diese Hysterie ist typisch für Themen, die vorher immer unter die Decke gekehrt wurden. Ich hoffe, das beruhigt sich bald auch wieder.

Ich finde nämlich auch, Männer fehlen in Erziehungsberufen. Von der Krippe bis zur Grundschule gibt es fast nur Lehrerinnen und Erzieherinngen. Ein Kindergärtner ist heutzutage noch ungewöhnlicher als eine Bundekanzlerin.

[Exuser 23]

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[Shermaine]

Schweren Herzens (schmeiss jetzt bloss nichts nach mir ) bin ich dafür.

Ich war früher gegen solche Quoten, aber da war ich 18 und unerfahren. 12 Jahre später bin ich auch für die Holzhammermethode. Zweifel werde ich nicht haben, ich weiss wozu ich fähig bin. Zudem hoffe ich dass dies etwas dem Stigma der Gebährfähigkeit entgegen kommt.

Mein Gott Paris!!! Wenn du das ERNST meinst, unterschreibe ich bei dir, jedes Wort. Aber irgendwie.... jetzt wirklich?
Ich wäre dann auch noch für zumindest angepasstere Löhne, aber naja....man darf noch träumen.

[Thea]

Ich finde nämlich auch, Männer fehlen in Erziehungsberufen. Von der Krippe bis zur Grundschule gibt es fast nur Lehrerinnen und Erzieherinngen. Ein Kindergärtner ist heutzutage noch ungewöhnlicher als eine Bundekanzlerin.

finde ich auch ...
Aber da würden sich die Mütter wieder aufregen weil die Männer ja "sowas" nicht richtig machen würden. Nichts scheint kompetenter und allwissender als eine Mutter.
Wenn ich Mann wäre, würde ich es mir 1000 mal überlegen ob ich mich mit einer Mutter anlege. Vielleicht gibt es deswegen so wenig Männer in Erziehungsberufen: Die wissen schon warum sie gerne darauf verzichten

Von einer Frauenquote halte ich nicht sehr viel weil ich denke, dass mit einer von außen verordneten Anteilsquote dann diejenigen Frauen belächelt werden a la "ohne Quote wäre die doch nie an diese Stelle gekommen" und diese Ansicht noch schädlicher ist.

Was natürlich gar nicht geht ist dass Frauen für die gleiche Arbeit schlechter bezahlt werden. Da muss schnellstens etwas dagegen getan werden und ich würde jeden unterstützen der sich dafür einsetzt.

Ich habe das Glück in einem Unternehmen zu arbeiten welches das Wort Gleichberechtigung als selbstverständlich ansieht (Holländer ). Wir haben hier sehr toughe Frauen die sich bestimmt nicht die Butter vom Brot nehmen lassen würden, egal wo sie arbeiten.
Es gibt aber auch trandösselige Frauen und die - nur aufgrung einer Quote - vorgesetzt zu bekommen stelle ich mir auch falsch vor.

lg
Thea

[mafalda]

Ich unterschreibe bei Paris. Und - weil's neulich in einem anderen Forum mal um die Aufsichtsratsquote in Norwegen ging - mir wäre es auch schnurzpiepe, ob der Verdacht der Quotenförderung bestünde, so lange ich das höhere Männer-AR-Gehalt bekäme.

[Ella*]

Schweren Herzens unterschreibe ich auch bei Paris Ich war ebenfalls immer gegen eine Frauenquote. Irgendwie impliziert das, dass ein Problem anders nicht gelöst werden kann und ein inoffizielles Problem sich zum richtigen Problem auswächst, mit Management attention und allem drum und dran.
Aber anders geht das wohl nicht.