Ein zweites Kind??

[Tommasina]

Ich kann mich noch sehr gut an die durchwachten Nächte, die ungeheuren Eifersuchtsanfälle meiner Ältesten (3einhalb Jahre älter als mein zweites Kind), die Einsamkeitsgefühle, die mich, allein zuhause mit 3 Kindern, übermannten, die Sehnsucht nach meinem Beruf, die Schulzeit mit ihren ganzen Herausforderungen, die turbulenten Zeiten mit drei Pubertierenden (inklusive erneuter schlafloser Nächte ), den Stress mit Berufswahl (die Liste lässt sich problemlos verlängern) erinnern.....

Und vor allem erinnere ich mich, wie toll es war (und ist) als mein Mann dann endlich wieder etwas Luft und Zeit (und Geld) für uns hatten.

Ich finde meine Kinder toll, toll, toll - aber bis sie auf eigenen Beinen stehen, das ist, neben aller Freude, eine aufreibende Zeit.

[Exuser64]

Danke Tommasina, auch jemand von den älteren, der mal ehrlich ist. Wenns nach meiner Mutter geht, haben meine Kinder mit einem Jahr sauber zu sein, weil ich das auch war und mit 9 Monaten laufen. Ja genau.
Meine ältere Nachbarin fragt mich, wie es sein kann, das mein zweijähriger in der Kita noch gewickelt wird. Und warum mein Sohn nicht die Kiwis isst, die an unserem Baum hängen, ihre Kinder wären da ja so unkompliziert gewesen und hätten immer alles gegessen …usw. usw. usw. beliebig fortsetzbar.

[paulinka]

Es gibt tatsächlich auch Frauen/Paare, für die es nicht so stressig ist. Ich habe gelassene Mütter kennengelernt, auch hinter der Fassade. War zwar nicht die Mehrheit, aber es gab sie.
Ich fand es auch anstrengend, und wie. Ich war in der gleichen Situation wie du, Green, mein Mann hat noch nachts und am Wochenende arbeiten müssen, ohne Freizeitausgleich. Familie hatte ich keine vor Ort, war auf mich alleine gestellt und von einer Kita oder Kiga für die Kleinen konnte man vor 25-30 Jahren in Baden-Württemberg nur träumen. Meist kamen sie sie so mit dreienhalb, manchmal erst mit vier in den Kindergarten. Meine Kinder sind zwar weiter auseinander, was aber auch nicht nur von Vorteil war, weil ich zwei Welten gleichzeitig bedienen musste.

edit: Und Tommasinas Zusammenfassung schließe ich mich an. Es hat bis heute kein Ende, gerade letzte Nacht habe ich wieder unruhig geschlafen .

[Maja]

Klar, mit Mitte 20 wäre es wahrscheinlich vom Alter her besser gewesen, aber da hatte ich noch nicht den richtigen Partner und definitiv nicht den Wunsch nach einem Kind. Der kam halt erst später und eigentlich ist es gut so wie es ist. Und ich bin für den Altersabstand meiner Kinder dankbar, einen engeren wollte ich nicht! Ich denke das spielt noch viel mehr eine Rolle als das Alter der Mutter.

Aber wenn man sich für ein Kind entschiedet, sollte man alles bedenken, deswegen finde ich Zweifel hilfreich.
Ich habe lange hin und her überlegt, weil ich mit den Kindern ziemlich alleine bin und ich von vornherein wusste das meine Schonfrist nach der Geburt gerade mal eine Woche beträgt. Fand ich Mist, wusste ich vorher, aber irgendwie klappts. Ich komme mit dem "irgendwie" klar, dass ist aber eben nicht jedermanns Sache.

Und ich rede mir nichts schön, bei mir sieht es aus wie sau und bin auf der Suche nach einer Putzfrau, kochen muss aktuell mein Mann wenn er mal da ist oder die Küche bleibt kalt, ich bin froh wenn ich die Wäsche geregelt bekomme und ich räume nicht mehr auf bevor Besuch kommt. Ist eh sinnlos wenn die mit Kindern kommen. Ich bin keine Supermunter und habe auch nicht diesen Anspruch!
Wenn ich manchmal andere Mütter mitbekomme, was die alles machen ... Hut ab. Ist nicht mein Ding, da würde ich Amok laufen.
Ich bin auch nicht der Typ Mutter der Jahre zuhause bleibt, ganz ehrlich, dass ist mir zu anstrengend, da gehe ich lieber arbeiten. Zuhause würde ich depressiv werden.

Aber Zoo13 kann sich ja schon durchaus vorstellen, wie stressig es mit Kind ist und die Kids hätten ja einen recht großen Altersunterschied. Was ich auf den Stressfaktor bezogen positiv finde.

Edit: Klingt so als wäre ich eine schreckliche Mutter

[Babs]

Klingt gar nicht so, Maja
Oder ich bin genauso eine schlechte Mutter
Nee, ich bin eher eine schlechte Hausfrau. Bei uns siehts auch immer aus wie nach einem Bombenangriff und kochen hab ich auch auf ein Minimum reduziert. Seit ich wieder arbeite, ist es umso schlimmer, von Routine kann hier kaum eine Rede sein.

Es ist schon anstrengend, alles unter einen Hut zu bekommen. In meinem Bekanntenkreis gibt es einige Mütter, die zugeben, dass es anstrengend ist und keineswegs nur eitel Sonnenschein. Das ist zumindest in meinem Umfeld eher die Ausnahme. Es gibt allerdings einige Schwiegermütter, bei denen alles wie geschmiert gelaufen ist

[Maja]

Ich finde das ganze ist wie eine Bergtour. Man weiß es wird verdammt anstrengend, zwischendurch stellt man sich die Frage warum man sich sowas antut, geht an seine Grenzen und darüber hinaus, aber eigentlich ist es toll

[Exuser64]

Naja, toll finde ich es jetzt nicht, also meine Kinder selbst und dass wir sie haben schon, aber bei der Situation von toll zu sprechen, das fänd ich jetzt ziemlich übertrieben.
Mein Leben ist komplett aus den Fugen geraten, seit meine zweite da ist. Am Anfang lief es noch gut und ich kam meinen eigenen Ansprüchen halbwwgs hinterher, doch das kann ich jetzt komplett vergessen. Da geht es mir ähnlich, hier sieht es aus wie Sau und gestern habe ich nach Monaten mal wieder etwas richtig gekocht, was Zeit in Anspruch genommen hat. Sonst bleibt bei uns die Küche überwiegend auch kalt, und wenn dann muss alles schnell schnell gehen. Unter Küche kalt verstehe ich übrigens auch, wenn ich meinem Sohn lediglich ein paar Nudeln in den Topf schmeiße oder ein paar Fischstäbchen in den Back Ofen.
Er will ja eh nichts anderes… Da braucht man sich nicht verkünsteln.
Wenn ich nur daran denke, was ich mir deswegen schon alles hab anhören muss… Mein Kind isst deswegen nicht, weil ich eben nichts koche. Ja, alles klar.

[Exuser64]

Es gibt allerdings einige Schwiegermütter, bei denen alles wie geschmiert gelaufen ist

Ja, ich glaub so selten sind die echt nicht, von denen ich oben sprach...

[serendipiti]

hi,

ich bin auch immer ehrlich und beschönige nichts. ob es wer hören will oder nicht, aber was hilft es mir, wenn ich mir selber ins gesicht lüge?

aber ehrlich gesagt kenne ich eher mehr Frauen, die genauso offen sagen, dass Kindererziehung nicht leicht ist. eine kindergartemutter hat sogar offen und ehrlich gesagt, es war eine blöde Idee ein 2. Kind zu bekommen (obwohl sie ihn natürlich nicht mehr hergibt) dann lieber einen Hund

ich bin mit meiner 3,5 jährigen eingespannt, dass reicht mir. ich bin froh, dass ich alles miterleben darf, aber ein 2. Kind schaffen meine nerven nicht *lach* mein mann denkt inzwischen auch so. die frau ist die mit der meisten belastung, es ist nun mal so.

[Sonnenschein110]

Wie sagt man so schön " 1 Kind ist kein Kind und 2 Kinder ist eines zu viel". Fürs Kind ist es sicher schöner, mit einem Geschwisterchen, auch wenn sie größer sind. Für die Eltern bedeutet das aber Stress.
meine Jungs hatten sich eine Zeitlang ganz schlimm in den Haaren, da bin ich bald irre geworden. Jetzt macht der große vieles nicht mehr mit der Familie, da hängt der kleinere ganz schön durch. Gerade im Urlaub sind die beiden die letzten beiden Jahre gern auch mal alleine in der Hotelanlage unterwegs gewesen, das macht der kleine jetzt natürlich ohne Bruder nicht. Aber die Jahre zuvor haben die es sehr genossen, jemanden zum spielen zu haben.

Ich bin das aber etwas gelassener angegangen als andere. Meine Kinder konnten sich immer super alleine beschäftigen, daher hatte ich auch mal Zeit was im Haushalt zu machen.Ich kenne Frauen, die holen ihr Kind aus der Tageseinrichtung ab und dann geht es noch auf den Spielplatz, dann wird daheim gepuzzelt...Warum sollte ich das wochentags tun ? Das hat das Kind den ganzen Tag in der Einrichtung schon gemacht und wurde bespaßt, da kann es dann daheim auch mal was alleine machen. In der Zeit hab ich Essen gemacht oder geputzt, oder aufgeräumt... Das klappte ganz gut. Am Wochenende war das natürlich was anderes.