Massenpanik bei Love Parade - 10 Tote....

[Darcie]

Und ich schaue auf das Datum. Beinahe 6 Jahre sind vergangen!!!!

[vivian]

Vielleicht wird man niemandem etwas beweisen können und alle werden freigesprochen. Aber noch nicht mal ein Strafprozess?
Ein Armutszeugnis.

Nein. Es ist halt deutsches geltendes Recht. Man kann nur Einzelpersonen anklagen, keine Stadt. Und einer Einzelperson ist hier wohl nicht
wirklich etwas nachzuweisen.
Für die Hinterbliebenen bzw. die überlebenden Opfer ist das natürlich nicht gut. Sie haben keinen Abschluß.

[PEARLI]

Die armen Angehörigen.
Die Mutter, die ihr einziges Kind dabei verloren hat

[vivian]

Ja, die tun mir auch so Leid.

[Peppermintpatty]

Ein Schlag ins Gesicht der Opfer. Die deutsche Justiz und insbesondere die Staatsanwaltschaft haben sich hier wahrlich nicht mit Ruhm bekleckert.
Das fing schon damit an, dass sich nur Bauernopfer auf der Anklagebank wiederfanden, Angestellte und kleine Beamten.
Als wenn die das alles im Alleingang entschieden hätten und Schaller und Sauerland von nichts gewusst haben.
Nee, ist klar. Wir leben in einer Bananenrepublik.

"Dummheit und Renommiersucht sind nicht justiziabel" schreibt die Mitteldeutsche Zeitung sehr treffend. Dies sei der Grund, warum einige Namen in der Anklageschrift nicht auftauchten.

[Iridia]

ich weiß nicht, ich kenne nicht alle Indizien. Ich halte es aber möglich, dass sich tatsächlich niemand grob fehlverhalten hat und es durch eine Verkettung einiger sehr unglücklicher Umstände so gekommen ist.
Irgendwie hat man immer das Gefühl, dass der Gerechtigkeit genüge getan wird, wenn es einen oder mehrere Schuldige gibt. Aber vielleicht ist es auch gerecht, im speziellen Fall möglicherweise gelten zu lassen, dass man niemanden eine solche Schuld geben kann.

[fille]

Ein schreckliches Unglück, aber wem wäre mit einem verurteilten Mitarbeiter des Planungsteams geholfen?

[Peppermintpatty]

Damals hieß es ja schon, dass massive Bedenken bis kurz vor der Veranstaltung geäußert wurden.
Polizei und Stadtverwaltungsmitarbeiter sollen massiv unter Druck gesetzt worden sein.
Und dann ist es leider genau so gekommen, wie die es vorher gesagt haben.

http://www.focus.de/panorama/welt/lo...id_534685.html
http://www.spiegel.de/panorama/love-...-708754-7.html

[Cara]

Ich denke mir, jeder vernünftige Mensch hätte Probleme gesehen. Was in Berlin auf einer langen Straße funktioniert, kann in Duisburg auf einem kleinen Platz nicht hinkommen. Es wurden viele Bedenken weggewischt, Probleme schöngeredet. Es gab ein Gutachten. Und das ist das Tragische: Damals gab es ein Gutachten, in dem stand, dass dieser Platz der genau richtige für die Love Parade wäre. Das Gutachten war fehlerhaft. Eigentlich hätte der Gutachter auch vor Gericht stehen müssen, denn er kannte den Platz noch nicht mal von Inaugenscheinnahme. Er hatte ihn nie gesehen. Heute gibt es ein Gutachten, ebenfalls fehlerhaft. In diesem Gutachten wird die Polizei außen vor gelassen (das ist keinesfalls die Aufgabe des Gutachters) und es soll auch andere Fehler beinhalten.

Kleine Angestellte zu verklagen, das hilft niemandem und macht die Trauer für die Hinterbliebenen, Freunde, Traumatisierten, sicher nicht weniger. Aber man sollte sich vielleicht mal in Deutschland über Sinn und Unsinn von Gutachten Gedanken machen.