Freundin hat Zwillinge bekommen - nur ein Kind lebt

[gintonic]

Hallo,

ich habe gerade erfahren dass eine gute Freundin meiner Mutter (und auch von mir) heute Morgen ihre Zwillinge entbunden hat. Durch irgendein Problem bei der Geburt lebt aber nur der kleine Junge, das Mädchen ist gestorben Ich bin so unfassbar traurig, ich habe diese Frau während der Schwangerschaft bestimmt jede Woche gesehen und miterlebt, wie sehr sie sich auf die Kinder gefreut hat - sie ist schon über 40 und es hat durch künstliche Befruchtung doch noch geklappt.
Die Schwangerschaft verlief auch ohne Probleme und ich bin einfach nur geschockt

Ich kann mir nicht vorstellen wie die beiden (also die Eltern) sich jetzt fühlen müssen. Meine Mutter und ich sind so hilflos - sollen wir uns melden? Und wenn ja wann? Oder einfach in Ruhe lassen?
Dazu kommt, dass im Moment viele nicht ganz so "enge" Freunde bei uns anrufen und fragen, ob sie jetzt Karten schreiben sollen etc. ...

Ich musste mir jetzt einfach mal Luft machen. Ich kann mir nicht annähernd vorstellen wie schlimm es sein muss ein Kind zu verlieren und habe keine Ahnung wie wir in der Situation jetzt am besten helfen können.

[Ilmarie]

Hm, alles andere als einen Anruf fände ich zu unpersönlich und unpassend.
Ich würde anrufen und Freude über das geborene Kind und Trauer über das verstorbene äußern und fragen, ob man irgendwie "helfen" kann oder sich im Hintergrund halten soll.
Ich schätze Menschen gehen ganz unterschiedlich mit so einer Situation um und um niemanden auf die Füße zu treten würde ich fragen, was von einem erwartet wird, was sie als Eltern sich jetzt von einem wünschen.

[barbarella]

Oh, das ist eine ziemlich heftige Situation zwischen Freude und Leid, denn die Freude über das lebendige Kind wird ja trotzdem da sein.

Ich persönlich würde anrufen und fragen, ob ich vorbeikommen kann und die Familie zu Hause oder im Krankenhaus besuchen. Ich würde versuchen, die Geburt des lebendigen Kindes zu feiern und einfach für die Freundin da sein, wenn sie über das verstorbene Kind reden möchte. Hätte die Freundin zwei lebendige Babies bekommen, dann würdet ihr sie ja auch besuchen kommen.

[HopiStar]

Ich sehe es wie Ilmarie. In so einer schrecklichen Situation zwischen Leid & Freude gibt es wahrscheinlich keine "richtige" Reaktion und ich finde es nicht verkehrt, seine Hilflosigkeit auch zuzugeben.

Es tut mir so leid für Deine Freundin, ich hoffe, die Freude wird das Leid erträglicher machen.

Viele Grüße
Hopi

[deelite]

wie schlimm
ich wäre wahrscheinlich auch sehr hilflos und würde es mit einem Anruf versuchen und dem Hinweis, dass ihr jederzeit für sie da seid. natürlich aber auch den Glückwunsch nicht vergessen.

das erfordert viel Taktgefühl, Hinhören und Einfühlungsvermögen während des Anrufs, sagt man zu viel, sagt man zu wenig, zu kurz, zu lang... ich drück dir die Daumen, dass du den Spagat hinbekommst.

[Exuser50]

Oh, das ist eine ziemlich heftige Situation zwischen Freude und Leid, denn die Freude über das lebendige Kind wird ja trotzdem da sein.

Ich persönlich würde anrufen und fragen, ob ich vorbeikommen kann und die Familie zu Hause oder im Krankenhaus besuchen. Ich würde versuchen, die Geburt des lebendigen Kindes zu feiern und einfach für die Freundin da sein, wenn sie über das verstorbene Kind reden möchte. Hätte die Freundin zwei lebendige Babies bekommen, dann würdet ihr sie ja auch besuchen kommen.

Jup, jup, jup - alles, nur nicht ignorieren.

[gintonic]

Hallo,

danke für eure Antworten. Meine Mutter hat eben angerufen, allerdings nur mit dem Vater gesprochen. Der hat uns gebeten erstmal Abstand zu halten weil es meiner Freundin wohl sehr schlecht geht, allerdings für Sonntag Nachmittag eingeladen, und genauso werden wir's auch halten. Ich bin einfach so traurig

[larafabienne]

Oh gintonic, das ist so traurig

Mein Bruder wird nun auch bald nach 10 erfolglosen Jahren endlich Vater , auch durch künstliche Befruchtung und anfangs waren es Drillinge, nun ist nur noch eins im Bauch

Gut, das ist was anderes, als das Kind 9 Monate im Bauch zu tragen Das ist schrecklich, ich würde erst mal etwas Zeit vergehen lassen - die Eltern stehen bestimmt unter Schock! Das tut mir leid!

[barbarella]

Am Sonntag seid ihr dann schlauer...und vielleicht fragt ihr sie einfach ganz konkret, was sie an Unterstützung brauchen. Vielleicht wollen die Eltern ja mal für sich sein und ihr hütet das Baby oder ihr helft dabei, etwas für das verstorbene Baby vorzubereiten, falls eine Beerdigung stattfindet.

[Carrie Ann]

Wie gemein das Leben sein kann! Eigentlich müsste die Freude überwiegen, aber so ist es ja nun mal nicht. Ich kann mir vorstellen, wie hilflos ihr euch fühlt. Na, und in die Mutter/Vater kann man sich kaum reinversetzen. Es wird sich sicher alles finden, aber es braucht so lange und ist so schmerzhaft. Ich wünsche alles Gute für Sonntag!