Hallo Zusammen,

ich, Sandra 37 J., bin hier neu angemeldet. Ich fahre schon seit 5 oder 6 Jahren in Folge zur Wellness auf sogenannte "Kuschelfarmen" und möchte Euch meinen Reisebericht über unseren letzten -leider sehr enttäuschenden Aufenthalt- in der Villa Carlshorst nicht vorenthalten. Sicherlich setzt jeder die Prioritäten anders, aber lest selbst... viel Spaß dabei!

Es war -leider- ein ziemlicher Reinfall. Die umworbene Villa machte zuerst einen guten Eindruck, aber es stellte sich schnell heraus, dass Investitionen im gesamten Haus längst überfällig sind. Sei es in neue Bettdecken, Kissen und Bezüge (durch diese konnte man schon fast die Waschanleitungen lesen), einige hatten sogar unterschiedliche Farben auf Kissen und Decke, Teile der Duschabtrennungen sind locker und fallen einem entgegen (Zimmer 8+10), WC-Spülungs-Knäufe hatte man in der Hand (Zi.10). Ganz zu schweigen von der nicht sehr vertrauenserweckenden, altertümlichen Sonnenbank inklusive Platzangst (da das Glas ca. 1 Hand breit über dem Gesicht ist), die über keinen Lüfter verfügt (man kann sich also getrost die Sauna sparen) und unter der einer Dame während des Betriebes zwei Röhren laut durch knallten, nicht ohne "Kabelschmorgeruch". Nachts bei offenem Fenster wird man spätestens gegen Morgen wach, wenn vermehrt Autos über die Landstraße jagen. Da braucht man keinen Wecker, der auch auf Zimmer 8 nicht geht, weil die Geräusche, die das Gerät schon so verursacht, ein leises radiohören unmöglich macht. Aber all das wäre nicht allzu schlimm und kann man mit einer gehörigen Portion Humor abtun, wenn der Rest stimmt....

... leider war der Rest aber noch schlimmer. Von der Anreise Ende Januar, Freitag Mittag bis Samstag nachmittag haben wir alle (auch die anderen Damengruppen) wirklich sehr gefroren! Schätze, die haben die Heizung erst Freitag angeschmissen, es handelt sich ja um das Wochenend-Gästehaus. Wir haben dann auf eigene Faust wenigstens den Kamin angezündet und ständig das Feuer geschürt, so dass es sich dann direkt davor in der Sitzgruppe zumindest einigermaßen aushielten ließ. Mit Wolldecken, warmen Körnerkissen (um die wir regelrecht betteln mussten) und ungefähr 3-4 Schichten Klamotten. Das ist nicht gerade Wellness im ursprünglichen Sinn, hat aber dazu geführt, dass ich mit meiner Freundin nach vielen Jahren mal wieder gemeinsam unter einer Decke eingekuschelt war, denn ich saß auf ihren Füßen und habe sie wie eine Glucke bebrütet. Auf Nachfrage zur mangelnden Heizleistung sagte Frau Jäger (die Geschäftsführerin) übrigens später, dass die Räume ja auch so hoch (weil Villa) und damit zu groß für die Heizkörper sind. Wenn das mal nicht eine zufriedenstellende Begründung ist! Hier dachte ich das erste mal an die versteckte Kamera. Aber es kommt natürlich noch dicker:

Die Behandlungen waren -teilweise, ich will ja nicht unfair sein- unterschiedlich, je nachdem bei wem man war. Bei Susanne war man nur glücklich, denn das war absolut TOP, bei den anderen hatte man die A-Karte, oft bzw. wenn man die Qualität von Susannes Behandlung kannte. Ich wurde nach einer Ganzkörperbürstenmassage mit anschließender Einreibung (Creme) schön auf der Liege behandelt wie man das auch so macht. Meinen beiden Freundinnen wurde im Liegen der vordere Körper eingecremt, dann mussten sie sich hinstellen (!!!), dort wurde dann hinten gecremt. Das geht überhaupt gar nicht! Hier dachte ich das zweite Mal an die versteckte Kamera. Bei einer Dame wurde auch eine Wärmelampe während des Ganzkörper-Peelings angemacht, bei der anderen nicht.... die einen durften sich bei der intensiven-AROMA-Ganzkörper-Entspannungsmassage aus drei Ölen das für ihre Nase angenehmste aussuchen, ich hatte leider keine Wahl, auf Nachfrage konnte mir die Dame nicht mal sagen, mit welchem Öl sie mich denn überhaupt massiert hat, "das ist ganz neu" (selbstredend kein Versuch, dies herauszufinden und mir dann später mitzuteilen).

Das Essen war mittelmäßig, konnte man immer gut essen, die Zusammenstellung war öfter gewöhnungsbedürftig und es gab an allen drei Tagen (!) Sauce Hollandaise, also Geschmacksverstärker pur. Auch langweilig mit der Zeit. Aber wenn´s schön macht... Am ersten Abend der Gemüseauflauf war sehr lecker und das Körnerbrot fand ich auch klasse! Ich wage den Verdacht, dass sich die Mahlzeiten allwöchentlich wiederholen, um dies herauszufinden, müsste man aber wohl zwei Mal im Jahr dorthin, und schon eine einzige Wiederholung kommt für mich nicht in Frage. Was sehr schön war, ist die Sauna! Nicht so schön war, dass nicht jeder einen eigenen Zettel mit seinen Terminen bekam, so musste man immer wieder zum schwarzen Brett um nachzusehen, wann man nochmal "dran" war. Selbst eine nachträgliche Terminänderung wurde mancher Dame nicht mal separat mitgeteilt! Mit so wenig Aufwand wäre hier so viel getan! Auch mein Bademantel in Größe XXL saß nicht toll bei 1,63 Größe und Konfektion 36-38. Leider ist meine Mutti noch zierlicher, so habe ich ihr den etwas kleineren (XL)gelassen. Auch hier wäre mit wenig Aufwand z.B. der Abfrage der gewünschten Größe in der Reservierungsbestätigung Abhilfe geschaffen. Aber ich will nicht zu anspruchsvoll sein.

Am zweiten Tag haben wir bei der Verantwortlichen, Frau Jäger Kritik geübt in der Hoffnung, auf offene Ohren zu stoßen, aber weit gefehlt. Sie ließ mich -nass in mein Handtuch gewickelt- mitten während meines Satzes wortlos im Schwimmbad stehen, um sich draußen mit einem Mann zu unterhalten, der die Heizung überprüfte (wie wir nachher erfuhren). Die Schiebetür ließ sie kurzerhand mal einen halben Meter offen, es waren ca. - 2 Grad, so dass ich nach einigen Minuten vorzog, mich zu entfernen und warm anzuziehen. Sie kam eine Viertelstunde später bei einem zufälligen Treffen auf dem Flur NICHT auf unser Gespräch zurück, sondern unterhielt sich flüsternd auf dem Gang mit einer älteren, seit Jahrzehnten zufriedenen Dame ÜBER uns und unser "dauerndes Meckern". Wenn das mal nicht professionelles Reklamationsmanagement ist! Respekt.

Beim Bezahlen fragte sie mit keiner Silbe nach unserem Befinden, wir mussten ihr unsere -sachlich und nicht mal unfreundlich vorgebrachte- Kritik aufdrängen, damit sie wenigstens Kenntnis von den defekten Duschen etc. erlangen konnte. Interesse sieht anders aus. Kundenfreundlichkeit und Serviceorientierung auch. Von Bedauern oder Entschuldigung keine Spur. Der Erfolg gibt ihr ja angeblich recht. Da fragt man sich nur, wie erfolgreich ein Haus ist, wo man noch so kurzfristig Wochenendtermine bekommt. Wir waren ja auch nur dort, weil wir in dem Haus unserer ersten Wahl erst für 2011 einen Termin bekommen haben, dieses ist nämlich tatsächlich ausgebucht.

Ich war mittlerweile 5 Jahre in Folge zum Wellness-Wochenende und kann nur sagen: die Frauen, die in der Villa Carlshorst seit Jahren soo zufrieden sind, bedauere ich sehr, da sie offensichtlich gar nicht wissen, WIE schön Wellness sein kann! Hierbei drängt sich mir noch die Frage auf, warum einige Damen bei einem Wochenendpreis von 385,- Euro inkl. Vollpension ihr Geschirr noch selbst abräumen und zum Tresen tragen. Will man keine Umstände machen?? Wir vier wurden schon schräg angesehen weil wir unser Geschirr auf dem Tisch stehen ließen.

Dann ist man hier bestens aufgehoben, denn Wellness für den Betreiber ist es, in drei Tagen tausende Euro zu kassieren mit dem möglichst geringen Aufwand.

Wir freuen uns jetzt auf unseren nächsten Besuch im Januar 2011 auf der Kuschelbarm "La Primavera" nach Gertraud Gruber Konzept. Mit genau diesem fühlten wir uns die Jahre zuvor in einem anderen Haus wirklich wie im Himmel!!!