Meine Eltern wohnen in einer kurzen, ziemlich schmalen und ruhigen Straße (mit geschlossenem Wendehammer am Ende), 30er Zone. Im Wendehammer (dort steht auch unser Haus) habe ich früher auch immer gespielt, aber meistens Badminton ohne Gekreische. Im Sommer gab es gelegentlich natürlich auch ein Planschbecken im Garten.
Sehr befremdlich finde ich, dass die Nachbarn am Anfang der Straße immer draußen in den Vorgärten zusammenhocken, die Kinder spielen auf der Straße, während die Eltern mittags schon Bier und Sekt saufen
. Wenn man mit dem Auto dort rein fährt, darf man erstmal stundenlang warten bis die Straße freigeräumt wird und dann wird man noch böse angeguckt. (es ist KEINE Spielstraße). Die Kinder toben auf der Straße rum, lassen dann ihre Bobby Cars dort stehen und bis sich einer der süffelnden Erwachsenen mal bequemt, die Spielzeuge wegzuräumen dauert es meistens etwas. Mir tun die Kinder leid wenn ich sehe, was die von ihren Eltern vorgelebt bekommen.
In einem Vorgarten steht ein selbstgebauter Tisch aus leeren Bierkästen, ein Sammelbehälter für Kronkorken.... Der Nachbar der das aufgestellt hat und den ich auch immer mit Bierflasche rumlaufen sehe, war ein Kindheitsfreund von mir. Und ich sehe, das er voll in die Fußstapfen seines Vater tritt (der hat sich quasi totgesoffen).
Früher war das eine sehr ruhige und "gesittetere" Wohngegend, alles Einfamilienhäuser mit sehr großen Gärten. Wenn man jetzt in die Straße fährt, fragt man sich erstmal wo man hier gelandet ist....
Meine Eltern wohnen glücklicherweise ganz am Ende der Straße und bekommen daher weniger davon mit. Auch hat sich die Nachbarschaft früher halt in den Gärten getroffen, und sich nicht auf die Straße gesetzt und Bier gesoffen... Schrecklich. Wenn wir als Kinder auf der Straße gespielt haben, dann meistens im Wendehammer, wo auch so gut wie keine Autos kamen. Und wenn, dann haben wir Platz gemacht.