Merkwürdig, was manche Eltern von Paten erwarten. Ich würde mir von einem Paten wünschen, dass er für mein Kind ein lieber Ansprechpartner und für es da ist, wenn es - z.B. - einmal in eine Situation kommt, in dem es über bestimmte Dinge mit den Eltern aus welchen Gründen auch immer nicht reden kann (z.B. in der Pubertät oder vielleicht bei schulischen Problemen) - quasi als neutrale Anlaufstelle oder als Vermittler.
Ansonsten würde ich mich über eine innige Beziehung zwischen Kind und Pate freuen, vorausgesetzt, die beiden mögen sich - weiß man ja im Vorfeld nie so genau
. Ich habe z.B. nie eine besondere Beziehung zu meiner Taufpatin aufbauen können.
Geschenke zum Geburtstag oder an anderen Feiertagen würde ich mir nicht erwarten, viel lieber, dass sich der Pate ab und zu (und natürlich im Rahmen) um das Patenkind kümmert. Dass es der Pate vielleicht einmal auf einen Ausflug mitnimmt oder das Kind einmal ein Wochenende mit ihm/ihr verbringen kann. Die menschliche Beziehung zählt und nicht das Materielle.
Meine Nichte ist zwar nicht getauft, aber wenn es so gewesen wäre, wäre ich ihre Taufpatin geworden. Selbstverständlich kriegt sie jede Menge Geschenke von mir, aber meine Schwester würde das nie erwarten. Ich habe zu meiner Nichte diese besondere Beziehung und sie weiß, dass sie sich jederzeit mit allen Dingen an mich wenden kann und ich immer ein offenes Ohr für sie habe. So stelle ich mir eigentlich einen Paten vor und würde auch nach diesen Gesichtspunkten einen Paten für mein Kind auswählen.
Ist das eine Mindermeinung?