Meerschwein kann nicht mehr laufen *help* *dringend*

[Irrlicht]

Hallo,

ich muss mich mal an Euch wenden...

Ich weiss nicht was ich tun soll

Eine meiner Meeridamen macht mir Sorgen. Sie ist jetzt 7,5 Jahre alt. Hat ein wenig abgenommen, das Laufen wurde immer ein bissl schwerer.

Jetzt war es so, dass sie dann auf einmal nicht mehr aufstehen konnte. Ich bin zum Tierarzt. Es wurden Veränderungen an den Gelenken festgestellt (wahrscheinlich Athrose) u. auch die Wirbelsäule ist leicht verknöchert. Aber das Hauptproblem liegt wohl in den Knien. Also in den Hinterbeinen, die Vorderbeine sind in Ordnung. Nur hinten ist sie sehr schwach. Die Nerven sind lt. TA in Ordnung, es liegt wohl an den Gelenken.

Die Ärztin meinte, es gebe keine Chance auf Besserung, ich solle sie einschläfern lassen. Das Schweini hätte ja auch keine Lebensqualität mehr, wenn es nur herumliegen würde. Und sie glaubt nicht, dass es sich nochmal bessern könnte, auch mit Medikamenten nicht.

Andererseits:

Mein Schweini ist ansonsten fit u. gesund. Sie hat gesunde Organe. Herz, Lunge alles in Ordnung. Sie ist absolut klar im Kopf. Sie frisst, quickt, nimmt an allem teil. Wenn es morgens was zu fressen gibt, ist sie die erste, die was haben will. *quiiick* Wie soll ich ein Schwein mit so einem Lebenswillen einschläfern lassen?

Ich lese mich schon durch div. Foren, habe von Behandlungsmöglichkeiten mit bestimmten Medikamenten u. auch mit Traumeel gelesen. Meine Ärztin hat ihr wohl ein Schmerzmittel gegeben, und Vitamin C+B. Traumeel ist homöopathisches Mittel, mit dem wohl viele Erfolg haben sollen.. ich kenns auch, mein Pflegepferd hat es mal bekommen.

Ich weiss nicht was ich machen soll..

Gestern war ich beim TA, sie hat die Medis bekommen (obwohl die Ärztin immer nur zum Einschläfern riet, aber das konnte ich einfach nicht), und sie ist über Nacht dortgeblieben. Heute morgen haben wir nochmal telefoniert, es war wohl keine Veränderung zu sehen, aber selbst die Ärztin musste mir da nochmal recht geben, dass sie ansonsten fit ist und frisst wie ein Scheunendrescher usw.

Ich kann mich einfach nicht dazu entschließen. Ich soll es mir nochmal überlegen. (die Ärztin meinte: "was wäre denn mit einem Hund, der nicht mehr laufen könnte, würden sie den auch nicht einschläfern lassen? Es wäre für das Tier das beste, das ist so keine Lebensqualität") Ich soll heute mittag gegen 15 Uhr nochmal anrufen und sagen, was ich tun will.

Aber ich weiss nicht, was machen.

Hat jemand Erfahrung damit?

Sie ist ja ansonsten so fit und munter u. schaut mich mit so klaren Augen an, ich bringe es nicht über´s Herz. Ich weiss nicht, was besser ist. Wenn sie wirklich nur noch liegen kann und auch Medikamente auf Dauer keine Besserung bringenn, dann muss ich es wohl tun. Aber ich habe ja noch die Hoffnung, dass mit einer weiteren Behandlung vielleicht doch nochmal was passieren könnte. Sie ist erst seit gestern in Behandlung, kann man dann so schnell aufgeben?

Ich bin so unsicher. Auch bin ich mir ein wenig unsicher in Bezug auf die Ärztin... sie ist sooo jung. Als ich sie sah, dachte ich das wäre ein der jungen neuen Tierarzthelferinnen. (sie sieht für mich aus wie 17 Jaher alt).. Mag vielleicht auch ein blödes Kriterium sein... aber ich fühl mich da nicht so gut aufgehoben. Bei meinem Tierarzt sind immer mehrere Ärzte im Dienst und dieses Wochenende hat sie halt Dienst. Kommt wohl grade frisch von der Uni oder so? Ich weiss es nicht. Und grade bei Meeris ist das wohl so ne Sache, wenn der Arzt nicht so die Ahnung u. Erfahrung hat. Viele kennen sich mit Kleintieren nicht so gut aus. (ich will nichts unterstellen, aber das geistert mir auch im Kopf herum) Soll ich mir nochmal eine zweite Meinung holen? Von einem anderen TA?

Ich weiss, das das kein guter Zustand ist. Und dass ich sie, wenn es nicht mehr weitergeht, gehen lassen muss. Ich will sie nicht leiden lassen! Aber ein Meerschwein mit so einem unbändigen Lebenswillen einschläfern lassen? Ich habe sie, seit sie 6 Wochen alt ist. Und ich denke, dass ich schon erkennen kann, wenn es ihr nicht gut geht und sie leidet oder nicht. Selbst die Ärztin gab ja zu, dass sie ansonsten super drauf ist und aufmerksam etc. etc. Und im Moment habe ich in keinster Weise das Gefühl dass sie sich schon selbst aufgeben hat und nicht mehr will. Sie ist voll da u. will leben u. alles mitbekommen und fressen und und und.

Ach Mann

LG
Irrlicht

[Selene]

also falls sich das wirklich nicht mehr ändert stimme ich zu dass man das tier erlösen sollte. ich stelle mir vor ich wäre "klar im kopf" und könnte nur noch am sofa liegen - das würde ich keine 3 tage wollen.

allerdings würd ich mir wirklich eine andre meinung einholen - gleich morgen oder heute noch. vielleicht hat ein andrer TA andere ideen zur behandlung?

tut mir leid, dass du durch so eine schwere situation musst

[frl-v-boedefeld]

Irrlicht, hol sie da weg und geh zu einem anderen TA! Das darf ja wohl nicht wahr sein, dass sie dir so heftig dazu rät, sie einzuschläfern. Man merkt das selber SEHR GENAU wenn die eigenen Tiere nicht mehr wollen und können, und dass du so zögerst, zeigt, dass der Moment noch nicht da ist.

Solange sie frisst und fröhlich ist, ist es kein unnötiges "Verlängern". Ob dir bei dem Gelenkproblem ein anderer TA tatsächlich helfen kann, weiß niemand. Aber sie unter diesen Umständen von dieser Frau einschläfern zu lassen, NEIN. Oft raten sie einfach dazu, weile sie einfach keine Ahnung haben und sonst nicht weiterwissen, gerade bei den Kleintieren. Hol sie da weg und fahr mit ihr morgen am besten in eine Tierklinik, die haben nochmal ganz andere Diagnostikmöglichkeiten. Ich drück euch fest die Daumen!!

[Carrie Ann]

Mach dich mal über Traumeel und Zeel schlau, das sind beides homöopathische Medikamente, die bei Arthrose helfen können. Ich kenns jetzt auch nur von Hunden und Pferden, aber wenn mans runterdosiert, sollte es ja auch bei einem Meeri passen. Man kann beiden übrigens auch injizieren lassen.

[Ninchen27]

Huhu,

ich habe auch 5 Schweinchen und schon so manches Drama durch... Anfang des Jahres stand ich vor einer ähnlich schweren Entscheidung. Meine eine Meeridame Indigo hatte eine Blasen-OP hinter sich, es ging ihr auch erst gut, aber ein paar Wochen nach der OP fing es wieder an dass sie sich vor Schmerzen gekrümmt hat. Ihre ganze Blasenwand war verdickt. Meine TÄ (die sehr erfahren ist mit Meeris, es ist wirklich nicht einfach für die Kleinen einen guten TA zu finden, ich kenne das Problem) riet mir auch zum Einschläfern, da sie keine Chance mehr sah, und nochmal operieren wollte ich der Maus nicht zumuten. Aber das Problem war auch, dass sie ansonsten fit war, sie hat gefressen, war munter, ist durch den Stall gelaufen. Nur diese schrecklichen Schmerzen beim Pinkeln...

Ich habe sie dann über Nacht noch wieder mitgenommen, den nächsten Tag wollte ich noch einmal zu einer anderen TÄ. Vorher saß ich eine Stunde heulend vorm Stall, habe Indigo noch einen Gurkenteller reingestellt. Als ich sie so gesehen habe, habe ich nur gedacht: Nein das kannst Du nicht tun, Du kannst sie doch jetzt nicht einpacken und entscheiden dass ihr Leben jetzt zuende ist. Aber letztendlich habe ich genau das getan. Die zweite TÄ hat mir das noch einmal bestätigt, nach der Untersuchung meinte sie, es sähe gar nicht gut aus für sie. Also haben wir sie erlöst.

So eine Entscheidung ist immer beschissen, und niemand kann sie Dir abnehmen. Ich würde mir an Deiner Stelle auch noch eine 2. Meinung einholen. Aber letztendlich musst Du auf Dein Bauchgefühl hören und danach entscheiden. Ein kleines Schweineleben ist es immer wert, dass man darum kämpft. Und ich denke auch, wenn sie nicht mehr will wirst Du es merken. Unser erster Hund z.B. hat noch einige Jahre gelebt mit starken Gelenkproblemen, meine Eltern mussten sie überall hintragen, aber sie hatte auch noch diesen starken Lebenswillen, wenn man in ihre Augen geschaut hat WOLLTE sie leben. Bis sie dann irgendwann noch einen Schlaganfall hatte, da ging es dann wirklich nicht mehr und wir mussten sie erlösen. Ich meine 7,5 Jahre sind wirklich schon ein stolzes Schweinealter. Aber wenn sie auch erst seit gestern in Behandlung ist, kannst Du denke ich wirklich noch die nächsten Tage schauen wie es ihr geht. Ich glaube das würde ich auch noch abwarten, wenn die Medis wirklich nichts bringen und Du merkst es geht ihr schlechter dann musst Du wohl den letzten Gang mit ihr antreten, aber solange noch Hoffnung besteht gib sie noch nicht auf.

Alles Gute für Deine Kleine!

[Rina85]

Ich würd die Kleine da NICHT einschläfern lassen. Hol dir eine zweite Meinung!

[Irrlicht]

DANKE DANKE! Ich habe grade angerufen, ich hole sie jetzt nach Hause! Ich kann es einfach nicht!

Ich melde mich nachher nochmal!

Danke *knutsch*

LG
Irrlicht

[Gonzo]

ich finde die "Erlösermentalität" macher TÄ einfach unmöglich, klar kann ein Tier das Schmerzen hat "erlöst" werden, aber ob es das will, ich finde auch das muss jeder Halter selber entscheiden und zwar indem er das Tier ganz genau beobachtet, wenn es so schlimm ist, dann geben sich die selber auf, werden apathisch, verweigern Fressen und Trinken, werden oft auch aggressiv wenn man ihnen nahe kommt, aber ein Tier das noch Lebenswillen hat zu töten, finde ich unmöglich!

Taumeel als Salbe auf die Knie und als Tablette aufgelöst in Wasser hilft wirklich oft sehr gut, braucht allerdings ein paar Tage bis es voll wirkt

[Irrlicht]

Hallo, danke nochmal.

Sie ist jetzt wieder bei mir zu Hause.

Ich habe auch noch Critical Care mitbekommen, zum aufpäppeln.

Die TÄ meinte "meine Meinung kennen sie ja, und alle Kollegen hier würden das genauso sehen". Ja okay...

Zu Hause hab ich sie auf den Arm genommen u. die Beinchen gefühlt. Da ist noch richtig Widerstand, wenn ich gegen ihre Füßchen drücke, sie kann sie bewegen und hat Gefühl darin. Sie hat an der Hinterhand jedoch recht viel an Muskelmasse verloren, insbesondere links; kann man da Gymnastik machen? Ich glaube, sie hat auch aufgrund der fehlenden Muskelmasse einfach Probleme, aufzustehen.

Als ich sie in den Auslauf gesetzt habe, was meint ihr, hat sie als erstes gemacht? (ich hab sie vor den Napf gesetzt) Kopf in den Napf und *mampf mampf mampf*!

Unterwegs im Auto hat sie sich das Gesicht mit dem Vorderpfötchen geputzt. (kranke, leidende Meeris putzen sich doch eigentlich nicht oder?)

Sie hat von der Ärztin nochmal Vitamin C+B bekommen, ein Schmerzmittel u. Antibiotika. Sie meint, ich solle morgen abend nochmal wiederkommen, damit sie nochmal was bekommt. Ich werde jetzt schauen, dass ich Traumeel besorge u. nach diesem Zeel werde ich mich auch mal erkundigen.

Morgen werde ich auch mal bei einem anderen TA anrufen.

Ich bin sicher, dass es so erstmal richtig war. Ich hätte mir ewig Vorwürfe gemacht, hätte ich sie jetzt "erlösen" lassen. Ich finde, im Moment ist es einfach noch kein "erlösen". Erlösen tue ich sie, wenn sie leidet und nicht mehr kann u. nicht mehr will. Aber im Moment habe ich nicht das Gefühl, dass ihr Lebenswille schon gebrochen ist und keine Hoffnung mehr besteht. Sie ist ja ansonsten auch kerngesund, sie hat keine Tumore oder andere Probleme. Nur die Beinchen machen nicht mehr so mit.

Danke nochmal für Eure Beiträge.

Ihr hat mir bestätigt, dass mein Gefühl richtig war. Es ist noch nicht so weit und aufgeben können wir immer noch. Aber wenn man sieht, mit was für einem Appetit sie sich grade auf das Futter gestürzt hat (Paprika), da kann man doch noch nicht sagen: "ach, jetzt machen wir dem Mal ein Ende, hast genug gefuttert". Nein...

LG
Irrlicht

[Lillie]

Gut, dass du es vorerst nicht getan hast!! Ich finde es auch derart schlimm, wenn Tierärzte, die es nicht besser wissen, direkt zum Einschläfern raten!!
Du siehst es dem Tier an. Schau ihr in die Augen. Wenn sie nicht mehr will, wirst du es sehen und einfach wissen *drück*