Am besten überlässt man die Überzeugungsarbeit dem Pflegepersonal oder evtl. Hausarzt oder -ärztin, Töchter haben sowieso meist schlechte Karten. Vielleicht kann man sie bei der Eitelkeit packen, indem man sagt, mit dem Wagen schlurfst du nicht mehr wie eine Greisin, sondern gehst aufrecht und schneller, dadurch wirkst du gleich zehn Jahre jünger. Und sie kann natürlich mit Wagen ihr Herz-Kreislauf-System besser in Schuss halten. Ich weiß nicht, ob ihr der Gesundheitsgedanke zugänglich ist.
Ansonsten: Des Menschen Wille ist sein Himmelreich, da kannste machen nix bei Demenz, solange sie andere oder sich selbst nicht gefährdet. Ich habe erst am Sonntag mit einer Freundin über ihren zunehmend dementen 93-jährigen Vater gesprochen, dessen nur wenig jüngere Lebensgefährtin nicht dement, aber altersstarrsinnig ist. Die Kombi ist unschlagbar. Für die beiden Töchter nervenzerfetzend, da die beiden Alten noch alleine wohnen, niemanden in ihre Wohnungen lassen und darauf bestehen, auch weite Strecken noch Auto zu fahren. Auch über die Autobahn von München nach Wien
. Das sah wohl so aus, dass er steuerte (sie hat keinen Führerschein Gott sei Dank), und sie ihm sagte, wann er ausscheren muss, ob von rechts was kommt an der Kreuzung oder so ... Horror! Das Autofahren hat der Hausarzt jetzt glücklicherweise unterbunden.