Ich hatte auch so was ... Ich habe den Schlüssel zur Wohnung einer Freundin, den ich sorgfältig beschriftet an unserem Schlüsselbord hängen habe (im Garderobenschrank). Ich übernachte bei ihr ab und zu, wenn hier laute Dorfevents sind und/oder ich mit ihr geplant ins Glas schaue, damit ich nicht mehr Auto fahren muss.
Vor Kurzem brauchte ich den Schlüssel und fand ihn nicht. Ich konnte nicht verstehen, warum der nicht mehr dort hing, wo er immer hing, ich passe echt darauf auf! Ich habe seit dem Sommer nicht mehr dort übernachtet. Also habe ich alles durchsucht, was irgendwie infrage kam. Alle Jackentaschen, Mäntel, Hosen, Rucksäcke, Bauchtaschen, Schubladen, im Auto zwischen alle Ritzen geleuchtet ... nix! War mir natürlich mehr als peinlich, da Mehrfamilienhaus mit Schließanlage. Und überhaupt. Wenn ich jemandem meinen Schlüssel anvertraue, gehe ich davon aus, dass er ihn nicht verschlampt.
Irgendwann ging ich wie ferngesteuert – mit dem Gedanken, ist doch Blödsinn – an die Schublade, wo meine einzigen zwei Clutches, verpackt in ihre Staubbeutel, liegen. Eine davon noch nie benutzt, die andere zweimal. Und in der zweimal Benutzten fand ich der Schlüssel im RV-Fach innen.
Und ich habe keine Ahnung, wie der da reingekommen ist. Null. Die Clutch habe ich seit September und die zwei Anlässe, zu denen ich sie trug, hatten absolut nichts mit meiner Freundin oder ihrer Wohnung zu tun.
Das liest sich jetzt banal, aber mir lässt es untergründig immer noch keine Ruhe. Wahrscheinlich weil ich eine Vision habe, dass ich in geistiger Umnachtung/temporärer Demenz zum Schlüsselbrett bin, den Schlüssel genommen und ihn im Schlafzimmer sorgfältig in eine im Staubbeutel verpackte Clutch versteckt habe. Die liegt auch noch in der untersten Schublade einer antiken Kommode, die klemmt, deshalb lagern dort Sachen, die ich selten nutze, weil ich es hasse, sie zu öffnen. Irgendwie macht das keinen Sinn, aber ich komme auf keine Lösung.