Mir ging es um meinen Post eher um die pauschalisieren von "die Schulen sind an allem Schuld", zumal ich jetzt nicht das Gefühl habe, das sich das Niveau verschlechtert hat. Im Gegenteil. Es gibt Förderkurse für nicht Muttersprachler, für allgemein Deutsch und auch für Mathe (davon konnte ich in den 80er und 90ern nur träumen, ich bin mit "du bist einfach zu blöd für Mathe" aufgewachsen).
Bei den weiterführenden Schulen geht wohl heute nichts mehr ohne LRS Trainer. Es wird schon versucht, die Kinder frühzeitig zu unterstützen, damit sie erst gar nicht in die Abwärtsspirale abrutschen. Sozialarbeiter (bin mir wegen der richtigen Bezeichnung gerade nicht sicher) die einspringen, wenn Kinder auffälliges Verhalten zeigen.
Aber auch die Eltern müssen mit ziehen. Erstmal müssen die Maßnahmen auch zustimmen, aber vorrangig muß auch vielen Eltern klar werden, dass die Schule nur ein Baustein im Bereich Bildung ist. Da läuft eben auch vieles zuhause.
Wobei natürlich klar ist, dass nicht alle Schulen gleich sind und die Baustellen an Brennpunkt Schulen ganz andere sind!
Und vieles läuft überall schief, Lehrer fallen aus, Schulstoff aus Corona musste nachgeholt werden, dafür bleibt neuer Schulstoff erstmal liegen. Hier hatten die Kids auch schon Arbeiten zu Themen geschrieben, die nicht in der Schule groß besprochen werden konnten und wir Eltern mit den Kindern den Stoff durchgehen mussten. Was aber im Vorfeld kommuniziert wurde und uns wurden Materialien zur Verfügung gestellt. Klar ist das doof, für alle. Ich denke den Lehrern wäre es auch lieber sie hätten die Zeit für ihre Schüler und könnten auch jedem Kind die Zeit geben, die es braucht. Deswegen ist es aber ja auch so wichtig, dass die Eltern (zumindest in jüngeren Jahrgängen) da unterstützen.
Online Lernplattformen sind da sehr zu empfehlen, denn ja, erklären ist eine Kunst Da würde ich mir für Familien mit geringen Einkommen wüschen, dass es da mehr Vergünstigungen/Möglichkeiten für solche Plattformen gibt, damit sie für alle offen sind. Und wenn es die geben sollte, dass dies auch kommuniziert wird.
Ich persönlich bin schlecht in Rechtschreibung und Mathe ist auch nicht mein Gebiet, da muss ich ehrlich sagen, ohne Sofatutor wären wir in der Coronazeit verloren gewesen.
Aber grundsätzlich denke ich, dass sich die Eltern davon frei machen müssen, dass die Schule alleine für das lernen zuständig ist. Natürlich kann das klappen, muss aber aber nicht und das sollte man auch nicht erwarten. Also Respekt an jeden der 30 Kinder und Jugendliche, von denen 1/3 innerhalb des Unterrichts gerne stört, jeden Tag gewuppt bekommt, es schafft den Schulstoff für seine Klasse so interessant zu vermitteln, dass die die Schüler wirklich 45 Minuten mit arbeiten.
Das Thema Schule ist so individuell und komplex, da kann man nicht einfach sagen, das Niveau ist gesunken, Punkt und Ende.
Vielleicht sind auch einfach die Menschen, die Familien, die Hintergründe so unterschiedlich, dass man gar nicht erwarten kann, dass die Schule die Kinder auf einen Nenner bringt.