Auto komplett abschaffen - hat das wer gemacht? Erfahrungen, Meinungen?

[Cordu]

Ich frage mich gerade, wie ihr auf nur 2000km im Jahr kommt, wenn ihr das Auto braucht, um die Kinder herum zu kutschieren? Aber ja, solange die Kinder klein sind, ist ein Auto mehr als praktisch.

Wieso die Kinder herum zu kutschieren? Die fahren Rad.
Ich schrieb, dass wir gerne mal aus Bequemlichkeit mit dem Auto abends Freunde (zu Viert!) besuchen oder mal jemand zum Bahnhof bringen etc.
Die Kinder sind ja nicht mehr klein, sondern wie gesagt 11 und 13

Die km wissen wir übrigens so sicher seit Jahren, weil die Versicherung sich jährlich den km-Stand geben lässt (als Wenigfahrer sind wir da in einem sehr günstigen tarif, müssen das aber immer "beweisen" )

Wir wohnen übrigens recht zentral, haben gute Öffis etc., zum shoppen oder allgemein in die Innenstadt bin ich noch nie mit dem Auto gefahren.

[Cordu]

Ich würde aber, wenn ihr euch ernsthaft überlegt es abzuschaffen einfach mal einen Monat lang testen wie es ist ohne Auto. Einfach stehen lassen, egal was passiert, einen ganzen Monat lang und zwar auch bei diesem blöden Wetter.
Wenn ihr nach dem Monat sagt das klappt super ohne Auto, dann seit ihr eurer Entscheidung bestimmt näher.
Aber es muss echt einen Monat lang konsequent durchgezogen werden, keine Ausnahmen.

Hi Mala,
das kennen wir ja durch die Reparaturen, alleine letzten Winter waren wir knapp 3 Monate komplett ohne das auto (praktischerweise genau zu der Zeit als wir umzogen...).
Das Auto war immer wieder für mehrere Wochen weg zur Reparatur oder zum restaurieren, da warenw ir dann ja ohne.
Klar ging das prima, allerdings war die Erleichterung immer groß, wenn wir dann wieder das Auto vor der Tür hatten.


Übrigens sagt mein Mann ganz klar, wenn das Auto weg kommt, dann nicht komplett (also kein Verkauf), sondern wir behalten es (abgemeldet) - die Option es wieder anzumelden/fahrbereit zu machen bleibt.

[LieseLotte]

Mit einem alten Mercedes, so schön er auch sein mag, möchte ich weder zum TÜV noch zur Tankstelle fahren.
Das Auto kannst du doch sicher an einen Liebhaber verkaufen, oder? Hier ist nicht die Rede von verschrotten??

2000 km im Jahr ist nicht viel, wenn du einen Teil davon zu Fuß bzw irgendwie anders erledigst ist für den Rest vermutlich sogar ein Taxi noch billiger als dein Auto.

[Nineli]

Wenn ich mir so Eure Geschichte durchlese, denke ich, dass es bei Euch wohl kein Problem sein dürfte, das Auto abzumelden. 2000 km im Jahr sind ja wirklich nichts. Vor ein paar Jahren bin ich im Monat so viel gefahren. Auch wenn es heute weniger km sind, kann icauf das Auto gar nicht verzichten, weder beruflich noch privat. ÖPNV gibt es bei uns zwar, aber doch eher rudimentär.

[Exuser31]

Cordu, bei euch sind die Bedingungen doch gut! An eurer Stelle würde ich zumindest einen Testlauf - länger als einen Monat - starten. Was kann großartig passieren? Ihr wollt doch wieder ein Auto! Aber das stellt sich doch erst dann, wenn jemand ohne Auto unglücklich wäre.

An dieser Stelle würde ich auch mal gerne sagen, dass ich bei einigen das Gefühl habe, dass sie gar nicht richtig lesen.

[sunshine lady]

Also ich würde es an eurer Stelle ohne Auto versuchen.


Unser Auto ist leider ein Muss, da mein Freund ziemlich unmenschliche Arbeitszeiten hat und wir nicht in der Stadt wohnen, da kommt bei uns noch kein Bus und etwas anderes gibt es hier nicht.

Allerdings muss ich zugeben, dass ich es genieße, wenn er nicht arbeitet und ich das Auto habe. Ich fahre auch super gerne.

[Mascara]

Ich fand es anfänglich ohne Auto komisch, dann aber befreiend. Es war auch alt und die Reparaturen, um es über den TÜV zu bringen, hätten den Wert des Autos um ein Dreifaches überstiegen. Endlich kein Ding mehr, um das ich mich kümmern muss, das in die Werkstatt, zur Tanke muss, für das ich Benzin, Steuern und Versicherung zu zahlen habe. Eine echte Ent-lastung.

[claira]

Ich hatte noch nie ein eigenes Auto und mein Freund hat seins vor vielen Jahren verkauft. In der Großstadt haben wir wirklich nie eins gebraucht, da waren U- und S-Bahnen immer viel schneller am Ziel. Jetzt wohnen wir eher "ländlich" und sind komplett aufs Fahrrad umgestiegen.

Wenn wir doch mal einen größeren Ausflug machen wollen, leihen wir uns ein Auto bei Europcar übers WE, 80€ für 3 Tage. Ansonsten halt Bus und Bahn.

Wir vermissen nichts

[Elke H.]

Ich wohne auch eher ländlich und könnte nicht ohne Auto - außerdem fahre ich liebend gerne Auto!

dito!

[all about eve]

Bei mir ist es umgekehrt - ich hatte viele, viele Jahre kein Auto und habe mir erst 2003 ein eigenes angeschafft. Ich wohne zwar in der Stadt, aber nachdem sie mir damals die Bushaltestelle, die in der Nähe war, einfach einige Gehminuten weiter weg verlegt hatten, hat es mir schlichtweg gereicht. Außerdem haben mich die ständigen Verspätungen (ja, auch in München), die überfüllten Öffis inkl. der damit verbundenen unappetitlichen Gerüche und die Lauferei/Schlepperei beim Einkaufen unerträglich genervt.

Kurzum: Ich könnte zwar sicher durchaus wieder ohne Auto, aber ich möchte das nicht. Die vielen Vorteile kann ich gar nicht aufzählen, die ein eigenes Auto mit sich bringt: Bequemes Einkaufen ohne Schlepperei, uneingeschränkte Erreichbarkeit sämtlicher Locations, keinerlei Geruchs- und Geräuschbelästigung durch andere Menschen, Zeitersparnis, Musik meiner Wahl, kuschlige Wärme im Winter und Cabriofeeling im Sommer, völlige Unabhängigkeit und ein erhöhtes Maß an Sicherheit bei abendlichen Unternehmungen - und, und, und.
Ich möchte ein Auto nie wieder missen und gebe es erst wieder ab, wenn ich muss (also wenn es mein körperlicher Zustand aufgrund z.B. forgeschrittenen Alters erfordert) oder meine finanziellen Verhältnisse es nicht mehr erlauben würden (da muss aber schon viel passieren und ich würde mich vorher freiwillig bei vielen anderen Dingen einschränken).

Fazit: Ohne Auto - geht schon, aber es bringt Einschränkungen bei Bequemlichkeit und Beweglichkeit.
Übrigens fahre ich trotzdem viel Fahrrad, auch zu Kleineinkäufen oder ins Büro - aber es hat schon etwas, wenn man weiß, dass man im Notfall immer auf ein Auto zurückgreifen kann.

Ich finde, das Auto hat meine Lebensqualität deutlich erhöht und man hat dadurch erhebliche Zeitersparnis.