denkt ihr nur an euch?

[serendipiti]

hallo,

wird man eigentlich erst mit dem alter so, dass man anfangt an "andere" zu denken, denen es nicht so gut geht?

wisst ihr wie ich meine? am liebsten würde ich jederzeit jedem was gutes tun, dem es nicht so toll geht. ich will mich hier nicht loben , aber ist das normal?

ich habe zb mit 29 ein patenkind aus bolivien bekommen, für mich das schönste zu wissen/zu sehen, dass es der familie gut geht.

letztens wollte ich dem tierheim spenden, da es unserer lilly besser geht, einfach als "danke ans universum" , mein freund meinte dann, es reicht schön langsam wir haben uns dann entschieden, das geld dem patenkind als geburtstagsfest zukommen zu lassen. sprich sie und die kinder dort erhalten eine nette party. ihr soll es auch gut gehen, und ich kaufe mir halt einen puder weniger *lach*

hört das auf, wenn man zb eigene kinder hat?

oder ich habe einfach zuviel kohle ?? *sfg* ne... das ist es auch nicht....

was macht ihr so um "anderen" eine freude zu machen? oder ist das gegenteil eingetreten, ihr habt soviel getan und denkt euch für was?

lg
seren

[Cara]

Ich verstehe irgendwie die Frage nicht so Mir geht es so: Ich habe immer was für andere getan. Finanziell richtete sich das nach der Größe meines Einkommens. Wenn ich mehr hatte, konnte ich mehr abgeben. Hatte ich weniger, nun, dann waren meine Spenden deutlich weniger. Aber ich habe nie "meine Herzensorganisationen" vergessen. Das ist dann auch über die Jahrzehnte so geblieben. Und dies haben wir dann auch gemeinsam besprochen, welches "unsere" Herzensvereine sind. Diese aber, die haben wir uns sorgfältig ausgesucht und die bekommen immer was.

Nun habe ich auch mehr Zeit. Und die gebe ich auch zurück in Form des Ehrenamtes.

[Exuser31]

Ich verstehe irgendwie die Frage nicht so Mir geht es so: Ich habe immer was für andere getan. Finanziell richtete sich das nach der Größe meines Einkommens. Wenn ich mehr hatte, konnte ich mehr abgeben. Hatte ich weniger, nun, dann waren meine Spenden deutlich weniger. Aber ich habe nie "meine Herzensorganisationen" vergessen. Das ist dann auch über die Jahrzehnte so geblieben. Und dies haben wir dann auch gemeinsam besprochen, welches "unsere" Herzensvereine sind. Diese aber, die haben wir uns sorgfältig ausgesucht und die bekommen immer was.

Nun habe ich auch mehr Zeit. Und die gebe ich auch zurück in Form des Ehrenamtes.

Mir geht es ähnlich wie Cara. Nur, dass ich früher mehr Zeit in Ehrenamt investiert habe und heute mehr Geld spende.

Ich glaube nicht, dass das irgendwas mit Alter, sondern eher mit einer grundsätzlich verantwortungsvollen und sozialen Einstellung zu sich und seiner Umfeld zu tun hat.

[Mäusken]

Etwas für andere tun hat doch nicht unbedingt was mit Geld zu tun. Spenden und Mitgliedschaften haben sich auch bei mir immer nach dem verfügbaren Geld gerichtet, habe ich mehr übrig, gebe ich auch gerne. Darüberhinaus "spende" ich auch gerne meine Zeit und meine Talente. Das hat von Nachhilfe über Kaffeetrinken mit älteren alleinstehenden Damen bis zur aktiven Vereinsarbeit gereicht, und darüberhinaus versuche ich einfach dararauf zu achten, wem es in meiner Umgebung nicht so gutgeht und Unterstützung gebrauchen könnte, das reicht dann von der Umzugsschlepperei bis zu Computerdiensten, Besorgungsgängen bis Essenseinladungen. Aber im Grunde genommen ist das doch nichts Besonderes...

[gintonic]

Ich weiß nicht ob das normal ist

Ich finde es genauso ungesund immer an andere zu denken wie nur an sich selbst zu denken. Ich denke mal eine gesunde Mischung macht's.

Ich hab ja schonmal geschrieben dass ich in meiner Freizeit dem örtlichen Tierheim ein bisschen zuarbeite indem ich gefundene/ abgegebene Wellensittiche die nicht mit allen anderen in einer Voliere leben können (zB kranke und behinderte Tiere) aufpäppel, zum Tierarzt fahre, neue Familien suche. Das kann ich auch ohne ein großes Budget tun (Studentin, hab nicht viel Geld zum Spenden übrig). In Phasen in denen ich mich auf mich konzentrieren muss nehme ich weniger Problemfälle auf, wenn es wieder leichter läuft mehr. Es ist schon schön etwas für Andere zu tun

[Dawn13]

Was heisst "an andere denken"? An wen? Fremde, Dritte? An Freunde, Familie, die, die einem nahestehen?

Ich bin keine derer, die massig Geld an 50 Organisationen spendet (obwohl ich zwei oder drei unterstütze), baue nicht in Afrika Häuschen, habe kein gualtematekisches Patenkind, bin nicht ehrenamtlich tätig und sammle nicht jedes vermeintlich steunende Tierchen auf. Meinetwegen ist das in den Augen mancher Egoismus und meinetwegen bin ich jetzt halt völlig unsozial, jeder soll denken, was er/sie will. Ich interessiere mich sehr für die Welt, um das mal so zu sagen, aber ich bin emotional zu weit weg, als dass mich das zu mehr Aktivismus bringen würde.

Bei denen, die mir nahestehen, bin ich kein Stück egoistisch, tendiere absolut zur Selbstlosigkeit und dazu, stets zuerst an andere und dann an mich zu denken. Die Palette reicht von einfach immer da sein, zuhören, Ratschläge geben, alles-stehen-und-liegen-lassen-und-400km-fahren-um-jemanden-zu-trösten zur finanziellen Unterstützung, Einladungen, Hilfe beim Umzug, beim Lernen, beim Planen von was-auch-immer etc.pp. - die Liste wäre endlos. Mich meinen Nächsten gegenüber sozial und fürsorglich zu zeigen, hat für mich den höchsten Stellenwert, auch einen höheren als eine soziale Ader gegenüber Fremden.

Weder völliger Egoismus noch absolute Selbstlosigkeit ist gesund.

[serendipiti]

hi,

ich wollte nur mal so in die runde fragen, da ich zb eine arbeitskollegin habe, die sowas von geizig ist und nur alles für sich verwendet bzw auf ihr konto stopft. ob sowas glücklich macht?

und dann jammert sie noch rum: ich kaufe diese schokolade nur im sonderangebot *abpeck*

wenn jemand dann erzählt, er hat das und das gemacht, werden wir nur schief angesehen. mich hat es einfach interessiert, ob man sich vielleicht auch für andere finanziell engangiert. ich muss gestehen für ehrenamt fehlt mir auch die zeit

lg
seren

[Mascara]

Ich lebe nach der Devise: erste alles! Mir macht es überhaupt keinen Spaß, anderen mein Geld zu geben. Es sei denn, ich bekomme irgendeinen Tand dafür.
Mich befriedigt es allerdings, wenn ich mich im Alltag durchaus diszipliniert um Achtsamkeit bemühe, aufmerksam und rücksichtsvoll meinen Mitmenschen begegne. Und so hat halt jeder seine Art, wie er wieder einen Teil an die Gemeinschaft zurückgibt. Und manche tun's gar nicht und haben Verstopfung. Jedem das seine.