Frisch auf den Müll

[Michelle]

[quote=Mimmi;2640638]
es geht hier schon lange nicht mehr darum menschen zu retten, sonden es müssen mechanismen in gang gesetzt werden das weitere explosionsartige zunehmen der weltbevölkerung zu stoppen. öffentliche diskussionen werden tabuisiert und verdrängt. china ist das einzige land was das erkannt und umgesetzt hat.


Ich glaube nicht, dass Du möchtest, dass die Maßnahmen der chinesischen Regierung zur Eindämmung der dortigen Überbevölkerung global angewandt werden. China ist ja bekanntlich ein Unrechtsstaat und setzt seine Interessen mit Gewalt z. B. durch massenhafte Zwangssterilisationen durch, was für die Bevölkerung teilweise schreckliche Folgen im Alter haben wird, da sie keine Rentenversicherung kennen und ohne Sohn bzw. mehrere Kinder im Alter unversorgt sind.
Nicht immer macht nur eine Maßnahme Sinn.

[HopiStar]

Tafel unterstützen

Nimmt die Tafel von Privathaushalten überhaupt was an ?
Wir haben mal versucht innerhalb größerer Aktionen was an die Tafel zu übergeben, was aber wegen der LMHV abgelehnt wurde und darauf verwiesen wurde, dass man nur aussortierte Produkte vom Handel oder Hersteller nehmen würde.

[Shermaine]

Hallo,

nun ja, ich finde, ich bin gar nicht informiert genug, mir da eine genaue Meinung zu bilden. Klar, man denkt: schmeißt nicht soviel weg, gebt es weiter an die, die es brauchen.

Das führt aber auch zu total absurden Entwicklungen. Neulich kam eine äußerst interessante Reportage über den europäischen Export von Fleischresten nach Afrika. Bei uns kauft man ja vom Huhn fast nur Brustfleisch bzw. das hübsche, weiße Fleisch, dazu noch Suppenhühner, die aber wieder groß genug sein müssen, um in den Handel zu kommen. Der Rest wird z.B. nach Afrika exportiert, wobei schonmal das Problem der ununterbrochenen Kühlkette nicht gelöst ist, sodass sich am Ziel der Reise Menschen vermehrt mit Lebensmittelinfektionen die Gesundheit gefährden.

Ende dieser Methode? Afrikanische Hühnerhändler, die seit Jahrzehnten mit lebenden, ganzen Tieren handeln (was auch für dortige Verhältnisse schon aus Hygienegründen tausendmal besser ist), sind in den letzten Jahren massenweise pleite gegangen, also wirklich massenweise.
Die Bevölkerung kann sich zudem die europäischen Einzelteile meist nicht leisten, sodass Händler auch auf dieser Ware sitzen bleiben. Das Zeug liegt dort den ganzen Markttag lang in praller Sonne. Die einheimische Hühnerzucht stirbt aus, Verarmung ist die Folge.

Es ist zum Einen schade, dass z.B.zu kleine Suppenhühner hier gar nicht verkauft werden, zum Anderen zerstört man einen völlig anders funktionierenden fremden Markt. Wir sollten unsere Reste dann lieber irgendwie anders verwerten, da muss es doch Möglichkeiten geben. Was mich da dran so besonders ärgert, ist, dass es dann bald wieder einen strahlenden Spendenmarathon geben wird, bei dem jeder B-Promi sein Gesicht in die Kamera hält, damit wir den armen Afrikanern auch endlich mal wieder was Gutes tun.

[nyx]

hab ich schon gepostet
http://www.3sat.de/page/?source=/ard...509/index.html

[Shermaine]

Oh, sehr gut. Hatte deine Links noch nicht angeschaut. Ich hätte gar nicht mehr gewusst, wo ich danach suchen soll, danke . Aber schön nacherzählt hab ich's doch, oder?

[nyx]

tiptop!

[Thea]

. Aber schön nacherzählt hab ich's doch, oder?

Jawoll!
Nicht nur das - es ist ja noch viel schlimmer! Afrikaner sind entsetzt über unzähliche Spendenaktionen (dieser unsägliche Geldof!), vertane Zeit und rausgeschmissenes Geld. Es beruhigt lediglich die weiße Seele.
Es wäre so immens wichtig, dass afrikanische Staatens sich unabhängig von diesen so schädlichen "armeshungerndesafrikanischesbaby" machen! Das sagen sie ja selber. Nur hört keiner auf sie. Es ist immer noch schick für Brot für die Welt zu spenden anstatt die Augen aufzumachen und zu sehen dass sie dadurch noch länger in Armut verharren. Damit füttert man nur die Diktatoren, die Ausbeuter und Raffhälse.

Es werden ja sogar Dürren erfunden um Saatgut verhökern zu können. Die Bevölkerung in Äthiopien z.B. könnte sich schon jahrelang selber versorgen: Wenn sie es denn dürfte. Da ist den Leuten aber sozusagen verboten worden um EU-Saatgut verkaufen zu können.

Kredite werden z.B. nicht direkt an Kleinbauern vergeben sondern an den Staat der so korrupt ist, dass das Geld niemals da ankommt wo es sollte.

Da werden ganze Landstriche dumm und arm gehalten weil der Westen "ja schon weiß was gut für euch ist"

[nyx]

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaf...nchen-1.218502

[Cara]

Die Tafel unterstützen ist ein feiner Gedanke. Der wird hier auch von vielen Lebensmittelhändlern in die Tat umgesetzt. Und @Hopi, du hast natürlich Recht, die Tafel nimmt von Privathaushalten gar nichts an. Die Lebensmittel, die auch dort von Händlern abgegeben werden, werden dort nochmals von Ehrenamtlichen gesäubert. D.h., die Salatköpfe von welken Blättern befreit. Das Gemüse auf schlechte Stellen untersucht und ggf. aussortiert.

Weiter wird in den Bäckereien das Brot abends 50% billiger verkauft, es geschieht doch vieles.

Ein guter Schritt für Privathaushalte wäre es, beim Erzeuger zu kaufen. Oder sich "Kisten" liefern zu lassen. Und keinen Parmaschinken kaufen. Denn da werden z.B. deutsche Schweine nach Italien transportiert, dort unter unhaltbaren Umständen geschlachtet, der Schinken wird dort geräuchert und dann wieder hierher transportiert. Und die EU könnte man direkt auch mal angehen zwecks Subventionen.

Was ich sagen will: Ich weiß, dass wir vieles wissen. Und auf vieles gar keinen Einfluss haben. Es ist nicht damit getan, einen netten Gedanken zu haben und helfen zu wollen. Man muss es a) auch können und dann b) auch in die Tat umsetzen. Und da würde ich gerne Vorschläge sehen.

@mimmi: Die Züchtung von genveränderten Lebensmitteln hat nichts mit der Menge zu tun. Es hat etwas mit der Anfälligkeit des Getreides zu tun. Wenn wir über Umwelt reden, müssen wir zwangsläufig über Rinderherden reden. Was diese Kühe in die Luft pupsen, zerstört unser Ozonloch gewaltig. Dies am Rande. Dass du China als Vorbild nimmst, ist allerdings so lachhaft, dass man nicht darauf eingehen muss.

[Bird]

Bündelchen, das ist kein Missstand in der Welt. Das ist ein dämliches Einkaufsverhalten, das ist die Folge davon, immer alles in großen Mengen zur Verfügung haben zu müssen. Das ist schlechte Vorratshaltung und das ist das Problem, das Wenige heute Kochen können. Die Leute, die die Sachen wegwerfen, haben sie übrigens bezahlt und somit tragen sie auch zum Sozialprodukt bei. Denen wurde das auch nicht geschenkt. Wenn sie ihr "Geld" also rauswerfen wollen, sollen sie es tun.

Mir geht es etwas auf den Geist, dass bei alles und jedes ein Schuldgefühl impliziert werden soll. Da bekomme ich so was wie Gegenwehr: Da möchte ich mich kettenrauchend und Alkohol trinkend vor einem übervollen Kühlschrank hinlegen .

Und was ist dann mit Kanebo, Benefit, Shiseido? Warum dann das? Genügt hier nicht auch Nivea all over? Was könnte man damit sparen und damit könnte man auch die Armen dieses Landes unterstützen.

Ich möchte dir bitte einen Schrein bauen.

Bündel, ganz ehrlich, ich verstehe es nämöich wirklich nicht: was möchtest du mit diesen Threads erreichen? Offensichtlich keine Diskussion, denn andere Meinungen kannst du nicht akzptieren. Sollen wir alle Betroffenheit heucheln? Wem nutzt das? Uns alle im Weltschmerz suhlen? So wie du? Ach, ja, Hauptsache ist, wir machen uns Gedanken und sind betroffen, dann kann man ja wieder so weiter machen wie bisher und sich trotzdem als besserer Mensch fühlen. Wenn man dann nichts macht, dann gibt es dafür gute Ausreden äh Gründe.