Kleiderordnung Beerdigung

[Farangis]

Hmm also ja ich würde das von der/dem Verstorgbenen abhängig machen. Die meisten sagen zu Lebzeiten immer irgendwann, was ihnen zu welchen Anlass am besten gefällt.

Ansonsten, wenn ich den Verstorbenen nicht gut gekannt habe, würde ich immer nur klassisch in schwarz kommen. Maximal in schwarzer Stoffhose, eher noch schwarzer Rock. Ja konservativ, aber imo dem Anlass angemessen.

Besonders aber sollte darauf geachtet werden, dass man sieht, es ist NICHT Alltagskleidung!
Bei der Beerdigung meine Omi kamen einige Familienmitglieder in eindeutigen Alltagsklamotten, weder etwas hergerichtet noch schwarz, das fand ich unmöglich. Es gehört mE dazu sich für diese Verabschiedung besser herzurichten, um dem Verstorbenen Respekt zu erweisen. (Und für mich ist das was besonderes, denn ich trage normalerweise wenig schwarz.)

[Visi]

Ich war leider im Januar bei der Beerdigung meiner Oma, und ja, ich denke, dass sie die Kleidungsfarbe interessiert haette. Gerade aeltere Menschen geben doch viel darauf "was sollen denn die Leute sagen". Haette ich, als einzige Enkeltochter, irgend etwas nicht Schwarzes angehabt, haette sich das gesamte Dorf darueber die Maeuler zerrissen. Und das haette meiner Oma garnicht gefallen.

Den Verstorbenen interessiert die Kleidungsfarbe nicht.

Deshalb gilt fuer MICH (da ich mir eine schwarze Hose & Pulli leisten kann):

Freigeist und Individualist kann ich dann in der übrigen Zeit meines Lebens sein.

Und in beiden Fällen verstehe ich nicht, was so schlimm daran ist, seine Individualität mal für ein paar Stunden nicht auszuleben.

Waere es offensichtlich, dass sich jemand nichts neues leisten konnte und trotzdem gern in blau/grau wasauchimmer kommen moechte, ist das natuerlich voellig ok. Allerdings geben wir hier Unsummen fuer Mascara & Co aus, da ist bei mir auch noch eine schwarze Hose drin.

[claira]

Ich habe zu dem Thema auch noch eine Frage: Weiß jemand, wie es mit der Kleiderordnung auf muslimischen Begräbnissen aussieht? Ich weiß nur, dass dort schwarz keine offizielle Trauerfarbe ist und Frauen ihre Haare zusammenbinden/bedecken müssen. Deshalb weiß ich gar nicht, was ich tragen soll.

[Cara]

Ob wir alle die Unsummen für Kosmetik ausgeben, ist die Frage, bleibt dahingestellt

Und dann denke ich mal, dass allein das schwarz nicht reicht. Die Röcke müssen dann zur Bestattung schon kniebedeckt sein, ja. Man zeigt überhaupt keine Haut. Und bitte den Hut nicht vergessen, denn das Haar zeigt man dann auch nicht. Und wenn kein Hut vorhanden, bitte zusammenbinden. Keine hohen Absätze. Kein Schmuck, weder Gold noch silber noch Jette noch Sabo. Allenfalls "Trauerschmuck" aus Jett. So einfach ist das dann Diese Vorschriften richten sich ja nicht nur nach der Farbe. Dass man nicht in einem D&G-Mini-Kostüm in schwarz erscheinen kann, ist klar, oder? Oder wäre das dann besser als die dunkelblaue Hose? Weil ja schwarz? Zur muslimischen Bestattung wüsste ich übrigens auch nichts. Ich würde zu Hause bleiben. Wie früher

[Exuser29]

Allerdings geben wir hier Unsummen fuer Mascara & Co aus, da ist bei mir auch noch eine schwarze Hose drin.

Visi,
da bin ich ganz bei Dir. Das sehe ich genau so, daher auch mein Nachbarthread, was man üblicherweise hat und was nicht bzw. ob und was überhaupt üblich ist.

Ich kann aus nächster Nähe nur die Beerdigungen eines Geschwisterteils von mir, meiner Eltern bzw. Großeltern und Onkels bzw. Tanten beurteilen. Denen war es egal, meinem einen Onkel war nur wichtig, dass er von mir, seinem Patenkind, einen schönen Blumenkranz bekommt und den hat er bekommen. Da hätte ich in kurzer Hose am Grab stehen können, hauptsache "en schöne Kranzz vom Keend".

Ich kenne Beerdigungen wie gesagt leider aus Ausrichterseite und hätte keinerlei Lust gehabt, mir nach plötzlichen unverhofften Todesfällen, die gab es leider, in Eile die Hacken nach einem passenden gedeckten Outfit abzulaufen. Gerade in den ersten Tagen des Schocks und der Trauer ist das letzte, worauf ich Lust habe, einkaufen zu gehen. Es gibt sowieso soviel zu organisieren. Bei uns in meiner Heimatgegend, dörflich, liegen zwischen Tod und Beerdigung gerade mal 3 Tage. Beerdigung, Sarg mit allem Kram, Blumen, Kirche, Sargträger, Tröster (Leichenschmaus), Formales wie Rentenanträge etc, da gibt es soviel, was zu erledigen ist. Rosenkranzgebete sind meist schon am Tag nach dem Todestag, auch da gibt es häufig schon die Dresscodes, so man sich daran halten mag - da ist man zeitlich ganz schön unter Druck und mit dem Kopf echt woanders.



@ Claira
Ich habe an einer muslimischen Beerdigung teilgenommen, keine Kleiderordnung, nur Kopftuch für die Frauen. So war das da, eine Beerdigung nach muslimischem Ritus im Rheinland war das.

[claira]

Danke, Abendkleidchen. Ich werde wohl aber trotzdem eher dunkle Sachen anziehen, grau, braun oder schwarz. Kopftücher müssen wir laut der Familie nicht tragen, es reicht wohl, wenn Frauen mit langen Haare diese in die Kleidung stecken oder eng am Kopf tragen.

[barbarella]

... eines Geschwisterteils von mir, meiner Eltern bzw. Großeltern und Onkels bzw. Tanten...

Armes Kleidchen! Das soll jetzt nicht zum Thema werden, aber Hut ab, dass du so viel schon verarbeiten musstest.

[vivian]

aber wenn man nur die Alten fragt, wie es "sich ziemt", wird sich ja nie etwas weiterentwickeln
Leute, wollt ihr vielleicht auch wieder ein Trauerjahr in Schwarz einführen?

Gibts das denn nicht mehr?
Ich hab einige Kolleginnen, die zumindest 8-9 Monate nur schwarz
getragen haben nach dem Tod des Partners beispielsweise.

[Exuser29]

Danke,
deshalb freue ich mich immer mit, wenn es schöne Familiengeschichten gibt, z.B. wenn sich wie bei Cepha neulich Geschwister, die keinen Kontakt mehr hatten, wieder versöhnen. *nochimmermitfreu*

Ist aber OT, daher zurück zum Thema.

[PhilTheMurmel]

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