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Thema: Totensonntag und der Tod

  1. #11
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    Ein schwieriges Thema.

    Angst vor meinem Tod - ich weiß nicht. Vor dem Tod wohl nicht. Eher vor die Zeit, die damit vorausgehen könnte, also lange Krankheit, Siechtum, Leben ohne Selbstbestimmung im Altenheim.

    Angst vor dem Tod gelieber Menschen - ja. Ein ganz klares Ja. Denn derjenige, der gegangen ist, ist fort. Die Person, die übrig bleibt, in einer Partnerschaft, die leidet.

    Zur Bestattung: Da mache ich mir keinen Kopf drum. Ich habe darüber nachgedacht. Ich möchte kremiert werden, die Urne sollte anonym beigesetzt werden. Zur Trauerfeier möchte ich, dass Musik von Prince gespielt wird (seine Musik hat mich ein Leben begleitet und tut es noch, ich habe eine besondere Beziehung dazu) und ich möchte, dass die Anwesenden keine Trauerkleidung tragen.
    Liebe Grüße

    Cara

    "Du bist gerade 82 geworden. Du bist immer noch schön und begehrenswert. Wir leben seit 58 Jahren zusammen und ich liebe Dich mehr als je zuvor. Erst kürzlich habe ich mich erneut in dich verliebt" (André Gorz, aus Brief an D)

  2. #12
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    Hallo,

    Natürlich finde ich das Tod ein Thema ist, worüber keiner gerne spricht.
    Aber eigentlich gehört ja der Tod genau so zum Leben wie die Geburt.
    Ich habe mich in den vergangenen Monaten sehr mit dem Thema beschäftigt, bzw. musste ich mich aufgrund des Todes meines Vater .
    Das war schon sehr schwer einen geliebten Menschen zuverlieren.
    Aber ich weiß das ihm einiges erspart werden konnte.
    Ich denke jeden Tag an ihm und nicht nur an Totensonntag.Und er fehlt einfach.
    Aber trotzdem habe ich Angst, dass ich immer wieder geliebte Menschen verlieren werde.
    Aber so ist das Leben.
    Um meinen eigenen Tod habe ich mir noch keinen Gedanken gemacht.Ich hoffe das dauert noch sehr lange.
    __________________
    Geändert von mekky (21.11.10 um 10:42:15 Uhr)
    Liebe Grüsse
    Mekky

  3. #13
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    Angst habe ich, das mein Mann vor mir geht, den letzten lieben Menschen, den ich noch habe, würde ich nicht verkraften u. auch das Wie des Sterbens macht mir Angst...Siechtum oder hilflos im KH zu liegen.

    Festlegen tue ich nichts, traurig macht mich der Gedanke, das ich in der Fremde irgendwo liegen werde...man hat gelebt u. hinterher bleibt nichts übrig, als hätte man nicht existiert.
    +


  4. #14
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    Na wo schon...
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    Angst vor dem Sterben - ja.
    Angst vor dem Tod - nein, seitdem ich bei meinem toten Vater an seinem Bett im Hospiz gesessen habe, nicht mehr. Friedvolle große Stille, fast habe ich ihn beneidet.

    Ich möchte gar nicht, daß etwas von mir im Hier und Jetzt bleibt, ich möchte verbrannt werden und meine Asche sollte in einem Wald verstreut werden.
    Für mich ist der tröstlichste Gedanke der, daß da nichts mehr ist, das ich durch meine Asche wieder zu einem Teil der Natur werde.

    Ich brauche keinen Ort zum Trauern, die Grabstelle meines Vaters bringt ihn mir nicht näher.

  5. #15
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    ich habe schon ziemlich viele geliebte Menschen verloren, alle Großeltern, zwei Geschwister, meine Mutter, liebe Bekannte/Freunde.
    Oft fühle ich mich in meinem Alter noch viel zu jung für das alles.

    ja, ich habe große, sogar riesige Angst davor, dass weitere liebe Menschen sterben, viel mehr Angst habe ich aber vor extremem Leiden und Krankheit davor, bevor sich das zu lange hinzieht würde ich dann doch lieber einem Menschen den baldigen und sicherlich friedlicheren Tod wünschen.

    für mich selbst habe ich auch weniger Angst vor dem Tod als vor eventuellem Dahinvegetieren davor, allerdings glaube ich auch nicht an irgendetwas danach. ich möchte gerne auch verbrannt werden, da mir mit meiner Insektenphobie der Gedanke an Würmer großes Unbehagen bereitet.

    ich gehöre zu den Menschen, die keinen Friedhof und kein Grab brauchen, um an jemanden zu denken oder zu trauern etc., da bin ich anders als viele.
    so ein Grab hat für mich persönlich eigentlich überhaupt keine Bedeutung, da hab ich gar keinen Draht zu. nur schlechte + traurige Erinnerungen.

    z. B. an meine Mutter, die toll kochen konnte, denke ich immer sehr gerne in der Küche oder wenn ich ihre Kochbücher durchblättere mit ihren Bemerkungen und Änderungen, an Tagen mit Bedeutung oder einfach so, wenn die Erinnerungen kommen.
    Oder meine Oma denke ich immer im Wald - da hab ich so viel von ihr gelernt, zusammen gelacht, Pflanzen und Bäume erkundet. und an besonders schönen Tagen, wenn wir in ihrem Garten Beeren gesammelt und danach im Schwimmbad geplantscht haben.

  6. #16
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    Angst vor dem Tod habe ich nicht, Furcht vor dem Akt des Sterbens schon. Sollte es schnell gehen, ist es mir egal. Aber wie hier bereits gesagt wurde, wenn das Leiden, das dem Sterben vorausgeht, ein langes ist, dann graut es mir. Z.B. vor Krankheit, Gebrechlichkeit oder Demenz (kriegt man ja nicht mehr mit, ist aber trotzdem keine schöne Vorstellung). Auch keine schöne Vorstellung: Wenn man noch nicht zum Sterben bereit ist oder sich damit aufgrund des Alters noch nicht abgefunden hat, zu erfahren, dass man unheilbar krank ist.

    Meine Eltern hatten beide einen jahrelangen Leidensweg aufgrund Krankheit hinter sich - das war nicht schön, für sie nicht und für die Angehörigen nicht. Und jedesmal, kurz bevor der Tod eintrat, kann ich mich bei beiden an eine Szene erinnern, die ich nicht vergessen kann: Der Blick in den Spiegel, eher unvermutet oder zufällig, da beide Pflegefälle waren und ihr Gesicht nicht mehr regelmäßig im Spiegel gesehen haben. Ich habe meine Mutter im Rollstuhl in einen Aufzug geschoben und sie hat dort in den Spiegel gesehen - in ein Gesicht, das von Krankheit schwer gezeichnet war. Und uns beiden, ihr und mir, ist in diesem Moment klar geworden, dass uns dort ein Gesicht entgegensah, das mit seinen eigefallenen Wangen und hochgezogenen Lippen bereits an einen Totenschädel erinnerte. Die Erkenntnis kommt schlagartig, man sieht es in einem Bruchteil einer Sekunde in den Augen des Betroffenen - dafür bedarf es auch keiner Worte. Und uns beiden war klar, dass der Tod unmittelbar vor der Tür stand. Wenige Tage später ist sie gestorben.
    Bei meinem Vater gab es eine ähnliche Szene, auch er ist einige Tage später verstoben.

    Mir graut davor, selbst etwas ähnliches zu erleben.

    Angst habe ich auch davor, nahe und geliebte Angehörige zu verlieren und zurückbleiben zu müssen. Eine schlimme Vorstellung, z.B. meinen Bruder oder meine Schwester beerdigen zu müssen. Da diese jedoch über 10 Jahre älter sind als ich, ist das kein unrealistisches Szenario.

    Meine beiden Eltern sind in einem Ort begraben, in dem sie einmal sehr gern gelebt haben. Dort haben sie auch geheiratet. Wir haben den Wunsch respektiert und sie dort beerdigt. Allerdings ist das fast 250 km von meinem Wohnort entfernt. Für mich (und vermutlich auch für meine Geschwister) ist das keine schöne Situation - ich hätte gerne ein Grab gehabt, an das ich regelmäßig hätte gehen wollen. Nun schaffe ich es maximal 2x im Jahr, dorthin zu fahren. Und wenn ich es tue, springen mich die Erinnerungen aus jeder Ecke der kleinen Stadt an: Bei dem kleinen Bäcker hat meine Mutter bis zum Schluss immer noch so gerne eingekauft, das war ihr Lieblingscafe, diesen Weg ist sie so gerne gegangen und vom Balkon ihrer ehemaligen Wohnung hat sie mir immer zum Abschied zugewinkt, wenn ich nach einem Besuch wieder nach Hause gefahren bin. Das ist ziemlich schwer zu ertragen.

    Aber ist schweife ab: Ich glaube weder an Gott noch an ein Leben nach den Tod. Daher ist für mich nach dem Tod alles vorbei. Das glaube ich für mich. Allerdings hoffe ich für geliebte Menschen, die verstorben sind, z.B. meine Mutter oder meine Großmutter, dass sie nun an einem besseren Ort sind, ganz wider besseren Wissens.
    Ich selbst wünsche mir eine Feuerbestattung, eine schöne Trauerfeier mit Musik von Hans Zimmer, zu der meine Angeörigen und Freunde kommen und ein kleines Grab am Westfriedhof, Münchens schönstem und ältesten Friedhof.
    Und ich wünsche mir, dass ich nach meinem Tod nicht so schnell vergessen werde. Als Zeichen, dass ich meine Mutter nicht vergessen habe, zünde ich symbolisch jeden Abend auf meinem Balkon bei jedem Wetter eine Laterne an. Auch, wenn ich unterwegs bin, habe ich ein kleines Windlicht dabei und stelle es ans Fenster. Völlig irrational und vielleicht auch albern. Aber ich möchte ihr damit zeigen, dass dass es mir gutgeht und ich jeden Tag an sie denke.
    Geändert von all about eve (22.11.10 um 09:22:17 Uhr)
    H.G. eve

    Wozu braucht man ein Gehirn, wenn man es nicht benutzt?

  7. #17
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    Vor dem Tod habe ich keine Angst, vor dem Sterben hingegen schon.

    Ich möchte nicht jahrelang noch irgendwie vor mich hinsiechen müssen, oder halbtot im Altersheim liegen müssen - da wäre mir ein schneller Tod ehrlich "lieber".

    Mehr Angst habe ich aber vor dem Tod geliebter Menschen, da weiss ich bei so manchem nicht, wie ich das verkraften soll oder werde. Viel Angst habe ich auch vor dem plötzlichen Tod von mir nahestehenden Menschen, egal in welchem Alter. Da hätte ich wiederum lieber Zeit zum Abschiednehmen, wenngleich ich selbstverständlich auch da keinem eine lange Krankheit o.ä. wünschen würde. Aber die Vorstellung, jemanden von heute auf morgen und völlig ohne Vorwarnung durch bspw. einen Autounfall zu verlieren, die ist für mich am allerschrecklichsten.

    Ansonsten würde ich für mich eine Kremation und Verstreuung der Asche wollen und auf eine religiöse Zeremonie verzichten. Sollte aber mein Mann und/oder Kinder und/oder Eltern oder wer mich auch immer überlebt ein Erdbestattung vorziehen, ist das ebenfalls OK und dann könnten sie das schon auch machen. Diesbezüglich bin ich nicht sehr festgelegt oder stur. Im Grunde genommen ist mir relativ einerlei, was "nachher" passiert.

    An ein Weiterleben nach dem Tod oder Wiedergeburt glaube ich nicht.

    Und insgesamt setze ich mich sehr wenig mit dem Thema auseinander, das kann ja nur deprimierend sein. Ein Grab zum Trauern ist mir bei verstorbenen Nahestehenden nicht unbedingt wichtig - ich gehe eigentlich nie auf den Friedhof um bspw. das Grab meiner Grosseltern zu besuchen.

  8. #18
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    Zitat Zitat von Visi Beitrag anzeigen
    Ich habe schon Angst vor dem Tod, aber mehr Angst vor dem Tod geliebter Menschen. Wie ich das mal verkraften soll, dass meine Eltern nicht mehr sind, weiss ich nicht
    So geht es mir auch.

    Ich würde sagen, dass ich momentan weder Angst vor Krankheit, Tod noch dem Sterben habe. So lange es mich selbst betrifft.

    Aber allein der Gedanke, dass es meine liebsten Menschen treffen könnte, kann mich manchmal richtig aus der Bahn werfen.
    Ich habe diesbezüglich richtig schlimme Verlustängste.

    Ich habe schon als Kind manchmal nachts geweint und nicht schlafen wollen, weil ich Angst hatte, dass meine Eltern sterben könnten.
    Ich denke manchmal, dass das zum Teil daher kommt, dass meine Eltern schon vergleichsweise alt sind und ich schon in Kindergarten und Grundschule gefragt wurde, ob sie meine Großeltern seien.

    Bei meinem Freund geht es mir manchmal auch so, dass ich morgens, wenn er zur Arbeit fährt, plötzlich fast ein richtiges Panikgefühl bekomme vor lauter Angst es könnte ihm etwas zustoßen.
    Ich leb in meiner eigenen Welt. Das ist OK, man kennt mich dort.

  9. #19
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    Ich habe vor beidem Angst, vor dem Tod und dem Sterbeprozess an sich. Ich hoffe, wenn es soweit sein sollte, geht es schnell.

    Es ist erst eine Woche her, als ich schmerzlich daran erinnert wurde, wie schnell das Leben doch vorbei sein kann. Ein Mitschüler von mir ist letzte Woche mit nur 22 Jahren tödlich verunglückt. Das ist schon erschreckend.
    Aber ich versuche, diese Angst so gut es geht zu verdrängen, sonst wird man ja verrückt.
    Noch schlimmer ist bei mir jedoch die Vorstellung, einen anderen geliebten Menschen zu verlieren.

    Und ja, ich brauche auf jeden Fall einen Anlaufpunkt/ Grab zum Trauern. Über meine eigene Bestattung habe ich mir allerdings noch keine Gedanken gemacht, allerdings möchte ich wie einige andere zuvor auch, keine Feuerbestattung.
    "Never argue with an idiot. They drag you down to their level, then beat you with experience."

  10. #20
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    Ich möchte, wie alle, schmerzlos sterben, und auch nicht ewig vorher herum vegetieren. Hoffentlich klappt die Betreuung im Alter. Diejenigen, die damit beschäftigt sind, sollten auf jeden Fall bessere Bedingungen bekommen.

    Auch hoffe ich, dass ich nicht einsam bin im Alter und noch etwas aktiv.

    Meine Schwiegermutter betreut ehrenamtlich einen alten Herrn, der in einem Altenwohnheim wohnt. Was die alles erzählt! da kommt ungefähr wöchentlich ein Scherenschleifer , der dann auch wöchentlich abkassiert von dem wenigen Geld, was der Mann zur Verfügung hat. Er ist allerdings schon etwas wirr.
    Also am besten in solchen Fällen selbst nicht mehr viel mitbekommen, das wäre fein.
    Ich würde eine anonyme Feuerbestattung wählen.
    Dass meine Eltern irgendwann sterben könnten, versuche ich so gut wie möglich zu verdrängen. Mein Vater will auch anonym feuerbestattet werden.
    Ein Grab zum Trauern bräuchte ich nicht und auf keinen Fall das Geseibel eines Kirchenmenschen, der glaubt, mich zu "kennen".

    Mein Cousin ist Bestatter, sein Vater schon vorher. Da gabs bei Besuchen immer schon Särge zu sehen, das fand ich interessant.

    Ich glaube daran, dass die Seele im Todesfall den Körper als leere Hülle zurücklässt und weiterwandert, deswegen ist mit der Körper nicht wichtig.
    Vielleicht überlasse ich ihn auch der Medizin, wenn sie ihn denn brauchen können
    “These are used emotions. Time to trade them in. Memories were meant to fade, Lenny.”
    — Mace, Strange Days


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