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Thema: Totensonntag und der Tod

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  1. #1
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    Ich habe schon Angst vor dem Tod, aber mehr Angst vor dem Tod geliebter Menschen. Wie ich das mal verkraften soll, dass meine Eltern nicht mehr sind, weiss ich nicht

    Meine Wuensche bez. meiner eigenen Bestattung habe ich schon meinen Eltern und meinem Mann mitgeteilt: erstens moechte ich gern, soweit moeglich, saemtliche Organe spenden, die noch brauchbar sind und danach moechte ich gern verbrannt werden, die Asche soll ins Meer verstreut werden.

    Ich moechte auch keine religioese Zeremonie.
    The clock is running. Make the most of today. Time waits for no man. Yesterday is history. Tomorrow is a mystery. Today is a gift. That's why it is called the present.

  2. #2
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    Zitat Zitat von Visi Beitrag anzeigen
    Ich habe schon Angst vor dem Tod, aber mehr Angst vor dem Tod geliebter Menschen. Wie ich das mal verkraften soll, dass meine Eltern nicht mehr sind, weiss ich nicht
    So geht es mir auch.

    Ich würde sagen, dass ich momentan weder Angst vor Krankheit, Tod noch dem Sterben habe. So lange es mich selbst betrifft.

    Aber allein der Gedanke, dass es meine liebsten Menschen treffen könnte, kann mich manchmal richtig aus der Bahn werfen.
    Ich habe diesbezüglich richtig schlimme Verlustängste.

    Ich habe schon als Kind manchmal nachts geweint und nicht schlafen wollen, weil ich Angst hatte, dass meine Eltern sterben könnten.
    Ich denke manchmal, dass das zum Teil daher kommt, dass meine Eltern schon vergleichsweise alt sind und ich schon in Kindergarten und Grundschule gefragt wurde, ob sie meine Großeltern seien.

    Bei meinem Freund geht es mir manchmal auch so, dass ich morgens, wenn er zur Arbeit fährt, plötzlich fast ein richtiges Panikgefühl bekomme vor lauter Angst es könnte ihm etwas zustoßen.
    Ich leb in meiner eigenen Welt. Das ist OK, man kennt mich dort.

  3. #3
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    Ich habe vor beidem Angst, vor dem Tod und dem Sterbeprozess an sich. Ich hoffe, wenn es soweit sein sollte, geht es schnell.

    Es ist erst eine Woche her, als ich schmerzlich daran erinnert wurde, wie schnell das Leben doch vorbei sein kann. Ein Mitschüler von mir ist letzte Woche mit nur 22 Jahren tödlich verunglückt. Das ist schon erschreckend.
    Aber ich versuche, diese Angst so gut es geht zu verdrängen, sonst wird man ja verrückt.
    Noch schlimmer ist bei mir jedoch die Vorstellung, einen anderen geliebten Menschen zu verlieren.

    Und ja, ich brauche auf jeden Fall einen Anlaufpunkt/ Grab zum Trauern. Über meine eigene Bestattung habe ich mir allerdings noch keine Gedanken gemacht, allerdings möchte ich wie einige andere zuvor auch, keine Feuerbestattung.
    "Never argue with an idiot. They drag you down to their level, then beat you with experience."

  4. #4
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    Ich möchte, wie alle, schmerzlos sterben, und auch nicht ewig vorher herum vegetieren. Hoffentlich klappt die Betreuung im Alter. Diejenigen, die damit beschäftigt sind, sollten auf jeden Fall bessere Bedingungen bekommen.

    Auch hoffe ich, dass ich nicht einsam bin im Alter und noch etwas aktiv.

    Meine Schwiegermutter betreut ehrenamtlich einen alten Herrn, der in einem Altenwohnheim wohnt. Was die alles erzählt! da kommt ungefähr wöchentlich ein Scherenschleifer , der dann auch wöchentlich abkassiert von dem wenigen Geld, was der Mann zur Verfügung hat. Er ist allerdings schon etwas wirr.
    Also am besten in solchen Fällen selbst nicht mehr viel mitbekommen, das wäre fein.
    Ich würde eine anonyme Feuerbestattung wählen.
    Dass meine Eltern irgendwann sterben könnten, versuche ich so gut wie möglich zu verdrängen. Mein Vater will auch anonym feuerbestattet werden.
    Ein Grab zum Trauern bräuchte ich nicht und auf keinen Fall das Geseibel eines Kirchenmenschen, der glaubt, mich zu "kennen".

    Mein Cousin ist Bestatter, sein Vater schon vorher. Da gabs bei Besuchen immer schon Särge zu sehen, das fand ich interessant.

    Ich glaube daran, dass die Seele im Todesfall den Körper als leere Hülle zurücklässt und weiterwandert, deswegen ist mit der Körper nicht wichtig.
    Vielleicht überlasse ich ihn auch der Medizin, wenn sie ihn denn brauchen können
    “These are used emotions. Time to trade them in. Memories were meant to fade, Lenny.”
    — Mace, Strange Days


    rosa-hellblau-falle.de

  5. #5
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    Ich wache manchmal aus dem Halbschlaf mit einer schrecklichen Todesangst auf, schrecke hoch und denke panisch: Meine Güte, irgendwann ist alles vorbei, das kann doch gar nicht sein!

    Ich habe auch am meisten Angst vor der Nicht-Existenz, obwohl ich ja Millionen Jahre auch nicht existiert habe...

    Was dann aus mir wird, ist mir so etwas von piepegal, bekomme ja davon ohnehin nichts mehr mit. Außerdem wird es nach mir kaum noch jemanden geben, der sich um meine Hinterlassenschaft kümmern würde.

    Meine Großtante ist anonym begraben, aber wir reden viel von ihr, und so ist sie nicht vergessen. Es braucht für mich keinen Hügel, um eines lieben Menschen zu gedenken. Man lebt m.E. ohnehin nur in der freundlichen Erinnerung des Nachwelt weiter, alles andere ist für mich eine Ersatzhandlung.
    "Wer immer erreichbar ist, gehört zum Personal." (Karl Lagerfeld)

  6. #6
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    Guten Morgen,
    ich bin ja schon etwas über die Lebensmitte hinweg, da hat man wohl automatisch
    schon mal Gedanken ans Sterben und an den Tod.
    Als mein Vater vor 9 Jahren an Krebs starb, hab ich dieses Buch entdeckt, und es
    hat mir sehr geholfen.
    Vielleicht ist es ja ein Tip für jemanden hier.

    Trotz des schweren Themas euch allen einen schönen Sonntag.
    Geändert von vivian (21.11.10 um 14:11:17 Uhr)

  7. #7
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    ja, ich habe Angst vor dem Sterben, aber nicht vor dem Tod, denn der ist für mich nur der Übergang in eine ander Daseinsform

    da ich Freidhöfe sehr gerne mag und auch an unseren Urlaubsorten immer mind. einen Freidhof besuche, möchte ich auch gerne in unserem alten Stadtfriedhof begraben werden, ob im Sarg oder in der Urne, wäre mir jetzt egal, ich denke über kurz oder lang, wird es nur noch Feuerbestattungen geben

    trauern kann man sicher überall, aber mir ist es ein Trost, zu meinen Verstorbenen gehen zu können und sie zu besuchen

    da meine Eltern leider auch nicht jünger werden und sich schon das ein oder ander Zipperlein eingestellt hat, denke ich da schon mit Grauen daran, wie es sein wird wenn ein oder gar beide Elternteile fehlen werden, besonders z.B. bei Kleinigkeiten, letztens bin ich Tränen ausgebrochen, als mir meine Mama eine selber gekochte Hühnerbrühe gebracht hat oder es schnürt mir den Hals zu wenn mein Vater klingelt und mir sagt, er hat Äste für die Papageien in die Garage gestellt, so Dinge ohne die ich ohne Probleme weiter leben kann, aber die dann einfach keiner mehr so einfach für mich machen wird
    eigentlich ziemlich egoistisch, da ich für mich selber ja weiß, das der Tod nicht endglütiges Aus bedeutet

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