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Thema: Totensonntag und der Tod

  1. #1
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    Standard Totensonntag und der Tod

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    Ich sehe gerade einen Bericht im ZDF "sonntags- TV fürs Leben".

    Herr Friedrich ist Bestatter, eben wurde gezeigt, wie eine Schulklasse in den Betrieb eingeladen worden ist und sich umschauen durfte, im Sarglager, bei den Urnen, in der Aufbahrungshalle. Herr Friedrich hat einen Azubi, der ist 19 und wird stets auf seinen Beruf angesprochen. (Kann ich bestätigen, ein Kumpel meines Neffen lernt auch Bestatter und hat gerümpftere Nasen kassiert als Klassenkameraden, die auf der Straße sitzen und keine Ausbildung machen).

    Wie sieht das bei Euch denn aus? Habt Ihr Euch über Euer Begräbnis schon mal Gedanken gemacht, z.B. anlässlich des ein oder anderen Threads hier, neulich z.B. die Kleidungsordnung betreffend? Erd-, Feuer- oder anonyme Bestattung? Die berichten von einem Trend zu anonymen Bestattungen, 20 Urnen auf einen Rutsch sind das teilweise. Traditioneller Friedhof oder Friedwald oder die See?

    Habt Ihr Angst vorm Tod oder Angst vorm Sterben?
    Ist es für Euch als Hinterbliebene wichtig, an einem Grab trauern zu können?


  2. #2
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    Morgen, "schweres" Thema

    Ich beschäftige mich in den letzten Monaten eingehender mit dem Thema (und ich weiß auch nicht warum ich mich damit beschäftige) ohne zu einem wirklichen Konsens zu kommen.


    Wobei ich in den Bereich der Angst auch mal das Umfeld mit einbeziehe.
    Irgendwo abgeschoben im Heim oder im KH einsamm und verlassen dahinzusterben ist nicht grad der tollste Gedanke für mich. Wobei ja erfahrungsgemäßt (und das ist meine persönliche Erfahrung) immer dann gestorben wird wenn die Angehörigen nicht anwesend sind.

    So jetzt und hier sag ich mal ich hab Angst vor beidem, dem Tod und dem Akt des Sterbens. Man weiß ja nie was danach kütt, obwohl ich morgens beim Aufstehen auch nie weiß was der jeweilige Tag bringt.

    Details sind für mich nicht klar, mit der Ausnahme ich möchte keine Feuerbestattung. Da bin ich etwas komisch. Bei uns in der Familie ist auch nie feuerbestattet worden.

    Die Frage mit dem Grab für mich als Hinterbliebene persönlich? Ich kann auch daheim trauern. Ich denke schon, ohne das Grab würde mir eine Anlaufstelle fehlen. Vielleicht weil es einfach dazugehört. Ich glaub ich tät mich schwer mit dem Gedanken meine Eltern würden irgendwo anonym bestattet sein.
    Geändert von Exuser3 (21.11.10 um 14:22:24 Uhr)

  3. #3
    Exuser37 Guest
    Ich mache mir eigentlich sehr selten "schwere" Gedanken über das Thema, aber mir hilft mein christlicher Glaube da auch sehr.

    Einerseits beim Nachdenken über den eigenen Tod, aber auch wenn ich mal einen geliebten Menschen gehen lassen muss.

    Ich bin wirklich sehr dankbar, dass ich diesen Glauben habe, denn ich wenn ich denken müsste, jeder Tag könnte der letzte meiner gesamten Existenz in irgendeiner Weise sein, und ich meine Lieben nie "wiedersehen" könnte, würde mich das schon sehr in meiner Lebensfreude und Ungezwungenheit beeinträchtigen.
    Geändert von Exuser37 (21.11.10 um 09:57:24 Uhr)

  4. #4
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    Ja, ich hab schon irgendwie Angst vor dem Tod.

    Ich hab schon einige Tote gesehen, war auch schon dabei, als Menschen verstorben sind. Ich war 10 als mein Vater mit 37 starb und den Anblick wie er im Sarg rausgetragen wurde, vergesse ich nie. Als mein Schwiegervater starb, waren wir (meine SchwiMu, die Söhne und Schwiegertöchter) mit dabei. Und mir ist ja in der Zeit, als ich im KH gearbeitet habe, ein Mann vom Balkon in den Tod gesprungen (ich hab ihn ja noch am Bademantelärmel erwischt ).

    Falls ich "dran" bin, passe ich wohl noch ins Grab von meinen Eltern mit rein (vorausgesetzt es vergeht noch ein bisschen Zeit, da muss - glaube ich - ein gewisser zeitl. Abstand vergehen). Feuerbestattung ist wohl die sauberste Art, aber ich verdränge es, mich damit auseinanderzusetzen.

    Ein Grab um zu trauern, ist mir schon wichtig. Und ich würde keine anonyme Bestattung wollen.
    Liebe Grüße - Elke
    _______________

  5. #5
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    Ein ernstes Thema.
    Die Angst vor dem Tod ist eigentlich normal, man liest als junger Mensch immer wieder mal darüber und doch: sobald man in ein gewisses Alter kommt ist diese Angst greifbarer.

    Nicht die Angst vor dem Sterben - die habe ich eigentartigerweise nicht; also die des unmittelbaren Todes.

    Was mich aber so traurig und nachdenklich macht: Was ist danach hier auf der Erde? Man hinterlässt das Leben - man kann nie wieder zurück. Niemals wissen: wie wird dieses oder jenes ausgehen, was ist mit den Kindern, mit den Enkeln - die Zukunft wird ohne mich stattfinden. DAS ist das was beklemmend ist.
    Ich würde so gerne wissen ob es ein Leben nach dem Tode gibt und ob man irgendwann anfangen sollte daran zu glauben, einfach deswegen weil es tröstet.

  6. #6
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    Guten Morgen,


    ich habe überhaupt keine Angst vor dem Tod, ich glaube zwar nicht dass "danach" etwas kommt, aber die Erde holt sich dann meine Energie quasi zurück (und sei es dass mich die Würmer fressen ), der Gedanke tröstet mich. Ich finde die Vorstellung, dass man irgendwann aufhört zu existieren auch tröstlich.

    Wovor ich allerdings Angst habe ist der Sterbeprozess an sich. Ich hoffe dass ich mal einen schönen Tod habe, ganz plötzlich, in hohem Alter und ohne Schmerzen Nicht sehr wahrscheinlich, ich weiß.

    Ich hoffe nur dass es für mich und meine Angehörigen wenn es mal soweit ist nicht zu schmerzvoll ist.

    Bestattung - mir egal. Ich denke mal das werde ich meinen zukünftigen Kindern unterlassen. Ich finde anonyme Bestattungen gut, meine Großeltern sind so bestattet und auch meine Eltern werden sich wohl so bestatten lassen. Man hat ja trotzdem eine Stelle an der man trauern kann (zumindest kenne ich das so, dass es eine Art "Trauerwand" gibt wo die Namen der Toten eingraviert werden), hat aber kein Grab teuer und aufwendig zu pflegen (natürlich ein sehr irdischer Gedanke, aber ich finde ihn sehr wichtig).
    Liebe Grüße

    gintonic

  7. #7
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    Zitat Zitat von Sunshine2006 Beitrag anzeigen
    Morgen, "schweres" Thema
    Obwohl ich extra den ans Ende gesetzt hatte...grummel.

    Mir fällt dazu eine Schaufensterwerbung ein, direkt an der roten Ampel einer vielbefahrenen Straße in meiner Heimat war das Schaufenster eines Bestatters, ein Plakat drinne "Hereinspaziert - ein Gespräch wie jedes andere".

  8. #8
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    Ich habe schon Angst vor dem Tod, aber mehr Angst vor dem Tod geliebter Menschen. Wie ich das mal verkraften soll, dass meine Eltern nicht mehr sind, weiss ich nicht

    Meine Wuensche bez. meiner eigenen Bestattung habe ich schon meinen Eltern und meinem Mann mitgeteilt: erstens moechte ich gern, soweit moeglich, saemtliche Organe spenden, die noch brauchbar sind und danach moechte ich gern verbrannt werden, die Asche soll ins Meer verstreut werden.

    Ich moechte auch keine religioese Zeremonie.
    The clock is running. Make the most of today. Time waits for no man. Yesterday is history. Tomorrow is a mystery. Today is a gift. That's why it is called the present.

  9. #9
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    Wirklich schweres Thema - aber wann sonst wenn nicht am Totensonntag
    Na ja, ich denke jeder verschiebt den Gedanken an das eigene Ableben. Nur eins ist mir klargeworden, dass was übrig bleibt - so ca.25 Jahre lang (ewige Totenruhe was für ein Hohn) - also die Grabflege, ist etwas was ich meinen Leuten gern erspare. Der Gedanke vielleicht doch "nicht tod" zu sein und da unten aufzuwachen beunruhigt wirklich.....und dann Würmer etc. Ich habe (früher als Kind) eigentlich immer an ein Indianerbegräbnis
    so a la Karl May - also auf dem Lieblingspferd sitzend um einen herum Steine aufgeschichtet immer als "toll" vorgestellt (also wenn sowas überhaupt toll sein kann) gesehen.
    Heute bin ich aus genanten Gründen für eine Feuerbestattung also Asche zu Asche Staub zu Staub und dann bitte auf dem Meer verteilen.
    Ach Angst vorm Tod........ da denk ich oft an den "Highländer" und den Titelsong von Queen "do you want to live forever" Stellt Euch vor, alle würden noch leben und keiner dürfte gehen, was wäre das für ein Gedränge. Und umgekehrt alle die ihr kennt sind tod und ihr müßtet hier bleiben So manche Dinge gibt es ja auch, die man eigentlich nicht erleben möchte. Krankheit,Schmerzen, Siechtum, Trauer, Leid etc. Wenn man jung und fit ist kann man sich sowas natürlich gar nicht vorstellen und möchte für immer hierbleiben. Die Natur hat das normalerweise doch ganz gut geregelt.

    Eigentlich kommt es doch nur darauf an, den Tag wirklich zu nutzen, glücklich und zufrieden zu werden. Wer alles erlebt hat, was er möchte, kann beruhigt die Erde verlassen und braucht auch nichts zu fürchten, aber das kann für meinen Geschmack noch ruhig etwas Zeit haben.

  10. #10
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    Zitat Zitat von Abendkleidchen Beitrag anzeigen
    Obwohl ich extra den ans Ende gesetzt hatte...grummel.

    Mir fällt dazu eine Schaufensterwerbung ein, direkt an der roten Ampel einer vielbefahrenen Straße in meiner Heimat war das Schaufenster eines Bestatters, ein Plakat drinne "Hereinspaziert - ein Gespräch wie jedes andere".
    Da musst nicht grummeln oder ne Schnute ziehen vor dem PC. Trotz ist es ein schweres Thema

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