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Thema: Beziehungen und "sich alles gefallen lassen"

  1. #1
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    Standard Beziehungen und "sich alles gefallen lassen"

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    Angeregt durch die Kachelmann-Diskussion würde ich gern mal ein paar Meinungen zum Thema Toleranz in Beziehungen hören.

    Ich zitiere mal lillie munster:
    Zitat Zitat von lillie munster
    Ich persönlich glaube er hat sich absichtlich (und vielleicht wirklich auch aufgrund SEINER psychischen Störung unbewusst) Frauen gesucht die durch eine gewisse "Leidensfähigkeit" gekennzeichnet waren, sei es weil sie ***uell devotere Spielarten bevorzugen oder aber schlichtweg psychisch so angeknackst waren dass sie diese Art von seelischem *********** als normal empfanden...
    Ganz abgesehen davon, was das im Fall Kachelmann für Frauen waren -
    generell habe ich den Eindruck, daß sich die Ideale, die man hat, in einer Beziehung ganz schön verschieben können, man sich also im Zweifel weit mehr gefallen läßt/ mehr toleriert, als man sich vor der Beziehung je vorstellen konnte.
    So viel, daß man u.U. kaum merkt wenn sich das Tolerieren irgendwann verselbständigt und man den Blick für Recht und Unrecht verliert, Zufriedenheit durch Hoffnung ersetzt und für noch so indiskutable Dinge Verständnis aufbringt, wozu man eine Freundin in der gleichen Situation niemals raten würde.

    Für Außenstehende wirkt das dann vielleicht oft - dumm. Psychischer Knacks. Devot. Nicht durchsetzungsfähig. Leidenssüchtig. Wie auch immer.
    Mit solchen Urteilen wäre ich sehr vorsichtig. Es ist ja sicher nicht so, daß man in einer Beziehung alles gut findet, was man hinnimmt, oder besser: was nicht gleich zum Ende der Beziehung führt. Darin liegt für mich ein Unterschied. Und ich kann gut verstehen, wenn man laaange auf eine Veränderung hofft wenn die Alternative die endgültige Trennung wäre.

    Schwierig wird es dann, wenn man katastrophale Zustände bei einer Freundin erlebt und diese am liebsten schütteln würde, damit sie sich über ihre Situation klar wird. Da riskiert man ja vielleicht eher, daß die Freundschaft zerbricht, weil die Freundin es einfach nicht (mehr) hören will/kann.
    Nehmen wir das Beispiel Kachelmann:
    -11 Jahre Fernbeziehung mit Heiratsversprechen. "Darf" man da noch an eine gemeinsame Zukunft glauben? Oder ist das einfach nur dumm so lange an Veränderung zu glauben?
    -Eine selbstbewußte Umwelt-Aktivistin, der er in die Hand gespuckt hat und ihr befohlen hat, es aufzulecken. Kann man das noch als schrägen Humor verbuchen, den man einfach ablehnen kann ohne den Charakter des Partners grundlegend infrage zu stellen? Oder ist das ein Grund, augenblicklich die 3-jährige Beziehung trotz gemeinsamer schöner Erlebnisse zu beenden? Schwierig, wie ich finde.

    Hat jemand eine Meinung hierzu?
    Geändert von Datura (30.11.10 um 01:00:13 Uhr)

  2. #2
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    Hallo,

    dass sich die Wertevorstellungen in Beziehungen mit der Zeit ganz stark verschieben können, da kann ich dir nur zustimmen. Das ist wie mit dem Frosch der gekocht werden soll: wenn man ihn versucht ins heiße Wasser zu werfen wird er sofort wieder aus dem Topf hüpfen. Wenn man ihn aber ins lauwarme Wasser setzt, und es langsam erhitzt, bleibt er sitzen (ok vielleicht hinkt der Vergleich doch etwas )

    Auf jeden Fall kann es sein, dass man seine Grenzen der Toleranz immer weiter hinaus schiebt, bis man an einem Punkt ist, an dem man sich niemals befinden wollte. So etwas habe ich am eigenen Leib erlebt...

  3. #3
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    Man sagt ja auch, dass "Opfer" sich oft solche Menschen für Beziehungen unbewusst (!) aussuchen. ZBsp geschlagene Frauen öfter auf einen solchen Partner reinfallen...

  4. #4
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    Dass man im Vorhinein unbewusst schon weiß wie sie das Ganze entwickeln wird, und es sich unbewusst aussucht, daran glaube ich nicht.

    Vielleicht ist es so, dass nach gewissen Vorfällen die Einen ihre Koffer packen und es zu den schlimmen Sachen gar nicht kommt, und die Anderen es für "im Rahmen" halten und sich denken, dass so etwas doch in jeder Beziehung vor kommt...

  5. #5
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    Mir persönlich ist aufgefallen, unter solchen "Opfern" sind überwiegend Frauen, aufgewachsen ohne Vater oder aber zwar mit Vater aber ohne dessen Aufmerksamkeit.
    Mit Betonung auf überwiegend und nicht alle(nur damit hier keine heftigen Diskussionen losgehen ;-))

    Außerdem scheint es auch ein "Frauending" zu sein, etwas passend machen zu wollen, dass nicht passt.

    Zu vergleichen mit diesem Steckspiel für Kinder
    http://www.google.com/imgres?imgurl=...iw=802&bih=454

    Formen erkennen und den richtigen Öffnungen zuordnen.
    Frauen nehmen z.B. eine runde Form und versuchen sie mit aller Gewalt in die dreieckige Öffnung zu stecken.
    Sie verschwenden Zeit,Energie und Tränen weil es ja, wie bei Kleinkindern auch,frustrierend ist,wenn es nicht klappt.
    Kleinkinder lernen schnell,Frauen leider nicht

    Loslassen was nicht passt und nicht mit Gewalt passend machen.
    Vielleicht bekomme ich irgendwann zwar die runde Form in die nicht dafür gedachte Öffnung aber um welchen Preis?
    Entweder ist die Form demoliert,die Öffnung oder beides oder sie bleibt stecken etc.

    Versteht jemand, was ich meine ?

  6. #6
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    Ich verstehe eure Vergleiche, auch die mit dem Frosch und finde sie beide sehr passend.
    Ob manche Frauen sich unbewußt einen Schläger suchen - kann ich mir jetzt nicht vorstellen. Aber wer dominante Persönlichkeiten sucht, landet eben öfter bei einem, der gern seine Fäuste schwingt (auch im übertragenen Sinn), als bei einem braven Softie.
    Es ist wohl nur so, daß hinter manchem Alphatier oder "Badboy" ein Softie steckt - oder umgekehrt. Und manche BadBoy-Allüren oder Macho-Allüren wecken eben oft den Kämpfergeist bzw. das Helfersyndrom einer Frau. Nach dem Motto: "Dich koch ich schon weich", oder auch: "Dir zeig ich, daß die Welt gar nicht so böse ist und schenke dir meine Liebe bis zur Selbstaufgabe".
    Das mag ja manchmal funktionieren. Ich glaube sogar, daß es tatsächlich Männer gibt, die sich "weichkochen" lassen wollen, aber oft auch eben nicht.

  7. #7
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    Zitat Zitat von Datura Beitrag anzeigen
    Ich glaube sogar, daß es tatsächlich Männer gibt, die sich "weichkochen" lassen wollen, aber oft auch eben nicht.
    Wozu?
    Ist Dir schon mal aufgefallen, über welche Männer Frauen überwiegend sagen, dass sie Arschl***** sind?
    Es sind immer die, die sie nicht wollen
    Weichkochen,sich rar und somit angeblich interessant machen, den anderen eifersüchtig machen etc.

    Herrjeh

    Dazu fällt mir dieser Spruch ein:

    Lerne den zu schätzen, der ohne dich leidet und renn nicht dem hinterher, der ohne dich glücklich ist.

    Oder so ähnlich

    Nicht daran arbeiten, dem anderen zu gefallen oder ihn unbedingt halten zu wollen.
    Sondern lieber mal damit anfangen, an seinem Selbstwertgefühl zu arbeiten und sich davon zu überzeugen, dass man besseres verdient hat.

    Oder sich auch mal einzugestehen:

    Er will mich nicht!
    Punkt!

  8. #8
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    Zitat Zitat von Datura Beitrag anzeigen

    (...)

    Für Außenstehende wirkt das dann vielleicht oft - dumm. Psychischer Knacks. Devot. Nicht durchsetzungsfähig. Leidenssüchtig. Wie auch immer.
    Mit solchen Urteilen wäre ich sehr vorsichtig. Es ist ja sicher nicht so, daß man in einer Beziehung alles gut findet, was man hinnimmt, oder besser: was nicht gleich zum Ende der Beziehung führt. Darin liegt für mich ein Unterschied. Und ich kann gut verstehen, wenn man laaange auf eine Veränderung hofft wenn die Alternative die endgültige Trennung wäre.
    (...)


    Erstmal finde ich Dein Thema sehr interessant und auch dass Du mich zitiert hast , habe lange überlegt wie ich den Satz formulieren soll den Du rausgenommen hast um ihn nicht abwertend klingen zu lassen.
    Ich möchte hiermit nochmal ganz deutlich sagen dass ich ihn nicht abwertend meinte.
    Weder jemand der ***uell abweichende Vorlieben hat (die im Übrigen völlig unterschiedlich von der Rolle in "normalen" Leben sein können, meistens sind) noch jemand der aufgrund psychischer Konstellationen lange in Beziehungen verbringt die sie/ihn mehr "kosten" als sie zurückgeben ist "DUMM".
    Das sollte von mir bitte NICHT so rüberkommen.

    Es ist immer sehr leicht als Außenstehender zu urteilen.

  9. #9
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    Zitat Zitat von Datura Beitrag anzeigen
    Für Außenstehende wirkt das dann vielleicht oft - dumm. Psychischer Knacks. Devot. Nicht durchsetzungsfähig. Leidenssüchtig. Wie auch immer.
    Mit solchen Urteilen wäre ich sehr vorsichtig. Es ist ja sicher nicht so, daß man in einer Beziehung alles gut findet, was man hinnimmt, oder besser: was nicht gleich zum Ende der Beziehung führt. Darin liegt für mich ein Unterschied. Und ich kann gut verstehen, wenn man laaange auf eine Veränderung hofft wenn die Alternative die endgültige Trennung wäre.
    Dass es Gründe für ein Verhalten bzw. "sich gefallen lassen" gibt, ändert doch nichts an der Tatsache, dass es objektiv dumm ist. Die meisten, die aus so einer Situation herauskommen, sagen doch im Nachhinein selbst, dass es dumm war, sich so lange auf die betroffene Person einzulassen. Ich weiß also nicht, was es da zu diskutieren gibt.

  10. #10
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    Ich muss zuageben, dass ich mir in meiner Ex-Beziehung auch zu viel hab gefallen lassen (keine Physische Gewalt!!).
    Wenn ich jetzt auf die Zeit zurückblicke kann ich nur mit dem Kopf schütteln über das, was ich hab durchgehen lassen.
    Rückblickend ist immer leicht gesagt, dass man es heute anders machen würde allerdings könnte ich mir da nicht 100%ig sicher sein denn wie oben schon geschrieben ersetzt irgendwann Hoffnung die Zufriedenheit und das muss man auch erstmal selber merken.
    Die Beziehung ist jetzt erst ca 1/2 Jahr her, deswegen kann ich mich heute zum Teil noch reinversetzen warum ich nicht vorher den Schlussstrich gezogen habe. Das ist eben oft leichter gesagt als getan.
    Das jetzt nicht auf körperliche Gewalt bezogen, die habe ich zum Glück nie erfahren. Ich glaube so geblendet könnte mein Verstand nicht sein mir das gefallen zu lassen...

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