Lebt Ihr oft in der Vergangenheit oder mehr in der Gegenwart oder sogar Zukunft?

[gesa1974]

Ja ja, bald ist Weihnachten, ich komme zur Ruhe, werde besinnlich und ich stelle mir und anderen tiefschürfende Fragen

Ich stelle bei mir immer wieder fest, das ich sehr viel über Vergangenes nachdenke. Keine Sachen aus der jüngeren Vergangenheit aber Erlebnisse die zum Teil 10, 20, 30 Jahre zurückliegen beschäftigen meine Gedanken manchnal mehr als gegenwärtige Sachen. Über Zukünftiges mache ich mir eher selten Gedanken, bin auch kein großer Zukunftsplaner.
Bin eigentlich schon immer jemand gewesen, der gern zurückdenkt...

Momentan habe ich wieder so ein Phase, denke viel an meine Jugend und werde dabei sehr sentimental.... Fange an alte Lieder zu hören oder in meinen alten Tagebüchern zu lesen weil mir auf einmal alles ganz wichtig vorkommt, was mal passiert ist, obwohl es ja für mein heutiges Leben überhaupt keine Rolle mehr spielt.
Vor ein paar Tagen ist mir bewusst geworden, das eine bestimmte, sehr schöne Zeit meiner Jugend in diesem Monat/Jahr genau 20 Jahre her ist und wenn ich daran denke, an diese Unwiderbringlichkeit, werde ich noch sentimentaler. Wie so ein bittersüßer Schmerz....

Ich weiss, das die Phase auch wieder vorübergeht, ich finds auch nicht schlimm, mich so zu fühlen aber ich weiss auch, das viele Leute eben ganz anders sind und die sich über sowas garkeine Gedanken mehr machen. So nach dem Motto "Vergangen und Vergessen"... Wie seid Ihr denn so? Kennt Ihr solche Gedanken, wie ich sie grad habe???

[Peppermintpatty]

Ich bin eigentlich immer sehr im hier und jetzt. Weder plane ich groß über das kommende Jahr hinaus, noch denke ich viel an die Vergangenheit.
Woran das liegt, kann ich gar nicht sagen. Es interessiert mich einfach nicht mehr so sehr.

[Ilmarie]

Mit der Vergangenheit habe ich nicht viel am Hut.
Gut, sind ja auch erst 29 Jahre an Vergangenheit da, vielleicht ist das noch nicht das Alter dafür

Generell bin ich aber auch eher kein sentimentaler Typ und schon gar niemand, der zuviel über vergangenes grübelt.
Zumindest nicht auf ewig. Klar versuche ich "Lehren" aus vergangenem zu ziehen, das gehört ja zu einer Weiterentwicklung; aber im Grunde ist man da dann ja schon in der Gegenwart angekommen.

Über die Zukunft mache ich mir mehr Gedanken, aber auch eher pragmatischer Natur: Was will ich erreichen, welche Ziele habe ich, was möchte ich machen, welche Wünsche mir erfüllen, was muss ich dafür tun.

Gefühlsmäßig bin ich allerdings rein im Hier und Jetzt. Ich bin niemand, der denkt "Hätte ich nur das und das anders gemacht" oder "Wenn erst einmal dies oder jenes ist, dann geht es mir gut".

[Beautybuendel]

Oh - leider lebe ich sehr oft in der Vergangenheit, aber noch mehr in der Zukunft; heißt: kaum in der Gegenwart.
Zum einen habe ich Gedanken wie Du, Gesa (bittersüßer Schmerz trifft es, auch Wehmut), zum anderen plane ich ständig und versuche, schon in Gedanken die nächsten Tage/ Wochen zu organisieren.

Das ist nicht gut und ich versuche, dies zu ändern. Oft mit wenig Erfolg...

[Mäusken]

Ich lebe sehr stark in der Gegenwart. Mein Horizont reicht etwa zwei Wochen in die Zukunft und eine Woche zurück (nur manches muss man halt langfristiger planen, im Beruf sowieso, aber natürlich auch Umzüge etc.).

Ich bin darauf bedacht, dass es mir gutgeht, dazu muss ich aktiv werden, dazu nützt mir die Vergangenheit gar nichts und für die Zukunft nützt es mir nur, wenn ich jetzt aktiv werde, zumindest planerisch.

Natürlich denke ich auch an frühere Zeiten, aber sehr punktuell. Ich habe einfach ein zu schlechtes Gedächtnis, als dass ich mir noch mal den Urlaub von 1994 oder die Hochzeitsfeier von XY in Erinnerung rufen könnte.

[Spatzeline]

Ich bin ein Mensch der sehr über vergangenes nachgrübelt, und wenn ich könnte, würde ich vieles ungeschehen oder anders machen.
Allerdings plane ich oft sehr weit in die Zukunft und baue Luftschlösser, die meistens zusammenkrachen. Das wirft mich dann oft sehr zurück und demotiviert mich dann sehr. Oder ich mache mir Gedanken wegen der Zukunft meines Sohnes.
Ich muss auch unbedingt daran arbeiten, mehr im hier und jetzt zu leben.

[Nineli]

Ih denke wenig an die Vergangenheit, habe Pläne für die zukunft, bin aber auch nicht böse, wenn es mal anders kommt. Denn das macht für mich auch einen Teil des Lebens aus. Über verschüttete Milch zu klagen liegt mir so gat nicht, das ist einfach nicht mein Naturell. Klar denke ich immer wieder an geliebte Menschen, die schon gestorben sind und die ich immer noch sehr stark vermisse, aber deshalb würde ich nie die Gegenwart aus den Augen verlieren.

[Badeverixe]

Das ist eine echt gute Frage...
ich lebe eigentlich sehr viel im Heute, denke aber sehr gern an meine Vergangenheit zurück, vermisse sie manchmal (die Sorglosigkeit, die man so als unbedarfter Teenie hat, der sich außer um die Discoklamotten keine Sorgen machen musste und die Energie, die ich hatte, um Nächte durchzutanzen ), plane aber auch für die Zukunft Erreichbares (diverse Weiterbildungen, Karriereschritte, Weltbereisungen).

Ich denke, ich habe einen gesunden Mix: ich habe aus der Vergangenheit sehr viel gelernt, tolle Erfahrungen und Menschen kennengelernt, die mich bewegt haben, mein Heute so gut zu gestalten, wie ich es mache und für die Zukunft gezeigt haben, dass man seine Träume auch umsetzen kann, man muss nur Mut und Fleiss mitbringen . Daher schaue ich nicht zurück und bedauere nicht nicht-Gelebtes und -Erreichtes, sondern ich bin stolz auf das, was aus mir geworden ist und wer ich bin. Ich kann doch nur durch meine Erfahrungen die sein, die ich heute bin. Und wäre ich nie auf die Nase gefallen, faul gewesen, wie könnte ich Verständnis für die Schwächen anderer haben .

[Tommasina]

Wow, die meisten hier sind sehr im Hier und Jetzt verwurzelt!

Mir gehts wie Gesa, ich hab so Phasen......
Dann kann ich die berühmte Schachtel mit den alten Liebesbriefen rauskramen und darüber immer noch in Tränen ausbrechen.
Das leb ich dann (ganz für mich allein) aus und dann ists wieder gut.
Es hat auch nichts damit zu tun dass ich was bereue was ich getan oder nicht getan habe, denn meine Meinung ist, dass jede Entscheidung die ich treffe, in jenem Moment die richtige Entscheidung ist.
Ich möchte also nicht meine Vergangenheit verändern, falls ich es denn könnte sondern ich schwelge hin und wieder einfach in alten Zeiten, Nostalgie nennt man das wohl....

Die meiste Zeit bin ich mir der sehr wertvollen Gegenwart aber bewusst und lebe auch so....
Ich plane nicht gross in die Zukunft, ausser Urlaub und Ähnliches, ich gehöre auch nicht zu den Frauen die auf die (für mich) superdämliche Frage: wo siehst du dich in 5 Jahren? eine befriedigende Antwort geben können.
Wo seh ich mich?
Na hier!
Hier gefällts mir und mein Leben ist genau so wie ich es haben möchte also wieso soll ich mich woanders sehen?

[Babs]

Ich bin auch ein jetzt-Mensch und grüble nur zeitweilig über Vergangenes (da gehts mir wie Mäusken: mein Gedächtnis ist auch nicht so dolle für solche Dinge).

Länger als 1 Jahr im Voraus plane ich auch nicht und finde die Frage "wo siehst du dich in 5 Jahren?" auch doof und kann sie nicht beantworten *winkzutommasina*