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Thema: Rauhnächte

  1. #1
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    Standard Rauhnächte

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    Jemand abergläubisch?

    Ich muß gestehen, da mir als Kind meine Oma mit leuchtenden Augen gesagt hat, daß man in den Rauhnächten keine Wäsche aufhängen darf, weil sonst im Haus jemand sterben muß, traue ich mich nicht, in dieser Zeit Wäsche aufzuhängen. Wie sehr einen doch sowas prägen kann.

    Hier mal die Wikipedia-Liste, mit all den "Verboten" und Geschehnissen der Rauhnächte:

    Die Wilde Jagd und andere Geister
    Zur Mitte der Zwölfnächte, nämlich zu Silvester, sollte die wilde Jagd aufbrechen. In dieser Zeit steht nach altem Volksglauben das Geisterreich offen, und die Seelen der Verstorbenen sowie die Geister haben Ausgang. Dämonen können Umzüge veranstalten oder mit der wilden Jagd durch die Lande ziehen. Bis in die jüngere Zeit war in weiten Teilen Europas der Glaube verbreitet, dass sich zauberkundige Menschen, die einen Pakt mit dem Teufel geschlossen hatten, zu dieser Zeit in Werwölfe verwandelten und in dieser Gestalt Mensch und Vieh bedrohten (etwa im Baltikum, in Westdeutschland, speziell in der Eifel und den benachbarten Ardennen, oder in Bulgarien und Griechenland).
    Diese Vorstellung spiegelt sich in den Perchtenläufen des Alpenraums wider. Form der Perchten, aber regional auch davon getrennt und eigenständig sind die Glöckler. Auch der Brauch, zu Silvester Lärm zu erzeugen (Silvesterfeuerwerk), soll die Unholde fernhalten, im Alpenraum wird in allen Rauhnächten auch Geböllert. In Norddeutschland ist bis heute das Rummelpottlaufen verbreitet.

    Wahrsagen und sprechende Tiere
    Nach altem Volksglauben sind die Rauhnächte auch für das Befragen von Orakeln sehr geeignet. Im Silvesterbrauchtum wird dieser Glaube - wenngleich in erster Linie aus Geselligkeit - in Form des Bleigießens bis heute weiter gepflegt. Der Zwiebelkalender dient der Wetterprognose. Tiere im Stall sollen um Mitternacht mancher Rauhnächte die menschliche Sprache sprechen und über die Zukunft erzählen – Wer die Tiere allerdings sprechen höre, sterbe unmittelbar danach. Mancherorts dürfen sich die Tiere bei einem Hausgeist (als Einbruch der Heidenwelt in die Christfestlichkeiten, aber auch in einer christianisierten Entsprechung) über ihren Herrn beschweren: Hat er sie im letzten Jahr schlecht behandelt, wird er bestraft.

    Verbreitet galten die Rauhnächte für unverheiratete Frauen als eine Gelegenheit, um Mitternacht an einem Kreuzweg oder einem anderen magischen Ort ihren künftigen Bräutigam zu sehen. Seine Gestalt erschien dann und ging schweigend vorüber, und das Mädchen durfte sie weder ansprechen noch ihr nachschauen, weil dies den Tod bedeutet hätte (Bretagne, Wales, Schottland).

    Ordnung und Umsicht
    Die vier wichtigen Rauhnächte galten mancherorts als derart gefährlich, dass sie mit Fasten und Beten begangen wurden. Im Haus durfte keine Unordnung herrschen, keine weiße Wäsche auf der Leine hängen (welche die Reiter stehlen würden, um sie dann im Laufe des Jahres als Leichentuch für den Besitzer zu benützen). Es durften keine Wäscheleinen gespannt werden, da sich in diesen die Wilde Jagd verfangen könnte. In einer anderen Version ist dies besonders (jüngeren) Frauen verboten. Durch das Aufhängen von weißer (Unter-) Wäsche würde die Wilde Jagd angelockt und dann über diese Frauen „herfallen“. Frauen und Kinder sollten nach Einbruch der Dunkelheit auch nicht mehr alleine auf der Straße sein. In manchen Gegenden des Ostalpenraums wurden diese Vorschriften von Perchten überwacht.

    Das zweite Gesicht und Wechselbälger
    Kinder, die an einem Samstag während dieser zwei Wochen geboren wurden, besaßen nach Auffassung der meisten europäischen Völker magische Kräfte. Wer tagsüber geboren wurde, konnte Geister und wiederkehrende Tote sehen und bekämpfen, musste aber auch die Verstorbenen auf den Friedhof schleppen und ihnen ihr künftiges Grab zeigen. In Westeuropa stellte sich unter christlichem Einfluss ein Wandel ein, nachdem der höchste Feiertag der Woche vom jüdischen Sabbat auf den Sonntag verschoben worden war. Daher sprach man von Sonntagskindern, die geistersichtig waren, in die Zukunft schauen konnten und Glück brachten. Im orthodoxen Raum spricht man heute noch vom Samstagskind (serbisch: subotnik oder griechisch: sabbatianos). Sie sind in den Sagen Südosteuropas die Vampirjäger, während die zum Dasein als wiederkehrender Untoter verdammten Menschen meistens in einer Nacht zwischen dem 21. Dezember und dem 6. Januar (nach orthodoxer Zeitrechnung) geboren wurden. Besonders gefürchtet war die Geburt eines Kindes am Weihnachtsabend, weil dies als Verhöhnung der Geburt Christi betrachtet wurde.


    Ab 7. Januar ist dann wieder alles vorbei.

  2. #2
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    Ach du meine Güte Datura ... was sind das jetzt für Schauermärchen???

    Und WAS mache ich nun in den nächsten Tagen mit meinen Wäschebergen, dich während meiner Urlaubstage wegwaschen wollte?
    Die letzte Strophe deines Liedes war verklungen, als er deinen Namen rief.
    In mir jedoch wird's nie verstummen. Es singt ganz leise........seelentief.

  3. #3
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    Ich weiss noch nicht mal, was Rauhnächte sind .

    Dafür hab ich heute schon vier Maschinen Bettwäsche gewaschen. Aber ich hab sie nicht aufgehangen, sondern in den Trockner geschmissen .
    Liebe Grüße goldilie

  4. #4
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    Ich wasche nicht zwischen Weihnachten und Neujahr. Ist ja nicht so, als hätten wir keine Kleidung im Schrank. Dafür gibt's dann im Neuen Jahr ein paar Ladungen mehr
    Warum muß ich grad an Blackys Mann denken?

  5. #5
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    Zitat Zitat von Datura Beitrag anzeigen
    Jemand abergläubisch?

    Ich muß gestehen, da mir als Kind meine Oma mit leuchtenden Augen gesagt hat, daß man in den Rauhnächten keine Wäsche aufhängen darf, weil sonst im Haus jemand sterben muß, traue ich mich nicht, in dieser Zeit Wäsche aufzuhängen.
    Ab 7. Januar ist dann wieder alles vorbei.
    Also, meine Mutter hat mir folgendes erzählt:

    Vor vielen Jahren verließ meine Tante mit ihrer Oma nach Weihnachten das Haus, um einen Spaziergang zu machen. Da sahen sie, dass auf der Wäscheleine vor dem Haus ein Hemdchen der Oma zum Trocknen aufgehängt war. Daraufhin sagte die Oma: "Dann bin ich wohl im nächsten Jahr dran!"

    Meine Tante fand das total unheimlich und das ganze folgende Jahr über ging ihr dieser Satz irgendwie nicht aus dem Kopf. Als es dann allmählich wieder auf Weihnachten zuging, war meine Tante regelrecht erleichtert - und dann starb ihre Oma tatsächlich doch noch am 15.12.

    Und da fragst Du mich, ob ich abergläubisch sei?!

    Gestern habe ich allerdings darüber nachgedacht, ob es vielleicht nicht ganz so schlimm ist, wenn man statt einer Wäscheleine nur einen ganz klitzekleinen Wäscheständer benutzt ...
    Weisheit ist, den anderen ihr Anderssein zu verzeihen.

  6. #6
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    Diesbezüglich bin ich dann auch abergläubig.

    die schwarze Katze Geschichte ignorier ich ganz gut, auch so Sprüche wie "Spinne am Mittag etc"

  7. #7
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    Zitat Zitat von Datura Beitrag anzeigen
    Jemand abergläubisch?

    Ich muß gestehen, da mir als Kind meine Oma mit leuchtenden Augen gesagt hat, daß man in den Rauhnächten keine Wäsche aufhängen darf, weil sonst im Haus jemand sterben muß, traue ich mich nicht, in dieser Zeit Wäsche aufzuhängen.
    ...
    Kinder, die an einem Samstag während dieser zwei Wochen geboren wurden, besaßen nach Auffassung der meisten europäischen Völker magische Kräfte. Wer tagsüber geboren wurde, konnte Geister und wiederkehrende Tote sehen und bekämpfen, musste aber auch die Verstorbenen auf den Friedhof schleppen und ihnen ihr künftiges Grab zeigen.
    ...
    Im orthodoxen Raum spricht man heute noch vom Samstagskind (serbisch: subotnik oder griechisch: sabbatianos). Sie sind in den Sagen Südosteuropas die Vampirjäger, während die zum Dasein als wiederkehrender Untoter verdammten Menschen meistens in einer Nacht zwischen dem 21. Dezember und dem 6. Januar (nach orthodoxer Zeitrechnung) geboren wurden. Besonders gefürchtet war die Geburt eines Kindes am Weihnachtsabend, weil dies als Verhöhnung der Geburt Christi betrachtet wurde.
    Ja welch ein Glück, dass meine beste Freundin am Weihnachtsabend geboren worden ist und meine Schwester "Samstagskind" war, zugleich aber, wie meine Mutter wiederkehrende Untote?

    Nein, das stimmt leider nicht, die Beiden sind nicht mehr wiedergekommen.

    Das mit der Wäsche, die man nicht waschen soll, kenne ich und halte mich selbst auch daran, weniger aus Aberglaube denn aus Tradition.

    4 Maschinen Wäsche, Goldilie, wie kommen die eigentlich zusammen? Du betreibst nicht zufällig ein Hotel?
    Geändert von Exuser29 (25.12.10 um 17:04:18 Uhr)

  8. #8
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    Zitat Zitat von goldilie Beitrag anzeigen
    Ich weiss noch nicht mal, was Rauhnächte sind .
    Ich habe den Begriff auch noch nie gehört.

  9. #9
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    Zitat Zitat von goldilie Beitrag anzeigen
    Dafür hab ich heute schon vier Maschinen Bettwäsche gewaschen. Aber ich hab sie nicht aufgehangen, sondern in den Trockner geschmissen .

    Ob das auch "gilt"? Oder ob die altehrwürdigen bösen Geister solche modernen Gerätschaften ignorieren? Ich würde es nicht drauf ankommen lassen.

  10. #10
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    Zitat Zitat von sharkzzz Beitrag anzeigen
    Ich habe den Begriff auch noch nie gehört.
    Ich schätze mal, das ist wieder was, was man eher im Süden kennt. Im Norden kennt man ja zB auch keine Gewitterkerzen. Und Perchten gibts auch nur im Alpenland.
    Ich zünde bei Gewitter auch immer die schwarze Kerze an, einfach aus Tradition, da bin ich wie ein Waschbär, der nichts frißt, was er nicht vorher gewaschen hat. Ich mach das einfach so, weil wir's zuhause immer so gemacht haben (bevor sich das jetzt jemand hochrechnet: nein, ich wähle keine CSU ! )
    So ein bißchen Aberglaube aus Spaß schadet ja nicht, gell?

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