Parkinson Syndrom

[Mela1973]

Hallo,

ich war lange nicht online,Verzeihung an die einigen mit denen ich sonst immer enger in Kontakt war.

Nun bin ich wieder hier,und ich möchte so viel wie möglich über das Parkinson Syndrom hören,ob positiv oder negativ.

Wer hat Erfahrung damit,kann man es stoppen,uvm,ich wäre euch sehr dankbar,wenn ihr was schreibt darüber.

Dankbar bin ich sogar,da ich mit einer Situation im Moment nicht so gut klarkomme,habe ich gedacht ,ich frage hier mal nach.


Liebe Grüße von der Mela

[Mela1973]

Hi,

also um eines klarzustellen,ich will kein Mitleid oder sonst was,es geht auch nicht um mich,es geht um meine Mama,die Witwe ist(meinen Papa habe ich ja schon verloren),und plözlich im letzen Jahr daran erkrankte,und ich kann da sehr schlecht mit umgehen,aber ich liebe sie,und will nur das es ihr gut geht,und das ihr geholfen wird.

Bitte postet eure Erfahrungen,wenn nicht öffentlich,dann auch gerne privat,ich freue mich,wenn man nicht so alleine gelassen da steht.


LG Mela

[Milhouse]

hallo mela..es tut mir leid,dass diese schreckliche krankheit deine mutter getroffen hat..
aber,ich glaube,du solltest nach einem speziellen forum für parkinson-erkrankte und ihre angehörigen suchen,um gute informationen und tipps zu erhalten..
lg,milhouse

[Mela1973]

Hallo,

ja das mache ich noch zusätzlich,aber manchmal gibt es Betroffene hier,und da hilft ein Austausch mir schon ein wenig.

LG Mela

[partyqueen]

Hallo Mela,
tut mir leid, dass deine Mama betroffen ist von dieser Krankheit. Zum Glück hat die Erkrankung einiges von ihrem Schrecken verloren, vorausgesetzt, sie ist medikamentös gut eingestellt durch kompetente Neurologen. Auskunft bekommst du bei der Deutschen Parkinson Gesellschaft, die nennen auch kompetente Ärzte und Kliniken.
Dann ist eine gute Physiotherapie wichtig, damit die Bewegungsfähigkeit deiner Mutter gut erhalten bliebt.
Also ganz wichtig, keine Panik bekommen und dafür sorgen, dass sie gute Ärzte und Physiotherapeuten bekommt und ihr ganz viel Mut zusprechen, denn sie kann damit lange und bei guter Versorgung auch gut leben.
Wie alt ist sie denn und in welchem Zustand ist sie?

[Eisblume]

Hallo Mela,

Also ich habe beruflich sehr viel mit Parkinson Patienten zu tun und ich kann dir sagen dass diese Krankheit unberechenbar ist und bei jedem Patienten anders verläuft...

Beispiel : Patientin A= 72 Jahre alt, seit 10 Jahren Parkinson, leichtes Zittern des Kopfes, schlurfender Gang und natürlich die Stimmungstiefs je nach Tagesform...diese Frau fährt noch Auto, geht alleine einkaufen, kocht für ihre Enkel und lebt alleine in ihrem Haushalt...

Patientin B= 58 Jahre alt, seit 5 Jahren Parkinson, kann nur noch schwer laufen, braucht 24 std Betreuung, Inkontinent, versteifte Wirbelsäule, essen und reden geht fast gar nicht mehr....

Also wie du siehst, jeden kann es anders Treffen.

Das wichtigste für deine Mutter ist dass sie medikamentös perfekt eingestellt ist und eine gute Physiotherapie bekommt....

Falls du noch mehr Fragen hast schreib mir ruhig.

[all about eve]

Das wichtigste für deine Mutter ist dass sie medikamentös perfekt eingestellt ist und eine gute Physiotherapie bekommt....

Absolut richtig.

Liebe Mela,

ich glaube dir auf's Wort, dass dies eine Situation ist, mit der du nicht klarkommst. Parkinson ist eine Krankheit, die nicht nur denjenigen trifft, der sie hat, sondern auch Verwandte und Freunde schwer in Mitleidenschaft zieht. Der Mensch, den man liebt, verändert sich im Laufe der Zeit, er wird unbeweglich, hadert in den meisten Fällen mit sich und seiner Krankheit, die unaufhörlich fortschreitet - denn es gibt dagegen kein Heilmittel. Dazu kommen oft Depressionen beim Kranken, der eigene Antrieb lässt nach. Und dabei ist Aktivität mit das Wichtigste bei dieser Krankheit. Mit zunehmenden Stadium erhöht sich die Sturzgefahr für den Patienten - viele müssen dann einen Rollator benutzen, um einigermaßen ungefährdet laufen zu können.

Aber wie Eisblume schon richtig sagte, die Krankheit verläuft bei jedem anders, ich kann dir daher nur von meinen eigenen Erfahrungen berichten.

Wenn man die Krankheit in einem frühen Stadium erkennt, kann man den Verlauf noch mit viel Sport und Bewegung hinauszögern. Ob und welche Medikamente in diesem Stadium schon nötig sind, entscheidet der Arzt - der übrigens unbedingt ein Spezialist für diese Erkrankung sein sollte. Ich meine es nicht böse, aber "Wald- und Wiesenärzte" oder simple Neurologen haben schlichtweg nicht genug Erfahrung mit dieser Krankheit - und ich weiß genau, wovon ich spreche, denn meine Mutter ist an solche Ärzte geraten, die ihr Handwerk leider nicht verstanden haben.

Die Medikamenten-Einstellung muss punktgenau erfolgen und ständig überprüft werden. Dazu ist oft ein Klinikaufenthalt nötig - und zwar in einer auf die Krankheit spezialisierten Klinik.

Die Medikamenteneinstellung ist nicht selten ein mühevoller Prozess, der die gesamte Geduld und Mitarbeit des Patienten fordert, der eh' schon wenig Eigenantrieb hat. Schlimm wird es, wenn der Patient nicht genaustens beobachtet wird, denn die Medikamente haben oft üble Nebenwirkungen. Bei meiner Mutter sind Halluzinationen aufgetreten, sie hat uns teilweise nicht mehr erkannt, ist aus dem Krankenbett gefallen, hat sich schwer verletzt und hat schlimme Dinge gesehen, die ihr Todesangst eingejagt haben.
Wenn hier nicht von Seiten der Ärzte sofort reagiert wird, erlebt der Patient - und auch die Angehörigen - unerträgliche Stunden. In der Klinik, in der wir mit ihr zuerst waren (da der sie behandelnde Neurologe am Ende seines Lateins angelangt war), hat man sich um sie so gut wie gar nicht gekümmert und einfach an ihr herumexperimentiert. Die Folgen (Halluzinationen, Verletzung der Aufsichtspflicht) wurden dort einfach geleugnet und kaschiert - es war unglaublich. Leider konnten meine Schwester und ich nicht permanent vor Ort sein, denn meine Mutter wohnte 250 km von uns entfernt, so konnten wir nicht täglich bei ihr sein.

Erst als wir sie zu uns nach München in die neurologische Klinik in Schwabing geholt haben, wurde sie richtig aufgepäppelt und perfekt eingestellt. Ich kann diese Klinik nur empfehlen, absolut liebevolles Pflegepersonal, auf das Parkinson-Syndrom spezialisierte Ärzte mit jahrzehntelanger Erfahrung und eine perfekte medizinische Betreuung in einem freundlichen Ambiente mit großzügigen Krankenzimmern. Man nimmt sich Zeit, mit dem Patienten zu sprechen und die Angehörigen einzubeziehen.

Auf der Webseite der Klinik findest du umfangreiche Informationen zur Krankheit und Prof. Baumann behandelt meines Wissens sogar Otti Fischer - aber die Klinik ist keine Promiklinik, nur um das klarzustellen.

Wenn du weitere Informationen brauchst, gerne jederzeit per PN.

Ich wünsche dir viel Kraft und Durchhaltevermögen. Bitte habe viel Geduld mit deiner Mutter und gehe liebevoll mit ihr um, das ist bei den Parkinson-Patienten besonders wichtig. Bestärke sie bezüglich einer guten Einstellung mit Medikamenten (oft wird das von den Patienten als lästig empfunden) und v.a. bezüglich Krankengymnastik bzw. Bewegung.

Alles Gute für deine Mutter und dich, ich drücke euch die Daumen.

[Mela1973]

Hallo,

danke für euere Antworten,ja ich bin ehrlich,die Krankheit meiner Mutter überfordert mich schon.

Nun vieles was Ihr schreibt trifft zu,sie ist depressiv,denkt nur noch negativ,sie läuft sehr sehr schlechht,der Arm zittert,sie schläft nie durch,sie hat immer Ohrgeräsche,uns sie ist ziemlich mit den Nerven am Ende.

Dazu kommt das sie extrem hohen Blutdruck hat,Ende Januar wird sie 76.

Ich habe mit ihr am 17.01 einen Termin bei einer hoffentlich guten Neurologin,und ich habe wieder Kraft gesammelt für meine Mutter.

all about eve,danke für all die Dinge die du geschrieben hast,eisblume,in den nächsten Tagen werde ich dich gerne mal privat anschreiben,danke auch das du mir das angeboten hast.

Liebe Grüße Mela

[Bibi-love]

liebe mela,

man weiß inzwischen, dass es verschiedene sogenannte "parkinson symptome" gibt, die früher (und bei vielen neurologen immer noch) unter der überschrift parkinson liefen, aber unterschiedliche ursachen haben und auch sehr unterschiedlich behandelt werden muessen. ein ärztin, die hier in sehr vielen aktuellen forschungsprojekten unterwegs ist und auch bei ihren patienten sehr gründlich ist, ist frau prof.alexandra henneberg in frankfurt. vielleicht kann sie euch auch noch einen guten kollegen bei euch in der nähe nennen.

wünsch euch ganz viel kraft, lg bibi

[Mela1973]

Hallo Bibi,

danke dir sehr,das ist lieb,aber ich bin guter Hoffnung das die Neurologin gut ist die wir haben,davon werde ich mich persönlich überzeugen!

Falls nicht greife ich gerne drauf zurück.


Gruß Mela