Senf des Tages

[Iridia]

Kannst du mir das noch mal anders erklären?

[monro]

Hihi, gerne auch wenn es arg off topic geht:

Es gibt im Marketing zwei Arten von Budget. Ersten direct response, bei dem jeder ausgegebene Euro mit einem eingenommenen Gegenwert versehen wird, z.B. ein Klick auf einen Werbebanner der zu einem Kauf im Onlineshop führt. Hier können die Kosten des Werbebanners und des Klicks mit dem Einkaufswert verrechnet werden.
Dann gibt es Marken- bzw. Pr-Budget, das wird für TV-Werbung, Werbeanzeigen oder seit ein paar Jahren bezahlte Bloginhalte oder Influencer ausgegeben. Die Resultate hier sind nicht direkt messbar, gezählt werden wieviele Personen eine Anzeige gesehen haben. Man kann nicht nachvollziehen, wieviel Umsatz ein Blogpost macht, oft bekommt man von Bloggern Zahlen wie z.B. 1000 Leute haben den Post gelesen. Das war es. Wenn man versucht Resultate von Blogposts mit Mitteln aus der direct response auszuwerten, gibt es mehrheitlich herbe Enttäuschungen wenn um den Gegenwert geht. Der ist in den meisten Fällen nicht vorhanden. PR Budget muss eine gewisse Zahl an "Augenpaaren", Leuten die Anzeigen gesehen haben liefern.
Es gibt Möglichkeiten aus der Statistik den Gegenwert bzw. erzielten Umsatz des PR-Budgets auszuwerten bzw. zu berechnen. Allerdings braucht man dafür Ausgaben in solchen Größenordnungen, wie Unternehmen sie niemals für Influencer bereitstellen würden. Dementsprechend wird der Einfluss von Bloggern in diesen statistischen Modellen nicht erfasst.

Es gibt Agenturen, die sich auch Bloggervemarktung spezialisiert haben. Diese bieten oft Pakete an, bei denen unterschiedlich starke Blogger zusammen vermarket werden und der Erfolg bzw. Messbarkeit einzelner in der Menge verschwinden. Man bekommt Zahlen, z.B. 500000 Follower, 400 Likes oder 30 Retweets. Die sagen nichts aus, klingen aber erstmal toll.

Blogs sind seit Jahren ein Hype weil Unternehmen dadurch potentielle Kunden ansprechen können, die sie durch klassische Werbung nicht erreichen. Bisher wurden Erfolge oder bezahlte Posts nicht sehr oft hinterfragt und viele Unternehmen fangen jetzt erst damit an.

[Iridia]

Ah danke.

Ich merke schon. Vermutlich hab ich hier zwei Sachen zusammen geworfen, um die es im Artikel ging, den Blog und Instagram. Instagram hat ja nur die Follower, die einmalig gekauft, im Stück auftauchen und nicht verifiziert werden können, jedenfalls nicht sofort. Im Blog müssten diese Leute aber immer mal wieder auf den Blog klicken und ihn sich tatsächlich ansehen, wenn auch nicht aus Interesse. Ich weiß, dass es unterschiedlich ausgewertet werden kann, wie sich jemand auf dem Blog umsieht oder ob er ihn nur mal kurz angeklickt hat, aber vermutlich ist alles auch leicht zu umgehen.

Mir ist schon klar, dass es ziemlich schwer ist, hier die Wirkung nachzuvollziehen. Macht man eine Printcampagne, sieht man, ob danach die Verkaufszahlen so hoch gegangen sind, dass mehr als die Werbeaktion wieder reingekommen ist. L'Oreal hat das mal bei Claudia Schiffer erklärt, als es damals um ihre Millionengagen ging. Das scheint trotzdem ein Vielfaches eingebracht zu haben, auch nach Abzug dieser hohen Beträge, deswegen buchte man sie sehr oft wieder. Dabei konnte jeder sehen, das Schiffers Haare privat ganz und gar nicht so aussahen wie auf den Werbefotos. Offenbar geht der Reiz am Hirn vorbei und konzentriert sich auf die Illusion.

Mir leuchtet schon ein, dass viele Blogger und Instragram-Postet nur im Stück betrachtet werden können. Es scheint trotzdem was zu bringen, wenn besonders die Instagram-Typen so hofiert werden, wie der Artikel nahe legt. Im Extrem hat man dann Typen wie Kim Kardashian, die sich bereits die Nennung eines Restaurantnamens mit zweistelligen Tausendern bezahlen lassen können, wie ich neulich las.

Schon ein irres Phänomen. Bei Bloggern, das leuchtet mir nach deiner Erklärung ein, scheint es um einiges schwieriger zu sein. Der Einsatz ist jetzt nicht so hoch, xy ein Testmuster zu schicken, selbst xz zu paar Tagen nach Dubai oder Paris einzuladen wird im Budget drin sein, wenn auch schon deutlich aufwendiger, aber nichts im Vergleich zu echten Werbekampagnen. Dennoch scheint das auf die Blogger selbst unheimlich überzeugend zu wirken, die sich selbst als nicht beeinflussbar empfinden. Vielleicht sind damit selbst gekaufte Blogbesucher zu überzeugen, wer weiß?

Interessantes Thema.

[monro]

Im Endeffekt ist es eine Frage der Masse. Wie gesagt, mit Statistik kann man schon messen, wieviel Einfluss z.B. ein L'Oreal TV Spot in auf die Verkaufszahlen einer Region hat. Das geht schon.
Blogs dagegen sind überwiegend lokal auf ein Land eingegrenzt und brauchen lange um sich Leser zu erarbeiten. Es gibt erfolgreiche Blogs, wir The Blonde Salad die international erfolgreich sind oder My Little Paris, eine Erfolgsmodell in Frankreich. Beide vermarkten sich selbst und da bleibt es nicht bei einem Trip nach Dubai oder einem kostenlosen Testmuster, da liegen die Kosten eher im mittleren 5stelligen Bereich.
Da können die ganzen kleinen Modemädchen nicht mithalten.

Was ich eigentlich sagen wollte, Schuld an der Situation sind teilweise auch die Unternehmen selbst, weil sie keine Kontroll- und Messmechanismen anwenden und sich von großen Zahlen (ich nenne sie Vanity Numbers) blenden lassen. So lange da keiner etwas ändert, geht das Spiel munter weiter.

[Iridia]

Ja, das war ja auch die Kritik im Artikel. Vermutlich könnte man das schon etwas trennen, macht aber offenbar mehr Arbeit und die, die sich wirklich Mühe geben haben das Nachsehen, in Folge kommen immer mehr nichtssagende Blogs auf, die an den anderen vorbei ziehen.

[selvie]

" Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen "

Helmut Qualtinger

[selvie]

Ich habe heute einen guten Spruch gelesen und der ging so:
" Wenn ich du wäre, würde ich mir wünschen ich wäre ich!"

[trixie]

Mein neuer Lieblingsspruch: Wenn du Gott zum lachen bringen willst, erzähl' ihm deine Pläne.
(Das sag ich mir jetzt immer wieder, wenn ich mir über irgend etwas einen Kopf mache, was noch in der Zukunft liegt).

[Dreamer]

Mein neuer Lieblingsspruch: Wenn du Gott zum lachen bringen willst, erzähl' ihm deine Pläne.
(Das sag ich mir jetzt immer wieder, wenn ich mir über irgend etwas einen Kopf mache, was noch in der Zukunft liegt).

Den mag ich auch sehr.

[Miss Dior]

Den mag ich auch sehr.

Ich find den auch richtig gut!