Also bei Mode und Jugendlichen spielt definitiv der Gruppendruck eine riesige Rolle. Man muß sich als Jugendlicher eben im Zweifel tatsächlich entscheiden: Mache ich mein eigenes Ding - oder will ich ein paar Freunde haben?
Und wenn man eingesehen hat, daß man sich als 16-jähriges Mädchen gleich in die Ecke stellen kann, kann wenn man sich gewisse Klamotten/Styles/verbale Ausdrücke aneignet, und seien sie noch so albern, dann macht man einfach seufzend mit. Und sofort macht man die Erfahrung: Es spielt keine Rolle, was du tust, wichtig ist nur, daß du einem Haufen hinterherrennst. Individualität wird erst etwa ab Mitte 20 geduldet.
Ich hab das noch im Studium beobachtet: Kein Raucher war mit einem Nichtraucher befreundet und umgekehrt. Und Nichtraucher war geschätzt einer von 10.
Heute sehe ich die 14-jährigen Kinder morgens mit der Zigarette zur Realschule laufen und will denken: Wie dumm seid ihr doch!
Nein, sie sind nicht dumm, sie machen einfach Kompromisse.
Ich habe sicher viele Vorurteile, bin aber schon oft sehr überrascht worden, also versuche ich, meine Einschätzungen bewußt so neutral wie möglich zu fällen.