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Thema: Wie oberflächlich seid Ihr eigentlich?

  1. #1
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    Standard Wie oberflächlich seid Ihr eigentlich?

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    Ich bin ja eigentlich ein Verfechter des "man muss auch immer die andere Seite hören" und nicht so fix damit, etwas in Schubladen zu stecken. Dachte ich. Ich erwische mich aber, dass ich gewisse Vorurteile habe oder eben nur oberflächlich hinschaue.
    Ich kann beispielsweise diese obercoolen Tussi-Teenager die mindestens genauso megageil reden und voll geil ey durch die Stadt ziehen mit Absätzen, auf denen sie nur rumeiern und nicht laufen, nicht ernstnehmen. Geht nicht. Die sind bestimmt nicht alle dumm, aber vielleicht ist das eine Art Schutz, dass man sich mit gewissen krassen Sachen gar nicht erst "belasten" möchte. Das gleiche bei den auch genauso coolen Typen, die ihre Hosen auf halb acht tragen, die Sportschuhe auflassen, damit die dicken Laschen ordentlich rausschauen können und den Eindruck hinterlassen, als könnten sie nicht mal vernünftig nach der richtigen Cappiegröße für ihren Kopf suchen, wenn die so komisch "obendrauf" sitzen.
    Ich kann auch Besitzer von tiefergelegten, breitbereiften Autos mit getönten Scheiben und mordsmäßig großem Prollauspuff nicht ernstnehmen, ich empfinde dann schon immer fast Mitleid. Vor allem, wenn es sich um erwachsene Menschen handelt, also wenn das mit 25+ immer noch so ist, dann... äh ja...

    Also, da stecke ich wohl doch ein bisschen was in Schubladen.

    Und Ihr? Kennt Ihr das auch von Euch?

  2. #2
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    Also bei Mode und Jugendlichen spielt definitiv der Gruppendruck eine riesige Rolle. Man muß sich als Jugendlicher eben im Zweifel tatsächlich entscheiden: Mache ich mein eigenes Ding - oder will ich ein paar Freunde haben?
    Und wenn man eingesehen hat, daß man sich als 16-jähriges Mädchen gleich in die Ecke stellen kann, kann wenn man sich gewisse Klamotten/Styles/verbale Ausdrücke aneignet, und seien sie noch so albern, dann macht man einfach seufzend mit. Und sofort macht man die Erfahrung: Es spielt keine Rolle, was du tust, wichtig ist nur, daß du einem Haufen hinterherrennst. Individualität wird erst etwa ab Mitte 20 geduldet.

    Ich hab das noch im Studium beobachtet: Kein Raucher war mit einem Nichtraucher befreundet und umgekehrt. Und Nichtraucher war geschätzt einer von 10.
    Heute sehe ich die 14-jährigen Kinder morgens mit der Zigarette zur Realschule laufen und will denken: Wie dumm seid ihr doch!
    Nein, sie sind nicht dumm, sie machen einfach Kompromisse.

    Ich habe sicher viele Vorurteile, bin aber schon oft sehr überrascht worden, also versuche ich, meine Einschätzungen bewußt so neutral wie möglich zu fällen.

  3. #3
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    Ich bin ja noch auf dem Dorf groß geworden und kenne das mit dem Gruppendruck einfach nicht bzw. habe ich mich nie mitziehen lassen. Das hatte - wie Du richtig vermutest - zur Folge, dass ich nicht viele Freunde hatte. Aber ich hatte welche und das ziemlich gute, das war wichtiger. Das konnte ich zu dem Zeitpunkt so "weitsichtig" natürlich nicht abschätzen, es ist einfach so gewesen. Dafür habe ich nie mit dem Rauchen angefangen, habe mir nie etwas aus Marken gemacht und hatte nie das Gefühl, dass mir irgendetwas fehlen würde, weil ich so nicht aufgewachsen bin. Das würde ich den heutigen Jugendlichen auch wünschen, aber gut, der ist fromm, lassen wir das.
    Wo Du das mit dem Rauchen ansprichst, da habe ich vor ein paar Wochen zwei Jugendliche vor einem Supermarkt rauchen sehen, die waren vielleicht 13, 14. Der Anblick tat irgendwie... weh!
    Und sich nach dem ersten Eindruck von einem ganz anderen überraschen zu lassen, finde ich spannend, interessant und vor allem sehe ich das als etwas Positives an.
    Geändert von Exuser58 (23.03.11 um 23:47:00 Uhr)

  4. #4
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    Zitat Zitat von Frl. Summse Beitrag anzeigen
    Ich bin ja noch auf dem Dorf groß geworden und kenne das mit dem Gruppendruck einfach nicht bzw. habe ich mich nie mitziehen lassen. Das hatte - wie Du richtig vermutest - zur Folge, dass ich nicht viele Freunde hatte. Aber ich hatte welche und das ziemlich gute, das war wichtiger. Das konnte ich zu dem Zeitpunkt so "weitsichtig" natürlich nicht abschätzen, es ist einfach so gewesen. Dafür habe ich nie mit dem Rauchen angefangen, habe mir nie etwas aus Marken gemacht und hatte nie das Gefühl, dass mir irgendetwas fehlen würde, weil ich so nicht aufgewachsen bin. Das würde ich den heutigen Jugendlichen auch wünschen, aber gut, der ist fromm, lassen wir das.
    Wo Du das mit dem Rauchen ansprichst, da habe ich vor ein paar Wochen zwei Jugendliche vor einem Supermarkt rauchen sehen, die waren vielleicht 13, 14. Der Anblick tat irgendwie... weh!
    Ja, das tut weh. Und doch hab ich in dem Alter auch schon mitgequalmt.

    Bis zur 7. Klasse Dorf-Gymnasium war ich ein Mauerblümchen und hatte zum Glück fast nur andere brave Mauerblümchen in der Klasse, somit hatte ich einige gute Freunde. Dann bin ich in München zur Schule gegangen und war mit einem Schlag unter lauter "Coolen". Wenn ich mich nicht zähneknirschend dazu entschlossen hätte, auch cool zu werden (es ist mir nicht sonderlich gut gelungen, ich war zu schüchtern, sehr peinlich aus heutiger Sicht), wäre ich noch einsamer gewesen als ich es war.
    Man ist als Schüler im Zweifel eben am besten mit der bescheuerten Banknachbarin befreundet, und nicht mit dem netten Mädchen, das man einmal pro Woche im Volleyballverein trifft, das auch noch drei Käffer weiter wohnt. So gesehen kann man sich als Schüler seine Freunde nur bedingt aussuchen. Und muß sich im Zweifel fügen.

    Also: Haben wir Verständnis mit "coolen" Jugendlichen, die meinen, ihnen gehört die Welt. Es ist oft nur etwas zu stark überspielte Unsicherheit. Daheim sind sie dann oft ganz brav.

  5. #5
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    Zitat Zitat von Frl. Summse Beitrag anzeigen
    Und sich nach dem ersten Eindruck von einem ganz anderen überraschen zu lassen, finde ich spannend, interessant und vor allem sehe ich das als etwas Positives an.
    Das finde ich auch sehr schön. Ich bin gestern im Bus gefahren und schräg hinter mir saß eine Gruppe "cooler" Jungs. Als der Bus an der Haltestelle zu stehen kam und die Mitteltüren öffnete, wollte eine ältere Dame mit Gehwagen einsteigen, hatte allerdings Schwierigkeiten. Einer der Jungs ist sofort hingeeilt und hat ihr geholfen. Er hatte so schnell reagiert, ich habe die Situation erst gesehen, als er schon an der Tür stand. Die Jungsgruppe ist dann auch aufgestanden und hat ihre Plätze angeboten, weil noch zwei weitere ältere Fahrgäste eingestiegen waren.
    Ich muss ganz ehrlich sagen, ich war überrascht, aber ich habe mich irgendwie gefreut und musste mir ein Lächeln verkneifen.

    Heute hat mein Bruder sein Handy wieder zurückbekommen, das er vor ein paar Tagen in der Bahn verloren hatte. Jemand hatte es gefunden. O-Ton meines Bruders ganz überrascht: "Das war so ein Prolltyp.." Jaja, der Prolltyp hat anscheind ganz schön rumtelefoniert, unseren Vater und die Freundin meines Bruders angerufen, damit mein Bruder endlich sein Handy wieder bekommt

  6. #6
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    ich glaube nicht allzu sehr.

    es gab ja hier immer einige threads, in denen alle modischen NoGos aufgezählt wurden... wenn man das für sich so entscheidet, ist das ja ok - keine frage. aber muss man sich wirklich über den 'style' der anderen mokieren?
    oder diese vorurteile über nagelgestalterinnen...nur als beispiel.

    mir ist das alles eigentlich wurscht!
    und beim coiffeur lese ich das geo anstelle der gala.
    Manche sprechen einen Augenblick, bevor sie denken. jean de la bruyère

  7. #7
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    Wenn es um dein Beispiel geht, dann bin ich doch oberflächlich

    Denn ICH weiß, dass mans auch so in der Schule schafft ohne ein Mitläufer zu sein. Nach der 7. Klasse Gymnasium bin ich umgezogen und weil ein Gymi nicht greifbar war bin ich auf eine integrierte Gesamtschule gegangen.

    Der Jahrgang umfasste 120 Schüler, doch im Mathe-A Kurs waren wir 7 (!!!!!!!) es war echt angenehm, aber schon seit dem ersten Tag hatte ich meinen Spitznamen weg ("lexi") und das nur, weil ich in Chemie gleich losgelegt habe und an die Tafel gegangen bin, mit gelächter im Rücken. "Streber" haben sie mich genannt Ich sehe darin zwar nur ein Kompliment und keine Beleidigung.

    Ich habe auf cool und unnahbar gemacht. Hat funktioniert, die Mädchen waren zwar erst auf Krawall gebürstet, aber schon nach ein paar Wochen war ich integriert ohne meine Seele zu verkaufen Ich war bis zur 10. Klasse das Lexikon (ich war denen ja auch Jahre im Stoff voraus) ohne jemals gelernt zu haben. Ich bin einfach verdammt gerne in die Schule gegangen, habe nie geraucht, nein ich habe sogar alle verurteilt weil sie geraucht haben ("du verstehst das nicht") habe keinen Trend mitgemacht (diese Jeans die zB gaaanz weiß ausgeblichen waren und Hose in die Socken usw), ich habe sogar Chucks getragen und wurde deswegen belächelt (in der 9. hatten alle welche -.-) und deswegen hielten die mich mich für Stur und unmodisch Ich wurde als Nazi angesehen, weil ich Rock hörte und es hat länger gedauert sie zu überzeugen, dass ich nur eine Rockerin war^^

    Übrigens haben sie mich am Anfang auch "Kartoffel" genannt. Bei 25 Leuten in der Klasse sah ich einfach am deutschesten aus, waren ja alles Migrantenkinder. Als ich denen gesteckt habe, dass ich wohl am undeutschesten bist, wars auch gegessen.

    Die hatten wohl mindestens genauso viele Vorurteile mir gegenüber wie ich...
    Am Ende stand in meinem Buch "Sandra, aus dir wird noch was richtiges und beim Klassentreffen bist du bestimmt Kanzlerin und hast schon die Welt verändert..." Ich fands sooo cool und ja ich habe die Schule geliebt.

    Aber ansonsten bin ich gar nicht oberflächlich, ich würde es eher mit Vorurteilen belastet nennen. Auch nicht besser, ich weiß. Aber wenn ich an die Leute denke, die bei uns mit ach und krach ihren Hauptschulabschluss gemacht haben, nur einer hat eine Ausbildung bei Subway gemacht... es ist so, wie es bei Taff und Extra usw gezeigt wird.
    Auch bei Mädels, die weiße Stiefel tragen kann ich nicht anders als abstempeln. Aber die Leute stempeln mich auch gleich ab, das zeigt die Erfahrung ("Oh die ist Übergewichtig, die frisst den ganzen Tag nur pures Fett", naja ich weiger mich Sport zu machen, thats it).

    Ich habe übrigens keine Vorurteile, gegen jegliche Berufsgruppen (nein auch gegen Damen, die anschaffen gehen nicht), hauptsache man hat überhaupt nen Job/lust arbeiten zu gehen :-)

    Huuuch ein bisschen lang geworden und ich habe schon glatt vergessen was ich sagen wollte...
    Geändert von NuMetalBuechse (24.03.11 um 07:38:05 Uhr)
    "Mit nett gewinnt man keinen Krieg" (Bernd Stromberg)

  8. #8
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    Oberflächlich - ab und zu, Vorurteile habe ich sehr sehr viele. Ich lasse mich aber auch gerne und schnell vom Gegenteil überzeugen
    Liebe Grüße

    gintonic

  9. #9
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    Möchte behaupten, dass ich oberflächlich wie in dem von Euch beschriebenen Sinne noch nie war. Ich bin viel zu neugierig, was andere Menschen betrifft, ich lerne gerne Menschen aus den verschiedensten Sparten und Gesellschaftsschichten kennen. Und dann bilde ich mir ein urteil, egal ob auf dem 1. Blick eine "typische Tussi", ein "Proll", Punk, Geschäftsmann, Hausfrau usw. usw.

    Ich selbst wirke oft oberflächlich auf andere, die mich nicht gut kennen, da ich eher introvertiert bin und nicht gerne hinter meine Fassade blicken lasse. Auf der anderen Seite beherrsche ich "Small Talk" perfekt , ich finde das sehr wichtig zum Selbstschutz - jemand nannte mich mal die "Small-Talk-Michaela"...
    Liebe Grüße, Michaela

    In der Ruhe liegt die Kraft.

  10. #10
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    Zitat Zitat von gintonic Beitrag anzeigen
    Oberflächlich - ab und zu, Vorurteile habe ich sehr sehr viele. Ich lasse mich aber auch gerne und schnell vom Gegenteil überzeugen
    Das kann ich für mich unterschreiben. Ich halte mich unterm Strich übrigens trotzdem für tolerant, weil ich durchaus offen bin und mich für fast alles interessiere - trotz (Vor-)Urteilen und vielen Schubladen ganz am Anfang.

    Bspw: ich habe auf einer Reise mal nen Punk - völliges Gegenteil von mir - kennengelernt, dachte nur "na ganz toll" und hatte gleich eine Liste von Vorurteilen bereit. Schlussendlich bin ich mit ihr rumgereist und hatte die tollsten, spannendsten Gespräche, die ich niemals möchte missen und an die ich supergerne zurückdenke. Ich mag zwar im ersten Augenblick urteilen, bin aber schlussendlich sehr der "don't judge a book by its cover"-Typ. Mir ist das so fast lieber, als die, die alles angeblich toll finden und sich dann trotzdem (oder gerade deswegen) mit nichts und niemandem auseinandersetzen.
    Geändert von Dawn13 (24.03.11 um 09:28:47 Uhr)

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