Alte Liebe?

[Konfus]

Ich habe Jahre gebraucht, und hart an mir gearbeitet mit Gesprächstherapien um so weit zu kommen, loszulassen, zu verzeihen mich selbst zu sehen und auch wieder andere sehen zu können.

Der Weg war lang und manchmal auch schmerzhaft, sich von alten Mustern, Erlebnissen, Gefühlen zu verabschieden.

Irgendwann bin ich mal morgens aufgewacht, und irgendwie war die Sonne wieder da. Diese dumpfe Schmerz, diese Traurigkeit, mein täglicher Begleiter, war weg.Irgendwie fühlte es sich an wie ein Aufwachen nach einem Alptraum, diese Erleichterung.( versteht mich wer? )

Diesen Augenblick habe ich sehr bewusst gespürt.
Seitdem weiss ich auch , dass ich wieder lieben kann, geben und nehmen

[Winny]

Ja, ich verstehe Dich.

Es ist an der Zeit, das, was Du in den zurückliegenden Jahren theoretisch gelernt hast, auch im praktischen Leben zuzulassen.

Äußerlich ist jetzt alles gut, schreibst Du - Du bist psychisch stabil, beruflich erfolgreich, finanziell unabhängig. Was ist mit Deinem Inneren, Deiner Seele? Ist es dort auch so gut wie außen?

Niemand hier kann Dir eine Entscheidung abnehmen, Dir sagen, was richtig ist und was falsch. Aber ich glaube, das muß auch niemand, das weißt Du bereits selbst. Nichts ist, wie es war, nichts bleibt, wie es ist. Nicht immer tauscht man das Heute gegen ein schlechteres Morgen.

Zehn Jahre. Eine lange Zeit, um einander kennenzulernen, um einander zu verstehen. Er ist geblieben, nachdem Du weggerannt bist, er hat eine schwere narzisstische Kränkung überstanden und ist Dein Freund geblieben. Warum sollte er jetzt gehen, nach all dem, was auch in den letzten zwei Monaten geschehen ist?

Eine Umarmung,

Winny (die jetzt weg muß)

[Nele S]

Kennst du die Textzeile noch aus einem Lied von Nena "Liebe wird aus Mut gemacht..."

Eine gewisse Angst ist verständlich, aber ihr habt doch beste Voraussetzungen und auch die Erfahrung, dass die Freundschaft auch durch ein "Geständnis" -sofern sich deine Gefühle für ihn mit dem Treffen bestätigen- nicht auf der Strecke bleiben muss.

[Konfus]

Tja, Mut und Angst sind Geschwister und gehen momentan Hand in Hand.

Übrigens, über mein "wegrennen" damals habe ich mich jahrelang geschämt.
Bis ich durch die Therapie erkannte , das war die erste Panikattake bei übermässiger Nähe von danach vielen weiteren.

[Iridia]

Ich habe Jahre gebraucht, und hart an mir gearbeitet mit Gesprächstherapien um so weit zu kommen, loszulassen, zu verzeihen mich selbst zu sehen und auch wieder andere sehen zu können.

Der Weg war lang und manchmal auch schmerzhaft, sich von alten Mustern, Erlebnissen, Gefühlen zu verabschieden.

Irgendwann bin ich mal morgens aufgewacht, und irgendwie war die Sonne wieder da. Diese dumpfe Schmerz, diese Traurigkeit, mein täglicher Begleiter, war weg.Irgendwie fühlte es sich an wie ein Aufwachen nach einem Alptraum, diese Erleichterung.( versteht mich wer? )

Diesen Augenblick habe ich sehr bewusst gespürt.
Seitdem weiss ich auch , dass ich wieder lieben kann, geben und nehmen

ich verstehe das ganz wunderbar.
Kennst du das Lied "Eines Morgens, eines Tages" von Gitte? Das wird da auch beschrieben. Dieses Luftholen nach der Starre. Ein schöner Text. Ich hab paar Sachen rausgenommen, wegen Urheberrecht.

Eines Morgens, eines Tages

Eines Morgens
Eines Tages
Reibst du dir aus den Augen die Nacht
Und weißt nicht mehr
Woran es lag
Du warst tot und bist zum Leben erwacht

Denn dein Satz hieß
„Ich ertrag es“
Und dein Leben war Zeit, die verrinnt
Eines Morgens
Eines Tages
Wirst du fühlen, etwas Neues beginnt

(Eines Morgens)
Und vielleicht schon sehr bald
(Eines Tages)
Ist „vorbei“ nur ein Wort
Das dich nicht mehr verletzt
(Eines Morgens)
Denn die Asche ist kalt
(Eines Tages)
Und der Stachel ist fort
Die Zeit hat Berge versetzt

(Eines Morgens)
Nimmst du nicht mehr in Kauf
(Eines Tages)
Bloß ein Holzstück zu sein
Das im Strom abwärts treibt
(Eines Morgens)
Machst du dich wieder auf
(Eines Tages)
Um von neuem allein
Etwas zu suchen, das bleibt

Eines Morgens
Eines Tages
Öffnest du deine Fenster dem Licht
Und sagst noch mal
„Ja, ich wage es“
Und glaubst wieder, was der Tag dir verspricht

Eines Morgens
Eines Tages
Kämmst du dir den Schmerz aus den Haaren
Und fühlst dich nicht
Mehr geschlagen
Und willst wieder etwas Neues erfahren

(Eines Morgens)
Und vielleicht schon sehr bald
(Eines Tages)
Ist „vorbei“ nur ein Wort
Das dich nicht mehr verletzt
(Eines Morgens)
Denn die Asche ist kalt
(Eines Tages)
Und der Stachel ist fort
Die Zeit hat Berge versetzt

[shirl69]

Wenn Du nicht nur eine Bettgeschichte willst, dann finde ich es ehrlich gesagt nicht so schlau, dass er bei Dir übernachtet. Ihr habt Euch doch ewig nicht gesehen und wenn ihr Euch erstmal fremd seid, dann kommt am Ende nur so eine Verlegenheitsnummer dabei raus.

Was willst Du ihm denn jetzt schon "gestehen", wo ihr Euch noch gar nicht gesehen habt? Du weißt doch noch gar nicht, wie es läuft. Im Vorfeld große Liebesgeständnisse zu machen, fände ich genauso extrem wie die Flucht damals. Ich würde denn Ball erstmal flachhalten, auch wenn es schwer fällt

[Konfus]

Sicher haben wir uns immer mal wieder gesehen, wenn wir beruflich bei dem anderen in der Nähe waren. Halt zusammen Restaurantbesuche und Gespräche
Ohne übereinander herzufallen.

Und ich habe ein sehr hübsches Gästezimmer

Ich finde die Zeit schon wichtig, zum Miteinander reden.

[shirl69]

Sicher haben wir uns immer mal wieder gesehen, wenn wir beruflich bei dem anderen in der Nähe waren. Halt zusammen Restaurantbesuche und Gespräche
Ohne übereinander herzufallen.

Ah, okay, das hatte ich irgendwie nicht rausgelesen

[Konfus]

, fände ich genauso extrem wie die Flucht damals.

Wer noch nie eine Panikattake hatte, weiss nicht, das man sein Verhalten nicht steuern kann. Es geht einfach nicht, ich hätte selbst nie gedacht, dass man so fremdgesteuert reagieren kann.

Und wenn ich ihm jetzt für die Dauer seiner Vorlesungen ein Hotel suchen würde, würde ich genauso wie damals handeln : ja, nein, vielleicht, oder doch nicht, mal sehen.

Ich habe eine Zusage gemacht, die halte ich ein, ob mit oder ohne Geständnisse, das werden die Tage zeigen.
Ich bleibe jetzt endlich authentisch, das hat er verdient.