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Thema: Thema Organspende

  1. #41
    Avatar von stolen light
    stolen light ist offline Stehaufweibchen ¯\_(ツ)_/¯
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    Zitat Zitat von Tommasina Beitrag anzeigen
    Und wie war das für dich?


    Hmm es waren für mich sehr zwiegespaltene Erlebnisse, da dort auch Lebendspenden transplantiert wurden.
    Keine Frage, wenn meine Kinder in der Situation wären würde ich auch spenden, allerdings sind die Fälle wo es "schief" geht so belastend
    (für alle), dass ich diese Erlebnisse bis heute nicht aus dem Kopf bekomme.

    Eines der schlimmsten Situationen, war die Lebendspende ( Niere) einer Mutter für ihre Tochter, welche, obwohl passend, septisch wurde, abgestossen und die Tochter verstarb innerhalb einer Woche daran.
    Die verbleibende Niere der Mutter stellte ihre Funktion ebenfalls ein und nun ist die Mutter Dialysepatientin.
    Ich weiss nicht, ob sie noch lebt, aber ich bekomme jedesmal Tränen in den Augen, wenn ich daran denke.

    Ist sicher ein krasses Beispiel, denn es gibt auch viele berührende Fälle, wo Menschen ne neue Chance bekommen und dankbar das Leben führen, welches sie glücklich macht.

    Allerdings fand ich die Art wie an manchen sonnigen Frühlingswochenenden (Motorradsaison) schon prophylaktisch mit " Nachschub" gerechnet wurde, eher bedenklich.
    Sicher eine Art mit der emotionalen Belastung umzugehen, in dem man sich davon ein wenig distanziert.

    Alles in allem ein Bereich, den man nicht einfach in schwarz oder weiss einteilen kann.

    lg light

  2. #42
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    Zitat Zitat von stolen light Beitrag anzeigen
    Hmm es waren für mich sehr zwiegespaltene Erlebnisse, da dort auch Lebendspenden transplantiert wurden.
    Keine Frage, wenn meine Kinder in der Situation wären würde ich auch spenden, allerdings sind die Fälle wo es "schief" geht so belastend
    (für alle), dass ich diese Erlebnisse bis heute nicht aus dem Kopf bekomme.

    Eines der schlimmsten Situationen, war die Lebendspende ( Niere) einer Mutter für ihre Tochter, welche, obwohl passend, septisch wurde, abgestossen und die Tochter verstarb innerhalb einer Woche daran.
    Die verbleibende Niere der Mutter stellte ihre Funktion ebenfalls ein und nun ist die Mutter Dialysepatientin.
    Ich weiss nicht, ob sie noch lebt, aber ich bekomme jedesmal Tränen in den Augen, wenn ich daran denke.

    Ist sicher ein krasses Beispiel, denn es gibt auch viele berührende Fälle, wo Menschen ne neue Chance bekommen und dankbar das Leben führen, welches sie glücklich macht.

    Allerdings fand ich die Art wie an manchen sonnigen Frühlingswochenenden (Motorradsaison) schon prophylaktisch mit " Nachschub" gerechnet wurde, eher bedenklich.
    Sicher eine Art mit der emotionalen Belastung umzugehen, in dem man sich davon ein wenig distanziert.

    Alles in allem ein Bereich, den man nicht einfach in schwarz oder weiss einteilen kann.

    lg light


    Vergiss die Liebe nicht!


  3. #43
    Avatar von stolen light
    stolen light ist offline Stehaufweibchen ¯\_(ツ)_/¯
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    Das waren zwar Ausnahmen, aber Motorradfahrer wurden da echt Nierenspender genannt und eine Häufung der Kradunfälle, oder Badeunfälle mit Kopfsprung in flaches Wasser hat nun mal diese Art der tödlichen Verletzung zur Folge, die oft junge Menschen mit minimalstem Organschaden bedeutet - also der ideale Spender, wenn man so will.

    Natürlich mussten diese Entnahmen in der zentralen Spenderdatei und bei Eurotransplant gemeldet werden-
    also es wurde nicht an "Ort und Stelle wiederverwendet" aber letzendlich fand ich die Gesamtthematik schon sehr bewegend.

    Trotzdem wurde Leben gerettet, allerdings finde ich sollten, Achtung, Feinfühligkeit und ethische Herangehensweise für BEIDE Seiten Vorraussetzung sein.

    lg light
    Geändert von stolen light (02.04.11 um 15:59:57 Uhr)

  4. #44
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    Zitat Zitat von stolen light Beitrag anzeigen
    Allerdings fand ich die Art wie an manchen sonnigen Frühlingswochenenden (Motorradsaison) schon prophylaktisch mit " Nachschub" gerechnet wurde, eher bedenklich.
    Ich hatte gestern bereits etwas zu Tomasinas Meinung gepostet, wurde aber gegen 0:00 Uhr vom Database Error überrascht
    Ja, der alte Motorradfahrerwitz, dass man einen Krankenwagen bei jeder Tour am Rücken kleben hat und die Sanitäter erst einmal nach dem Organspendeausweis suchen, bevor sie mit Wiederbelebungsversuchen anfangen, hat schon etwas Makaberes.

    Zitat Zitat von stolen light Beitrag anzeigen
    ... allerdings finde ich sollten, Achtung, Feinfühligkeit und ethische Herangehensweise für BEIDE Seiten Vorraussetzung sein.
    Mir fehlt auf der einen Seite gerade diese Herangehensweise bei dem Thema Organentnahme, der Mensch ist nun einmal kein Tier oder Nutzobjekt, auch wenn er hirntot ist.

    Ich teile Tommasinas Meinung und würde niemals meine Einwilligung bei einem geliebten Menschen für eine Organentnahme geben - es sei denn, er hat es zu Lebzeiten ausdrücklich bestimmt. Ich würde ohne zu zögern lebendig oder hirntot Organe für geliebte Menschen oder Angehörige spenden. Aber das war es dann auch.

    Auf der anderen Seite sind meine Erfahrungen auch insgesamt mit Klinken und Krankenhäusern und der Ethik des dort angestellten Personals viel zu schlecht. Die Legende, dass dort alles mit rechten Dingen zugeht, die Ärzte ausschließlich ihrem hippokratischen Eid verpflichtet sind und sich streng an ethische Grundsätze halten oder gar finanzielle Interessen oder Profilierungssucht bei komplizierten Operationen nie eine Rolle spielen, kann man m.E. vergessen - das weiß ich spätestens seit den Krankenhausaufenthalten meiner Großmutter und vor allem meiner Mutter, die mich eines Besseren belehrt haben.
    Sobald ein Mensch hilflos ist und keine Angehörigen vor Ort sind, die permanent und konsequent die Hand auf den Patienten halten, ist dieser in den meisten Fällen verloren. Ich habe alles erlebt - von medizinischen Experimenten, die hinterher geleugnet wurden, Fälschen der Krankenakte, Körperverletzung ohne Einwilligung bis hin zur unterlassenen Hilfeleistung, die schwere Folgen hatte. Und alles wurde vertuscht bzw. abgestritten. Da war fehlender Respekt vor dem kranken oder alten Menschen nur das kleinste Übel.
    Daher sei es mir zugestanden, dass ich auch und gerade beim Thema Organspende zwischenzeitlich keinerlei Vertrauen mehr in Ärzte und Krankenhäuser habe. Ich betone, diese Ansicht beruht auf meinen Erfahrungen und ist ausschließlich meine persönliche Meinung.

    Daher mag es ethisch fragwürdig sein, keinen Organspendeausweis zu haben - ich bekenne mich jedoch dazu: Ich habe keinen, und das als begehrtes Objekt, da Motorradfahrerin. Meine Familie ist darüber hinaus infomiert, dass ich keine Organe spenden möchte, sollte mir einmal etwas passieren (mit der oben genannten Ausnahme). Alle Familienmitglieder, die hautnah die Krankenhausaufenthalte meiner Mutter miterlebt haben, denken darüber übrigens ähnlich. Aus Konsequenz aus diesen Vorfällen hat niemand von uns einen Organspendeausweis bzw. diese wurden vernichtet.

    Ich bewundere diejenigen Menschen, die ihre Organe spenden wollen. Allein mir persönlich fehlt hier das Vertrauen in unser Gesundheitswesen. Ich hoffe inständig, dass unsere Erlebnisse wirklich eine unrühmliche Ausnahme waren.

    Und ja, es ist mir durchaus bewusst, dass ich, sollte ich auf eine Organspende angewiesen sein, vermutlich - nein, ganz sicher - anders denken würde.
    H.G. eve

    Wozu braucht man ein Gehirn, wenn man es nicht benutzt?

  5. #45
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    Ich hab keinen Ausweis. Ich hab auch ein Problem mit der Tatsache umzugehen, daß der Mensch dessen Organe entnommen werden nicht tot ist im Sinne von wirklich tot. Kein Herzschlag, kein nichts mehr. Solange da noch irgendwie Leben drin ist und der Körper noch warm ist sträubt sich da bei mir wirklich alles.

    Kann sein, daß ich als Betroffene anders drüber denke würde käme ich in die Lage dringendst ein Spenderorgan zu benötigen. Weiß nicht. Mag sein.

    Ansonsten kann ich was meine Erfahrung mit Krankenhäusern betrifft teilweise bei Eva nur unterschreiben.

  6. #46
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    Oje, eve, solche Erlebnisse sind so schlimm.
    Dass man als (alter oder hilfloser) Patient dringend auf Angehörige angewiesen ist, die sich nicht scheuen, die Interessen des Patienten gegen den Widerstand der Ärzte durchzusetzen ist mir bekannt.
    Nur schon, wenn es darum geht, dafür zu sorgen, dass genügend und geeignete Schmerzmittel gegeben werden.

    Ich selbst habe keine solchen Erfahrungen gemacht, weiss aber von Freundinnen, dass es unter Umständen sehr schwierig sein kann, sich für die Interessen naher Angehöriger einzusetzen.

    Mein Mann wurde während seinem Krankenhausaufenthalt sehr gut betreut und fühlte sich geborgen und gut aufgehoben.
    Zum Glück.

    Über die Thematik der Organspende haben wir schon sehr oft diskutiert, ich habe mir viele Gedanken gemacht und mich intensiv damit auseinander gesetzt.

    Ich glaube leider, dass viele sich da, wie soll ich sagen, irgendwie romantische Vorstellungen machen über die Art und Weise wie so eine Organexplantation vor sich geht.

    Ich will die Entscheidung zur Organspende niemandem ausreden, das muss jede für sich entscheiden.
    Für alle, die sich etwas mehr vertiefen möchten hier http://www.sueddeutsche.de/wissen/or...ensch-1.622514 ein Artikel, der meiner Meinung nach auf nicht reisserische Weise auch die kommerziellen Interessen bleuchtet und auch, wozu man mit einer Spenderkarte sein Einverständnis gibt.
    Ja, man kann Leben retten, aber die Würde des frisch Verstorbenen wird da leider oft nicht gewahrt.

    Kann vielleicht gar nicht gewahrt werden da alles schnell gehen muss?

    Mir macht das Angst und ich habe mich deshalb dagegen entschieden.
    Geändert von Tommasina (03.04.11 um 00:24:10 Uhr)


    Vergiss die Liebe nicht!


  7. #47
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    Ich bin seit meinem 18. Lebensjahr Blutspender,
    habe -für mich ist das selbstverständlich- einen Organspenderausweis
    und diesen immer bei mir.
    Und ich bin DKMS-typisiert.

    In diesem Sinne: Don't take your organs to heaven - heaven knows we need them here!!

    (gibts übrigens auch als Aufkleber)

  8. #48
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    .
    Geändert von Exuser 23 (06.07.11 um 23:52:55 Uhr)

  9. #49
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    Zitat Zitat von Politely Beitrag anzeigen
    Ich habe auch einen Organspendeausweis, und meine "Würde als frisch Verstorbener" steht für mich nicht im Vordergrund, es wäre für mich toll, wenn mein Tod noch etwas Gutes für andere bedeuten würde!

    Aber das ist ja wie mit der Sterbehilfe (ich bin natürlich dafür), bei solchen Themen wird es wohl nie Einigkeit geben...
    Was genau verstehst du unter Sterbehilfe?

    Es gibt hier verschiedene Grade und Auffassungen, meiner Meinung nach lässt sich das nicht mit einem einzigen Wort definieren.......


    Vergiss die Liebe nicht!


  10. #50
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    Ich habe seit ich 18 bin einen Organspendeausweis in der Geldbörse. Und icih wäre auch für das Opting-Out-System
    Ich will Sommer!

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