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Thema: Datenschutz vor Menschenschutz?

  1. #21
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    Zitat Zitat von Datura Beitrag anzeigen
    Also wenn er nach dem ersten Mord verhaftet worden wäre, weil man vorher schon eine DNA von ihm hatte... dann kann man wohl sicher davon ausgehen, daß er zu einer langjährigen Haftstrafe verurteilt worden wäre. Und dann hätte er definitiv keinen weiteren Mord mehr begangen.
    Bitte komm mir jetzt nicht damit, daß sie ihn dann trotz eindeutiger Beweislage nicht angeklagt und eingesperrt hätten.
    Angeklagt vermutlich schon, eingesperrt nicht zwangsläufig. Es gibt nicht umsonst Anwälte und Verfahren.

  2. #22
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    Zitat Zitat von Datura Beitrag anzeigen
    Auf diese Weise hat man aber schon viele Triebtäter gefaßt. In so einem Fall würde ich dann meine Prinzipien einfach mal daheim lassen und eine Speichelprobe abgeben. Zumal der Staat verpflichtet ist, die Proben anschließend zu vernichten. Da kann man jetzt natürlich auch wieder sagen: die Daten werden garantiert irgendwo gespeichert. Dann entsorgt man am besten seinen PC nebst Telefon und Handy, denn da wird auch alles mögliche gespeichert.
    Das glaube ich auch nicht. Na sicher haben sie einige mehr gefasst, aber dann gab es ständig Pressemeldungen darüber. Ich verfolge das Thema seit einigen Jahren und hab mitbekommen, dass die ganz oft ins Leere gehen oder jemanden finden, der es dennoch nicht gewesen sein kann.

    Es ist wie bei den Kameras. Ab und zu wird jemand gefunden, die Systeme wiegen die Leute aber in falscher Sicherheit, sind sauteuer und von der Gemeinschaft zu zahlen. Dazu können sie missbraucht werden. Stellt euch nur mal vor, wie es im dritten Reich mit diesen Möglichkeiten gewesen wäre.
    Gerade in Deutschland haben wir doch das Beispiel, wie unbescholtene Bürger auf einmal, durch die damalige Rassenforschung, zu verfolgten wurden.
    In der DDR hätte man sowas einfach manipuliert, um die entsprechend missliebigen Leute aus dem Verkehr zu ziehen. Natürlich hätte man es auch mit Kinderschändern erklärt, die wissen schon, dass die Leute da eigentlich alles akzeptieren. Deswegen bin ich da besonders aufmerksam.

  3. #23
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    @Luna Chiara

    Allein aus der Weigerung, nicht an dem Gentest teilzunehmen, kann - so zumindest der BGH - nicht auf einen Tatverdacht geschlossen werden. Vermutlich würde ich trotz des bösen Briefes nicht hingehen. Allerdings führt wohl allein der soziale Druck dazu, dass die meisten Menschen nach dem bösen Brief von der Polizei doch hingehen.
    Strafverteidiger zum Mandanten: "Gleich wird das Urteil verkündet. Wie fühlen sie sich?" Mandant: "Wie eine Braut vor der Hochzeitsnacht. Ich weiss genau, was kommt. Ich weiss nur noch nicht, wie lang es ist."

  4. #24
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    Zitat Zitat von Datura Beitrag anzeigen
    Auf diese Weise hat man aber schon viele Triebtäter gefaßt. In so einem Fall würde ich dann meine Prinzipien einfach mal daheim lassen und eine Speichelprobe abgeben. Zumal der Staat verpflichtet ist, die Proben anschließend zu vernichten. Da kann man jetzt natürlich auch wieder sagen: die Daten werden garantiert irgendwo gespeichert. Dann entsorgt man am besten seinen PC nebst Telefon und Handy, denn da wird auch alles mögliche gespeichert.
    ja, verpflichtet zu sein und es dann auch zu machen, das sind zweierlei.
    man denke nur an die tierversuche, die die firmen selbst nicht machen und gut dastehen, durchgeführt werden sie dann von drittfirmen.

    auf herkömmliche weise hat man übrigens auch schon viele triebtäter gefasst. ich rede auch nicht davon, dass es nicht durchaus sinn macht, gentests einzusetzen, wenn der täterkreis auf sagen wir 20 leute eingekreist werden konnte und man damit dann sicherheit bekommt.
    ich rede davon, dass tausende von leuten ihre probe abgeben und das in fällen (wie bei mir), wo es nicht um einen triebtäter geht.
    wo die ermittler offensichtlich im trüben fischen, ansonsten würde man den kreis derer, die nun auch noch proben abgeben sollen, nicht dauernd erweitern.

    das ist für mich auch nicht vergleichbar mit daten, die bei telefon+pc gespeichert werden.
    darum werfe ich meine prinzipien nicht mal eben so über bord, denn das prinzip, dass jeder erst einmal unschuldig ist, bis ihm eine schuld nachgewiesen kann, ist kein persönliches prinzip oder ein paranoider verfolgungswahn-spleen, den ich auslebe.
    sondern ein grundrecht, um das es sich meiner meinung nach lohnt zu kämpfen.
    heute ist es der gentest, morgen kommt etwas anderes, was in die persönlichen freiheits+grundrechte eingreift.
    wenn man bei allem ja und amen sagt und es zulässt, erweitert der staat seinen zugriff stetig.
    der staat ist kein heiliger, der seine hände schützend über seine schäfchen hält und nur ihr bestes will. da sind menschen involviert und es geht um kontrolle und macht, die auch jederzeit missbraucht werden kann.
    beispiele in der geschichte der menschheit, in denen das passiert ist, gibt es zu genüge.

    Zitat Zitat von Brauny Beitrag anzeigen
    @Luna Chiara

    Allein aus der Weigerung, nicht an dem Gentest teilzunehmen, kann - so zumindest der BGH - nicht auf einen Tatverdacht geschlossen werden. Vermutlich würde ich trotz des bösen Briefes nicht hingehen. Allerdings führt wohl allein der soziale Druck dazu, dass die meisten Menschen nach dem bösen Brief von der Polizei doch hingehen.
    ja, aber wie du sagst, der druck wird grösser, dann heisst es plötzlich: sie haben noch eine chance, ihre proben abzugeben und damit ermittlungen in ihrem haus entbehrlich zu machen.

    ich bin trotzdem nicht zum test und habe meine unschuld nun anderweitig bewiesen.
    aber genau das ist es ja, ich habe nun meine unschuld beweisen müssen ohne dass mir zuvor auch nur ein einziger konkreter tatverdacht hat nachgewiesen werden können, es gab keinen begründeten anfangsverdacht (ausser dem wohnort).
    Geändert von Luna Chiara (21.04.11 um 21:50:03 Uhr)

  5. #25
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    Hier geht es doch nicht um den Datenschutz, sondern anscheinend eher darum, ob Menschen zu Gentests gezwungen werden können. Das ist nach der Strafprozessordnung auch heute schon bei konkretem Tatverdacht durch richterliche Anordnung möglich. Die andere Möglichkeit, bei der es mir ehrlich gesagt graut, wäre es, alle Menschen in diesem Land zu zwingen, einen Gentest zu machen, die Daten zu speichern und bei Straftaten nach Übereinstimmungen zu suchen. Besucher von Deutschland könnten den Speicheltest ja direkt bei der Einreise machen... Kommen euch da nicht Assoziationen, die nicht angenehm sind?
    Natürlich sind solche Taten grauenhaft, aber sie sind eben nicht immer verhinderbar.

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