a) Sabines Aussagen zum Pädagogikstudium haben mit den Lehramtsstudiengängen nichts zu tun. Angehende Lehrer studieren nicht nur Pädagogik, und es gibt zumindest auf der Südschiene die gesamte Bandbreite möglicher Abschlussnoten. Und Pädagogik-Bachelor-Studierende wussten auch schon als angehende Diplomer, dass das nix wird mit dem Job, auch mit der selbstverständlichen 1 vor dem Komma.
b) Im letzten Spiegel war ein ausführlicher Artikel über die längst fällig Neudefinition von "Akademiker" im europäischen Kontext. Kein Mensch braucht noch mehr Andragogen oder Literaturwissenschaftler, als derzeit schon im Umlauf sind, und unser Aus- und Weiterbildungssystem im Handwerks- und Technikerbereich wird in dieser Diskussion komplett übersehen.
c) Ja, es gibt zuwenig Absolventen im MINT-Bereich.
d) Es gibt praktisch bundesweit zuwenig Mathe-, Physik-, Latein- und Religionslehrer. In Bayern zumindest lautet aber der Tenor, man könne ja die inzwischen recht magere Einstellungsquote nicht nur in den Mangelfächern ausreizen, so dass leider eben nicht vorrangig die Lücken in diesen Fächern gedeckt werden, sondern eben doch auch Geschichts- oder Deutschlehrer eingestellt werden. Und damit auch brauchbare Mathelehrer (erst einmal) auf der Strecke bleiben. Außerdem sind z.B. in Bayern in den letzten Jahren Kombinationen im Lehramt erlaubt worden (in anderen Bundesländern waren die Kombinationen schon immer "freier"), die nicht so sonderlich viele Optionen bieten; die neuen Studienpläne lassen aber keinen Raum mehr für ein Drittfach oder eine weitere Spezialisierung.
e) Das Fach Werken gab's und gibt's schon lange. Hat nur mit MINT nichts zu tun. Dafür gibt es in fast allen Bundesländern inzwischen andere Fächer, die als Kombinationen angelegt sind und die auch in sprachlichen Zweigen etc. inzwischen verpflichtend sind. Das Thema war ja auch einer der Auslöser für die Reform der Abi-Belegungsregeln. Hat nur (noch? ) nicht so ganz geklappt.
f) Mittlerweile gibt es gerade für Mädchen eine Vielzahl an MINT-Initiativen. Funktioniert nur auch noch nicht soooo gut. Obwohl mit rosa Werkstücken bei Fraunhofers gebastelt werden darf...
g) Wo Sabine allerdings tatsächlich gut informiert ist, ist das Thema Alter der Absolventen. Erst mit 30 fertig zu studieren - obwohl, in den Bundesländern, in denen die Studiengebühren schon wieder abgeschafft wurden, könnte das wieder gehen, doch.
Der unter deutschen Gebildeten am meisten verbreitete Aberglaube ist der, dass sie Englisch koennten. (Johannes Gross)