Seite 1 von 2 1 2 LetzteLetzte
Ergebnis 1 bis 10 von 20

Thema: Komisch - erst zu viele Studenten, jetzt wieder zu wenig?

  1. #1
    Registriert seit
    18.02.09
    Ort
    bei München
    Beiträge
    13,391

    Standard Komisch - erst zu viele Studenten, jetzt wieder zu wenig?

    Anzeige
    Ich verstehe das nicht:
    Erst war immer die Rede von der Akademikerschwemme und überfüllten Hörsälen. Und davon, daß es in Zukunft in Deutschland viel zu wenig Menschen geben wird, die "die Arbeit machen" - sprich, Ausbildungsberufe erlernen. Die im Handwerk und in einfachen Dienstleistungsberufen arbeiten.
    Was auch nicht wenigen Politikern als Pro-Zuwanderungs-Argument gedient hat: Da uns Migranten gerade Recht sind, um unsere Straßen zu bauen und unseren Müll wegzufahren, brauchen wir mehr davon.

    ... und nun sind die Hörsäle plötzlich leer? Jetzt fehlt es plötzlich wieder an Informatikern, Lehrern und Fachkräften in allen Berufszweigen, wo es noch vor wenigen Jahren hieß, daß diese Studienfächer hoffnungslos überlaufen sind?

    Irgendwo hab ich mal gelesen, daß bereits jeder Vierte Student Jura oder Informatik studiert, obwohl so viele Juristen und Informatiker gar nicht gebraucht werden und viele davon in der Arbeitslosigkeit enden weren.
    Ich bin gespannt, ob es nicht in ein paar Jahren wieder heißt, daß es zu wenig Juristen gibt und wir wieder Informatiker aus dem Ausland brauchen.

    Versteht das noch wer?
    Was läuft denn da (falsch)?

  2. #2
    Registriert seit
    27.05.05
    Ort
    Hanau
    Beiträge
    7,432
    Was falsch läuft? Na dass solche Infos (wie jetzt von dir) gepostet werden.

    Es war schon seit ich denken kann so. Früher hieß es: Kind, es gibt zu viele Ärzte, lern was technisches. Kaum haben diese Jahrgänge das Studium beendet stellt man fest, dass an anderer Stelle einen Engpaß gibt, den es nicht gegeben hätte wenn die unschlüssigen nicht auf ihre Mutter (oder auf Medien) gehört hätten.
    ****** under construction ******

  3. #3
    Registriert seit
    05.09.01
    Ort
    Klein Kletschmembach an der Knatter
    Beiträge
    28,774
    Akademikerschwemme??? Das hab ich schon ewig nicht mehr gehört. Ich lese immer nur, dass es zu wenig Akademiker sowie zu wenig Facharbeiter gibt.

    Die überfüllten Hörsäle betrafen doch immer nur bestimmte Unis und bestimmte Vorlesungen. Ich denke da an die "BWL Wiese" an der Uni Köln oder Medizin an der LMU.
    Noch dazu kommt, dass nicht jeder der sich einschreibt auch abschließt.

    Und was für ein absurder Gedanke, dass jemand mit Studium keine Arbeit macht wir sind doch längst eine Dienstleistungsgesellschft. Wer arbeitet denn noch wirklich mit seinen Händen?

    Und wenn es an Lehrern fehlt, heisst noch nicht, dass es keine absolventen gibt. Man muss die Leute auch einstellen

    Hier bekommst du die richtigen Zahlen http://www.destatis.de/jetspeed/port...nderPrint.psml

  4. #4
    Registriert seit
    11.07.06
    Ort
    Niedersachsen
    Beiträge
    10,769
    Genau, ich kenne sehr viele Studienabsolventen, die auf Lehramt studiert haben und nun keinen Job finden. Lehrermangel gibts nur aufgrund von Einstellungsstops.

    Erst vor kurzem das große Thema: Ärztemangel auf dem Land. Medizinstudenten gibts genug, aber wer will zu solchen Bedingungen denn dort arbeiten.

    Und ich glaube, an Juristen und BWLern wird es Deutschland wohl nie mangeln (habe selbst Jura studiert, mich jetzt aber einem anderen Berufszweig gewidmet).
    "Never argue with an idiot. They drag you down to their level, then beat you with experience."

  5. #5
    Registriert seit
    18.02.09
    Ort
    bei München
    Beiträge
    13,391
    Zitat Zitat von sabine21
    Und wenn es an Lehrern fehlt, heisst noch nicht, dass es keine absolventen gibt. Man muss die Leute auch einstellen
    Angeblich werden in Bayern nur noch Lehrer mit Einser-Examen eingestellt. Wie das in anderen Bundesländern ist, habe ich nicht ausfindig machen können.
    Aber ich verstehe sowieso nicht, wie es einerseits Lehrermangel und andererseits so viele arbeitslose Lehrer geben kann. Da reden alle von der Bildungsreform, aber um Bildung zu vermitteln fehlt dann das Geld?

    Zitat Zitat von sabine21 Beitrag anzeigen
    Und was für ein absurder Gedanke, dass jemand mit Studium keine Arbeit macht
    Dieser Kritikpunkt stammt, wenn ich mich nicht irre, von Norbert Blüm. Er war letztens zu Gast bei Anne Will, da ging es um das Thema "Lohnt Malochen noch?". Da wurde erwähnt, daß heutzutage Studenten bis 30 oder länger an der Uni sitzen und sie dann im Endeffekt nichts können, sie also noch ewig brauchen, bis sie der Wirtschaft Nutzen bringen. Weil viele Studiengänge zu wenig praxisorientiert sind und auch viel zu viele Abiturienten studieren, während im Dienstleistungsbereich und im Handwerk Arbeitskräfte fehlen.
    Und dann heißt es zeitgleich, daß der Studentenmangel in vielen Fachbereichen die Wirtschaft in einen Engpaß bringen könnte.

    Ich frage mich, warum man nicht besser kalkulieren kann, wie sich der Bedarf an Fachkräften in der Wirtschaft entwickelt.
    Jedenfalls sehe ich keine Lösung darin, wie Thea es vorschlägt, überhaupt nicht darüber zu informieren, welcher Fachbereich Bedarf an Studierenden hat.
    Aber wenn man erst für ein Fach wirbt, wenn darin bereits ein eklatanter Mangel an Studenten herrscht, ist es ja nicht verwunderlich, wenn solche Lücken entstehen.
    Zu meiner Zeit hat es geheißen: Studiert BWL, da sich die Realwirtschaft immer mehr zu Gunsten der Finanzwirtschaft verringert und dort in Zunkunft Fachkräfte benötigt werden. Jetzt heißt es: Es gibt viel zu viele BWL-Studenten.

  6. #6
    Registriert seit
    05.09.01
    Ort
    Klein Kletschmembach an der Knatter
    Beiträge
    28,774
    wer Pädagogik studiert weiß, dass es da eh nur Einser gibt Da ist man mit 1,7 schons schlecht. Die haben eine andere Notenpolitik die sich Außenstehenden nicht wirklich erschließt. Eingestellt wird nur bis 1,4.
    Wenn den Schulen die Mittel nicht freigegeben werden, dann können sie auch nciht einstellen.
    Und bei einer Einstellung im öffentlichen Dienst bzw. bei einer Verbeamtung, muss man ja irgendwie nachweisen, dass Person XY am besten geeignet ist für eine Einstellung. Und da ist die Note natürlich ein wichtiger Aufhänger.

    Und was der Nobbi da sagt, finde ich nicht mehr ganz zeitgemäß. Welcher Student sitzt noch bis 30 da? Ich hab sehr viele Juristen in meinem Bekanntenkreis. Die waren mit ihrem Studium + Referendariat mit ca. 27 fertig.
    Die Zahlen der letzten Jahre zeigen auch, dass immer mehr Abiturienten keine Lust auf ein Studium haben und lieber eine ausbildun ganfangen.

    Und letztendlich darf doch jeder studieren was er will. Ich hätte bei Maschienenbau wohl kläglich versagt. Das bringt doch auch keinen weiter
    Vllt. liegt der Fehler bereits in der Schulzeit, dass dort nicht der Grundstein gelegt wird für technische oder naturwissenschaftliche Berufe/Studien. Ich wüsste aber nicht wie das gehen soll. Anderer Lehrpaln mit anderem Lehrinhalt wie Werken etwa?

  7. #7
    Registriert seit
    22.02.02
    Beiträge
    12,225
    Zitat Zitat von Datura Beitrag anzeigen
    Jetzt heißt es: Es gibt viel zu viele BWL-Studenten.
    da gabs mMn nach immer schon zuviele

    am besten immer das studieren, was einem liegt. ich hab mich leider von solchen Prognosen immer beeinflussen lassen
    - Karma is only a bitch if you are -

  8. #8
    Registriert seit
    18.02.09
    Ort
    bei München
    Beiträge
    13,391
    Zitat Zitat von blubber Beitrag anzeigen
    ich hab mich leider von solchen Prognosen immer beeinflussen lassen
    ich auch.

  9. #9
    Registriert seit
    25.02.07
    Ort
    in der Pampa
    Beiträge
    3,455
    Zitat Zitat von sabine21 Beitrag anzeigen
    Und was für ein absurder Gedanke, dass jemand mit Studium keine Arbeit macht wir sind doch längst eine Dienstleistungsgesellschft. Wer arbeitet denn noch wirklich mit seinen Händen?
    Ob du es glaubst oder nicht, es gibt tatsächlich noch einige Leute die das machen.
    Nachts ist es dunkler als draußen.

  10. #10
    mafalda ist offline Portenya with an attitude
    Registriert seit
    26.05.03
    Ort
    Capital Federal
    Beiträge
    6,206
    Anzeige
    a) Sabines Aussagen zum Pädagogikstudium haben mit den Lehramtsstudiengängen nichts zu tun. Angehende Lehrer studieren nicht nur Pädagogik, und es gibt zumindest auf der Südschiene die gesamte Bandbreite möglicher Abschlussnoten. Und Pädagogik-Bachelor-Studierende wussten auch schon als angehende Diplomer, dass das nix wird mit dem Job, auch mit der selbstverständlichen 1 vor dem Komma.

    b) Im letzten Spiegel war ein ausführlicher Artikel über die längst fällig Neudefinition von "Akademiker" im europäischen Kontext. Kein Mensch braucht noch mehr Andragogen oder Literaturwissenschaftler, als derzeit schon im Umlauf sind, und unser Aus- und Weiterbildungssystem im Handwerks- und Technikerbereich wird in dieser Diskussion komplett übersehen.

    c) Ja, es gibt zuwenig Absolventen im MINT-Bereich.

    d) Es gibt praktisch bundesweit zuwenig Mathe-, Physik-, Latein- und Religionslehrer. In Bayern zumindest lautet aber der Tenor, man könne ja die inzwischen recht magere Einstellungsquote nicht nur in den Mangelfächern ausreizen, so dass leider eben nicht vorrangig die Lücken in diesen Fächern gedeckt werden, sondern eben doch auch Geschichts- oder Deutschlehrer eingestellt werden. Und damit auch brauchbare Mathelehrer (erst einmal) auf der Strecke bleiben. Außerdem sind z.B. in Bayern in den letzten Jahren Kombinationen im Lehramt erlaubt worden (in anderen Bundesländern waren die Kombinationen schon immer "freier"), die nicht so sonderlich viele Optionen bieten; die neuen Studienpläne lassen aber keinen Raum mehr für ein Drittfach oder eine weitere Spezialisierung.

    e) Das Fach Werken gab's und gibt's schon lange. Hat nur mit MINT nichts zu tun. Dafür gibt es in fast allen Bundesländern inzwischen andere Fächer, die als Kombinationen angelegt sind und die auch in sprachlichen Zweigen etc. inzwischen verpflichtend sind. Das Thema war ja auch einer der Auslöser für die Reform der Abi-Belegungsregeln. Hat nur (noch? ) nicht so ganz geklappt.

    f) Mittlerweile gibt es gerade für Mädchen eine Vielzahl an MINT-Initiativen. Funktioniert nur auch noch nicht soooo gut. Obwohl mit rosa Werkstücken bei Fraunhofers gebastelt werden darf...

    g) Wo Sabine allerdings tatsächlich gut informiert ist, ist das Thema Alter der Absolventen. Erst mit 30 fertig zu studieren - obwohl, in den Bundesländern, in denen die Studiengebühren schon wieder abgeschafft wurden, könnte das wieder gehen, doch.
    Der unter deutschen Gebildeten am meisten verbreitete Aberglaube ist der, dass sie Englisch koennten. (Johannes Gross)

Ähnliche Themen

  1. Antworten: 7
    Letzter Beitrag: 19.02.10, 13:00:18
  2. Warum merke ich das erst jetzt???
    Von Exuser34 im Forum Beauty
    Antworten: 2
    Letzter Beitrag: 21.09.07, 11:41:26
  3. Erst schön abgenommen-jetzt plötzlich wieder zu!
    Von Schnurpsel im Forum That's Life
    Antworten: 22
    Letzter Beitrag: 04.08.06, 17:58:48
  4. Komisch wieder mal Douglas
    Von jerry im Forum Beauty
    Antworten: 1
    Letzter Beitrag: 21.11.01, 09:16:00
  5. JETZT ERST RECHT : EL ILLUSIONIST
    Von HopiStar im Forum Beauty
    Antworten: 12
    Letzter Beitrag: 15.10.01, 23:45:00

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •