An die Studierten - brauche Rat!

[Tati333]

Ich bin grad am Ende meines Ingenieurstudiums, schreibe jetzt im Juli die letzten Prüfungen mit und will dann auch gleich mit der Abschlussarbeit anfangen. Ich bin ganz regelmäßig im 7.ten Semester. Nun meine Frage an die, die studiert haben. Ist es besser die Abschlussarbeit in einem Unternehmen oder theoretisch in der FH zu schreiben? Ich muss dazu sagen, dass das Schreiben in einem Unternehmen für mich "schwieriger" ist, da ich ein 10 Monate altes Kind hab. Ich habe mich jetzt schon bei einigen Unternehmen beworben, warte aber noch auf Antwort. Habe schon bisschen abgewogen (Pros & Cons) und kann mich nicht entscheiden.

Unternehmen:
+Vergütung
+evtl. Chance danach gleich übernommen zu werden
+zusätzliche praktische Einblicke
-muss weit fahren (60km), da in unserer Kleinstadt keine lukrativen Angebote dabei sind und einfach irgendwas schreiben will ich auch nicht
-dauert 6 Monate
-tägliche Anwesenheitspflicht (als freier Mitarbeiter ohne Anwesenheitspflicht bieten nur sehr wenige Unternehmen an)
-bin nicht wirklich flexibel (wegen meiner Maus)

Theoretisch in der FH:
+kann Thema mit Prof abstimmen/anpassen
+keine Anwesenheitspflicht
+bin schneller fertig (da ich auch nach 3 Monaten abgeben kann)
+bei Schwierigkeiten kann ich jederzeit Rücksprache halten
-keine Vergütung
-keine Möglichkeit auf Übernahme danach
-keine zusätzliche praktische Erfahrung
-keine Einblicke in Unternehmen

So nun weis ich nicht wie ich mich entscheiden soll. Ich könnte meine Kleine vormittags bei meiner Mutter lassen, das wär kein Problem. Ich möchte bis Ende des Jahres komplett fertig sein.

Was würdet Ihr mir denn raten?

[Medha]

Vergütung gibt es meines Wissens nach für Diplomarbeiten nicht. Ich habe meine Diplomarbeit nach einem mißglückten Anlauf in einem Unternehmen dann an der Hochschule geschrieben. In der Firma in der ich war, war die Betreuung schlecht, mein Ansprechpartner hatte selbst viel zu viel zu tun und es hat ewig gedauert mal einen Abstimmtermin zu bekommen. Dazu kam, dass ich zwischen widerstreitende Interessenlagen zweier Abteilungen geraten bin. Da kam ich als Diplomandin gerade recht, man erhoffte sich wohl, mit meiner Arbeit das Problem lösen zu können. Wenn man nur für sich schreibt, ist es ein Riesenvorteil, dass man unabhängig schreibt und das ganze zügig durchbringen kann.

Für die Stellensuche ist eine Diplomarbeit in der Praxis allerdings vorteilhafter, wenn es gut gelaufen ist, hat man zumindest schon mal eine Referenz.

Kommt eben darauf an, was Du willst. Entscheiden kannst Du das nur selbst. Müsste ich noch mal entscheiden, würde ich gleich die theoretische Arbeit wählen. Geschadet hat mir das auch nicht im späteren Verlauf, weil ich das Thema nach meinen Interessen wählen und formulieren konnte, so dass es sich auch im Lebenslauf sehr gut macht.

[clinique-freak]

Mein Freund (Maschinenbau) hat das so gemacht:

Er hat an der FH geschrieben und sein Prof hatte Kontakte zu einer Firma, die etwas entwickelt haben wollten. Sie gaben ihm quasi den Auftrag und er hat es als Dipl.-Arbeit weiter gegeben.

So hat er quasi an der FH geschrieben, war ein paar mal in dieser Firma und hat am Ende von der Firma auch eine Vergütung bekommen.

Es ist extrem selten, aber halte doch mal nach sowas Ausschau.

Ansonsten finde ich die Vorteile, in einem Unternehmen zu schreiben, unschlagbar. Berücksichtigt man aber Deine Situation als Mutter, wäre ich auch schwer am zweifeln, ob das die richtige Entscheidung ist.

Kannst Du denn sicher gut arbeiten, wenn Du zuhause bei Deiner Kleinen bist? Die Distanz würde ja auch dafür sorgen, dass Du zu gewissen Zeiten wirklich nur an der Dipl.-Arbeit schreiben kannst. Während Du zuhause schreibst, kann Dich die Kleine ja schnell ablenken und so. Bin selber keine Mutter, deswegen die Gedanken

Ich persönlich habe meine Abschlussarbeit in keinem Unternehmen schreiben können- weil es in meinem Zweig absolut untypisch ist. Dementsprechend stand mir das auch nie im Weg. Mein selbst gewähltes Thema kam aber in den Bewerbungsgesprächen gut an- damit zeigt man ja auch Engagement

Viel Erfolg bei Deiner Entscheidung

[claira]

Mein Freund hat seine Diplomarbeit in einem Unternehmen geschrieben, bei der er zuvor schon sein Praxissemester absolviert hatte. Für das Praxissemester und die Diplomarbeit hat er monatlich aber auch nur 400€ bekommen

Das Gute daran war aber, dass er nach der Arbeit gleich übernommen wurde.

[Elmyra]

Also ich hab meine Diplomarbeit in einer Firma geschrieben und hab das dort übliche Geld für Werkstudenten bekommen.

Bei mir war die Betreuung im Unternehmen super, diverse Ansprechpartner, super Team. ABER: Ich hatte dort schon Praxissemester gemacht und kannte die Leute und das grundsätzliche Thema.

Die Betreuung an der Hochschule durch den Prof war miserable bei mir. Keine Antworten auf e-Mails, sinnlose Termine zu denen ich bestellt wurde.