Ich lebe seit 9 Jahren mit der Diagnose Hashimoto und kenne die Gewichtsprobleme. Vor der Diagnose hatte ich 57 kg bei 1,68 m Grösse und trug Kleidergrösse 36. Dann ging es bei mir auch los mit Müdigkeit, leichten Depressionen und Gewichtszunahme. Mit dem Thyroxin ließ zumindest das Depressive nach, die Müdigkeit habe ich nur schwer in den Griff bekommen. Und das Gewicht sowieso nicht.
Ich habe es mit Diäten versucht, ging ins Fitnessstudio (was für mich reiner Zwang war) und habe mit Low Carb 10 kg abgenommen. Leider konnte ich die Ernährung dann doch nicht durchhalten und hatte die 10 kg bald wieder drauf. Genau gesagt hatte ich dann im Februar diesen Jahres das Höchstgewicht von 72 kg und habe mich mit Kleidergrösse 42 auseinandergesetzt.
Ich hab dann für mich entschieden, dass es nicht mehr so weiter gehen kann und habe das Thyroxin erhöht von 125 µg auf 150 µg täglich, obwohl mein TSH schon sehr niedrig war. Ernährungstechnisch habe ich wenig geändert, bin nur etwas disziplinierter und verkneife mir auch mal Süßes und mehr Sport habe ich auch nicht getrieben, weil ich einfach kein sportlicher Mensch bin.
Im Februar 2011 hatte ich 72 kg, jetzt habe ich 60 kg und passe wieder in eine (grosse) 36. Alleine durch die Erhöhung der Thyroxin-Dosis und etwas Aufpassen beim Essen.
Eine künstliche Überfunktion habe ich nicht. Die spürt man sehr gut und die ist so unangenehm, dass man gerne wieder die Dosis reduziert.
Ich fühle mich jetzt auch viel fitter, bin nicht mehr müde oder schnell erschöpft und habe ein völlig neues Lebensgefühl.
Also, was ich damit sagen will: Lasst regelmässig Eure Werte kontrollieren und dreht auch mal selber etwas an der Dosis. Ein paar µg mehr können eine Menge ausmachen. Und habt Geduld!
Wenn die SD WIRKLICH gut eingestellt ist (und damit auch die anderen Hormone), dann klappt es auch mit der Gewichtsabnahme (sofern man essenstechnisch auf die Energiebilanz achtet).
Also dran bleiben, nicht locker lassen und sich nicht von den Ärzten mit Normwerten abspeisen lassen. Jeder hat seinen eigenen persönlichen Wohlfühlwert und den herauszufinden, ist gar nicht so einfach. Es dauert leider manchmal Jahre.