Der Anti-Nazi-Thread

[Blanche]

Ich finde fremde Kulturen interessant, halte das bunte Zusammenmischen diverser Kulturen jedoch gleichzeitig für nicht so einfach, wie es immer dargestellt wird. Extreme sind immer schlecht, das gilt für rechts und links gleichermassen.

Wichtig ist die gute Durchmischung eines Quartiers, eines Wohnblocks oder was auch immer. Sonst entstehen Ghettos. Was das mit sich bringt, wissen wir wohl alle.

Wenn die Durchmischung gut gelungenen ist, können wir nur profitieren. Der Respekt und die Tolerenz vor anderen Kulturen können auf diese Weise voneinander gelernt werden. Leider ist die Realität meistens anders. So wirklich mitreden kann ich eigentlich gar nicht, da ich sehr zurückgezogen lebe... Aber ich wohne in einer sehr grossen Ueberbauung in der Agglomeration einer grösseren Stadt. Hier wird darauf geachtet, dass der Ausgleich zwischen Einheimischen und Ausländern stimmt.

Die Nachkommen von ausländischen Familien sind meist ein gute Bereicherung für unser Sozialleben, gebildet, anständig und, da hier aufgewachsen, hier zu Hause. Sie vertreten einen grossen Teil unserer Kultur und unsere Mentalität.

Auch hier gibt es Ausschreitungen. Man hört es, man liest es. Und ich bin auch immer entsetzt, wenn ich von unschönen Vorfällen höre. Dann fühle ich mich als Einzelperson auch sofort hilflos. Aber gefordert sind wir alle, wie auch immer das aussehen mag, ich weiss auch keine Lösung, nur dass wir alle am Miteinanderleben arbeiten müssen.

[SiGuenther]

Einige unserer Schüler haben so wenig Kontakt mit der Außenwelt, weil sie überall hingekarrt und ihre Freunde handverlesen ausgesucht werden, dass sie dann auch irgendwann nachplappern, was ihnen ihre braunen Großeltern erzählen oder wahlweise was RTL so an Reißersendungen bringt.

Sie haben mit ihrer Art zu leben ja auch keine Möglichkeit, mal andere Kulturen und deren einzelne Vertreter persönlich kennen zu lernen, deshalb korrigiert sich das Weltbild auch nicht. Finde ich furchtbar!

Eine kleine Schülerin fragte mich mal sichtlich angeekelt, ob wir denn auch Türken bei uns reinlassen würden. Damit kann ich so überhaupt nicht.

[Cara]

Das ist das eigentliche Problem. Die Kinder kennen es nur von ihren Eltern.

Ein Bekannter von mir ist Erzieher. Er sieht fremdländisch aus durch seine relativ dunkle Haut und die schwarzen Haare. Ein kleines Mädchen fragte ihn auch, ob er Türke sei und ob er ihr "überhaupt etwas sagen" dürfe. Er hatte sie gebeten, nicht vor dem Mittagessen noch Schokoriegel zu essen.

Hier mal ein Gedicht von Hanns-Dieter Hüsch:


http://www.toleranz.eisenachonline.de/texte/huesch.htm

[Beautybuendel]

Ein wunderbares Gedicht, Cara - ich kannte es noch nicht.

Besonders gut gefallen mir diese Passagen:

"Und sagt man was dagegen mal
Dann heisst's: Wer ist denn hier normal
Ich oder er du oder ich
Ich find den Typen widerlich

...
Und heute muss ich sie ernähr'n
Und unsereins darf sich nicht wehr'n"

Quelle: http://www.toleranz.eisenachonline.de/texte/huesch.htm

Die kann ich hier sicher auch noch mal verwenden - als Sozialromantikerin!

[jubi1701]

Ich hatte da mal ein Erlebnis: Der Vater vom besten Freund unseres Sohnes ist Ausländer, als die beiden einmal stritten, hat ihm das unser Sohn vorgehalten. Ich habe das erfahren und war so enttäuscht, verärgert und traurig. Als ich dann mit unserem Sohn sprach und ihm klar machte, dass das nicht in Ordnung war, haben wir beide geweint und Gott sei Dank ist soetwas nie wieder vorgekommen. Lange Zeit tat ich mir total schwer, wenn ich den betroffenen Vater traf, so geschämt hab ich mich. Natürlich hat sich unser Sohn auch entschuldigt.

[Mad Hatter]

Aber genau das ist Rassismus!

Okay, ich habe es falsch ausgedrückt, ich wollte nur andeuten, dass meine Eltern nicht zu rassistischen Vereinigungen gehören, öffentlich Ausländer persönlich anfeinden oder entsprechende Parteien wählen (hoffe ich^^). Meine Eltern wissen auch, wie sch**** ich diese Einstellung finde und natürlich versuchen sie sich zu rechtfertigen mit Sätzen wie "sowas (Ausländer) gab es halt früher nicht" oder "aber wir haben doch gar nichts gegen deine Freunde". Dumm nur, dass sie in ihrem Verhalten zeigen, dass es eben nicht so ist.

Ich muss ehrlich gestehen, ich weiß nicht, was aus mir geworden wäre, wenn ich nicht schon immer Freunde aus verschiedenen Kulturen gehabt hätte.

[Polarlicht]

Nazis sind das letzte. Ich finde es gefährlich, das zunehmend Geschehnisse wie der Holocaust verharmlost werden. Bedingt durch meinen Sport habe ich viele Kontakte zu Israelis und eigentlich jeder, den ich dort kenne hat einen Teil seiner Vorfahren im KZ verloren. Wenn ich dann im Zug höre, dass Jugendliche das Wort "Jude" als Schimpfwort benutzen, werde ich sauer und weise sie zurecht! Ich besitze eine Kette mit einem Davidstern und laufe damit öfter durch Frankfurt. Da kommen schon manchmal seltsame Blicke. Bis jetzt hat aber noch keiner einen blöden Kommentar abgegeben und ich würde es auch keinem empfehlen.

[*LV*]

über Nazis brauchen wir glaube ich nicht sprechen da dürften wir uns alle einig sein.
Nur wie schnell wird man als Nazi abgestempelt nur weil man nicht alles toll findet was Ausländer machen.
Habe von einigen Ausländer schon mal gehört dass wenn es um Bayern geht ( die gehen da ein wenig anders mit Ausländer um wie z.B. Mehmet ) dass man zu hören bekommt dass sind alles Nazis.

[jubi1701]

über Nazis brauchen wir glaube ich nicht sprechen da dürften wir uns alle einig sein.
Nur wie schnell wird man als Nazi abgestempelt nur weil man nicht alles toll findet was Ausländer machen.
Habe von einigen Ausländer schon mal gehört dass wenn es um Bayern geht ( die gehen da ein wenig anders mit Ausländer um wie z.B. Mehmet ) dass man zu hören bekommt dass sind alles Nazis.

Ja, da hast du schon auch recht.

[apia]

in polen, wo ich aufgewachsen bin gab es weitaus weniger toleranz. trotzdem bin ich kein rassist geworden.