Norwegen...unfassbar

[Suha]

@ Suha
Ich habe nicht geschrieben, daß am Prenzlauer Berg oder in Kreuzberg rassistische Übergriffe an der Tagesordnung sind, aber Spannungen, ja, die sind dort permanent vorhanden. .

Natürlich sind dort Spannungen normal. Diese Bezirke sind schließlich dicht bevölkert. Da gibt's dann Spannungen zwischen Müttern mit Kinderwagen und dem Rest der Welt, Hundebesitzer gegen Nichthundebesitzer, Araber gegen Türken usw....

Aber den schlimmen, fiesen Hass erlebt man immer eher in Bezirken mit vergleichsweise geringem Migrantenanteil.

[Susi Simpel]

Aber er hat seine Landsleute umgebracht, wie geht das denn mit Xenophobie zusammen?

na klar geht das zusammen. er hat ja nicht nur ein problem mit "fremden" und muslimen, sondern auch mit liberalen und kulturmarxisten.

außerdem ist das doch die regel, dass ein großteil dieser extremisten irgendwie unlogisch zusammensortiert ist - genauso wie ihre ideologien: da gibt es rechte, die pro-amerikanisch und pro-israelisch sind und kontra den islam, es gibt nazis, die zwar auch fremdenfeindlich sind, aber pro-palästinensisch (weil die ja gegen die juden sind), es gibt türkische nazis, es gibt satanistische nazis, es gibt... fast nichts dummes, das es nicht gibt.

im übrigen ist monsieur ja ein CHRISTLICHER rechter fundamentalist.

nicht unbedingt selten - der ku-klux-klan und dessen heutige ableger sehen sich als protestanten an, sind also christlich - und nebenbei rassistisch, faschistisch usw.

es gibt eben nicht nur den taliban, sondern auch den christoban oder katholiban

[M_aus_LB]

christoban oder katholiban

Oh, gibt's eigentlich Preise für so tolle Wortschöpfungen?

Ansonsten unterschreib ich hier.
Es gibt Fanatalisten jeder Coleur und Zusammensetzung. Man kann das heute nicht mehr nur einem "Wesenszug" zuordnen.

[Puckprinzessin]

Grad kam die Meldung, dass er sich als "nicht schuldig" ansieht. Unfassbar.

[SiGuenther]

Das war aber klar. Der hatte definitiv nicht das Gefühl, dass er da Menschen umbringt, war wohl eher eine Ungeziefer-Jagd: "grausam, aber notwendig" *schüttel*

[Puckprinzessin]

Er hat ja auch gesagt, er habe ein Zeichen setzen wollen. Es sei ihm nicht darum gegangen, möglichst viele Menschen zu töten. Mich gruselts wirklich, wenn ich daran denke..

[*LV*]

hier zum nachlesen:
Attentäter Breivik erklärt sich für nicht schuldig
http://www.spiegel.de/panorama/justi...776499,00.html

[vivian]

ernstgemeinte Frage: ich finde im Netz keine brauchbare Definition
für "Kulturmaxismus", kann mir bitte mal jemand auf die Sprünge helfen?
Ich kann den Begriff nicht einordnen.

[Datura]

Natürlich sind dort Spannungen normal. Diese Bezirke sind schließlich dicht bevölkert. Da gibt's dann Spannungen zwischen Müttern mit Kinderwagen und dem Rest der Welt, Hundebesitzer gegen Nichthundebesitzer, Araber gegen Türken usw....

Soso, wenn die Spannungen zwischen Deutschen und Ausländern so normal sind wie die Spannungen zwischen Hundebesitzern und Nichthundebesitzern, dann haben wir sie hinzunehmen, oder wie meinst du das? Findest du Prävention gegen politische Gewalt überflüssig? Und findest du es auch normal, daß so gut wie jede Nacht in Kreuzberg Autos brennen? Nur weil dort viele Menschen leben?
Und wenn dann wieder ein rassistischer Übergriff stattfindet, dann würdest DU dem Opfer erklären, daß die Spannungen, aus denen der Übergriff entstanden ist, normal sind, und man eben damit rechnen muß, wenn man in einem Brennpunkt lebt?
Das kann nicht dein Ernst sein, bitte nicht.

Aber den schlimmen, fiesen Hass erlebt man immer eher in Bezirken mit vergleichsweise geringem Migrantenanteil.

Den schlimmen Haß und politischen Extremismus erlebt man dort, wo die soziale, wirtschaftliche und politische Not am größten ist, eben zB im verwaisten Osten.
Natürlich gibt es immer wieder Ausreißer, die Bübchen aus gutem Hause, die sich in ihrer Freizeit "Mein Kampf" reinziehen und sich über Jahre ein nationalsozialistisches Weltbild anlesen, ohne je selbst Not in irgend einer Form erlebt zu haben. Siehe die Mitglieder RAF, das waren durchweg junge Leute aus sehr bürgerlichen Elternhäusern. Was hatten die für Gründe, ein marxistisches Gesellschaftssystem mittels Terrorakten zu fordern?

Aber die organisierte rechte und linke Szene, die massenweise Zulauf von Jugendlichen erlebt, die ist in der Regel dort angesiedelt, wo tatsächlich die Lage für sehr viele Menschen in jeder Hinsicht desolat ist. Nicht nur was die Ausländer-Situation angeht. Denn nicht alle Nazis definieren ihr Nazi-Sein primär über ihren Haß auf Ausländer. Siehe Susis Einwände, viele Nazis verstehen sich hervorragend mit Muslimen, tragen zum Ausdruck dafür Pali-Tücher, schmieren gemeinsam Hakenkreuze, was weiß ich. Vielen Nazis reicht schon der Haß auf den Staat, auf das Klassensystem, auf die Globalisierung usw. usf., um ihre Einstellung zu rechtfertigen. Da überschneiden sich dann der rechte und der linke Rand stark und es entstehen mitunter Querfront-Bewegungen, die rechte und linke Gruppierungen vereinen. (Und gerade was Gewalttaten angeht, steht der linke Rand dem rechten in nichts nach. Deswegen finde ich es auch unerhört, wenn militante Link***tremisten auf Gegendemonstrationen bei rechten Demonstrationen als "die Guten" gefeiert werden und oft ungeahndet Gewalt anwenden, im Sinne von "Die Straße die Straße gehört uns allein, aber wir geben sie euch Stein für Stein". Und mittendrin in der Sitzblockade sitzen dann Sozialdemokraten wie Wolfgang Thierse und "zeigen Gesicht" bis die Polizei sie wegträgt.)

[sunny69]

ernstgemeinte Frage: ich finde im Netz keine brauchbare Definition
für "Kulturmaxismus", kann mir bitte mal jemand auf die Sprünge helfen?
Ich kann den Begriff nicht einordnen.

Mein erster Gedanke bei dem Wort war: Ist ja ein Mix aus "Kultur" und "Marxismus" (Karl Marx) - aber es ist wirklich nicht einfach, was dazu zu finden - die meisten Sachen wurden von den Betreibern der Internetseiten sofort wieder gelöscht...

Ich glaube, das hier erklärt das Wort etwas besser:

Attentäter Anders Breivik: „Kreuzzug gegen den Kulturmarxismus“

Was der Attentäter Anders Breivik in einem 1500 Seiten langen Pamphlet im Internet veröffentlicht hat, spricht für eine Mixtur aus antimarxistischen und islamfeindlichen Vorstellungen, die sich mit Aggressionen gegen seine eigene Familie verbanden.


Hier ist noch eine Site zu dem Thema, die sehr genau auf das 1.500 Seiten-Werk des Attentäters eingeht: http://www.sueddeutsche.de/politik/n...ndes-1.1124360

Unter anderem steht dort das hier:

In seinem Manifest geht es Breivik darum, den Aufstieg des kulturellen Marxismus/Multikulturalismus im westlichen Europa darzustellen. Die Wurzel von Europas Problemen sei das Fehlen von "kulturellem Selbstbewusstsein". Damit meint Breivik "Nationalismus": "Die meisten Menschen haben immer noch Angst vor nationalistischen politischen Doktrinen und glauben, dass, sollten wir uns je wieder auf dieses Denken einlassen, plötzlich Hitlers Vermächtnis auftauchen könnte und ein globales Armageddon auslösen könnte", so Breivik weiter. Die wachsende Zahl an Nationalisten im westlichen Europa würde systematisch lächerlich gemacht und verfolgt unter dem derzeitigen "kulturmarxistischen/multikulturalistischen politischen Establishment". Dieser Prozess sei, so Breivik, seit 1945 kontinuierlich gewesen.

LG von Andrea