Wie viel Zeit braucht eine Beziehung?

[*-Loona-*]

Hallo ihr Lieben,
ich weiß gar nicht richtig, ob die Titelzeile meine Gedanken so gut spiegelt. Ich habe gerade nach einem Thread gesucht, in dem ihr über eure Vorstellungen von Ehe oder dem Zusammenleben mit eurem Partner sprecht. Gefunden habe ich den, in dem es um die Dinge geht, die ihr an eurem Partner so sehr liebt. Mich hat das alles sehr gerührt und ich wünsche mir sehr, dass ich mit meinem Partner auch an so einen Punkt komme. Ich kenne ihn erst seit einem viertel Jahr und wir sind gerade dabei, uns überhaupt richtig anzunähern (haben noch dazu eine räumliche Distanz), aber ich fühle mich mit allem noch sehr unsicher (das liegt in meinem Naturell). Gerne wäre ich mit ihm heute schon dort, wo ihr euch in diesem Thread beschreibt.
Dennoch wirft dieser Thread bei mir so viele Fragen auf, nachdem ich (25) erst eine wirklich langjährige Beziehung hatte (5 Jahre) und nicht behaupten würde, dass ich oder die Beziehung damals schon besonders erwachsen war (als wir uns getrennt haben, war ich 22, seitdem mehr oder weniger Single).
In meinem weiteren Bekanntenkreis kommen derzeit nur Meldungen darüber, wer sich scheiden lässt oder trennt, wer betrogen wurde oder Ähnliches. Wieso es immer häufiger so weit kommt, weiß ich nicht. Umso schöner finde ich es, von euch zu lesen, dass ihr in eurem Partner tatsächlich etwas ganz Besonderes seht und er auch in euch. Wie kommt das? Wie wächst das? Wie kommt man an so einen Punkt? Ich kann mir aus jetziger Sicht nicht vorstellen, dass mich mein Partner jemals mit diesen Augen sehen kann, wie ihr es beschreibt und ich weiß nicht, woran das liegt, denn ich würde mir nichts mehr wünschen. Ich erwische mich bei dem Gedanken "wenn er dich jetzt nicht so sieht, wird er es auch nie tun" und kann gerade niemandem um Rat fragen, da ich gerade leider nicht von Menschen umgeben bin, die eine Beziehung führen, wie ich sie mir wünschen würde, mit sehr viel Liebe und gegenseitigem Vertrauen und einer wundervollen Basis.
Puh das war jetzt wirr, ich hoffe, man versteht es dennoch ein bisschen.
Liebe Grüße und herzlichen Dank für ein paar Denkanstöße

[Tommasina]

Hmmm, gar nicht so einfach, denn ich bin gut 30 Jahre älter als du.

Es stellen sich mir ein paar Fragen: Was liebst du denn an ihm? Was hat euch zusammengebracht? Was hält euch zusammen?

Denn damit jemand dich mit Liebe betrachtet und dich als etwas Besonderes sieht, müssten die gleichen Gefühle und Botschaften (in einer Beziehung, ich spreche jetzt nicht von Schwärmerei) auch von deiner Seite kommen.

Aber ihr steht ja noch ganz am Anfang, mein Rezept ist, sich Raum zu lassen und, vor allem, sich so geben wie man ist, sich also nicht verstellen und, ebenso wichtig, den andern auch annehmen wie er ist, ihn nicht verändern wollen.

Dann, wenn man Glück und Geduld hat, wächst aus Verliebtheit eine Liebe, die Bestand hat.

Kannst du damit etwas anfangen?

[Datura]

Echt schwieriges Thema.
Vor allem: Wenn man mal den Zustand des "echten" Glücks, nicht nur der Glückseligkeit, erreicht hat, wie hält man ihn dann?

Mir geht es wie dir, ich habe in den letzten Jahren auch so viele Trennungen miterlebt, und es macht mir ein wenig Angst. Man muß wohl davon ausgehen, daß keine Beziehung vor einer Trennung gefeit ist, bzw. vor einer unüberwindbaren Krise, und die kann jederzeit kommen.

Ich denke, man muß sich vor allem gegenseitig wichtig sein, ohne speziellen Grund, einfach nur wegen der Tatsache, daß der andere da ist und einen um seiner selbst Willen liebt. Zwar glaube ich, daß Liebe zuAnfang durchaus an ein paar "greifbaren" Dingen festgemacht sein muß, aber irgendwann sollte die Liebe auch davon losgelöst sein und einfach unhinterfragt weiterexistieren.

Aber das dauert wohl viele Jahre bis es soweit ist. Wenn es überhaupt je eintritt.