Mütter

[Maja]

Eins vorweg, ich liebe meine Mutter! Doch sie treibt mich in den Wahnsinn und genau darum geht es.

Sie ist der einzige Mensch, der mich binnen weniger als 5 sekunden von 0 auf 100 bringt, mich fuchsteufelswild machen kann, ich sage Dinge die ich gar nicht meine. Das macht mich fertig. Ich denke ich bin ein recht ausgeglichener und ruhiger Mensch, predige auch immer wieder toleranz etc. aber bei meiner Mutter ist das alles wie verflogen. Ich versteh das nicht. Bei ihr verwandel ich mich in einen 13 Jährigen pubertierenden Teenager.
Warum???
Geht es denn nur mir so?
Ihr leben ist anders als meins, ihre einstellung ist eine andere, aber bei anderen stört mich das doch auch nicht. Sie versteht mich nicht, ich verstehe sie nicht. Aber wie kann ich von ihr toleranz erwarten, wenn ich sie bei ihr auch nicht an den Tag legen kann.
Ich versteh das nicht.

Heute Abend ist wohl ein entschuldigender Anruf dran.

Eure über sich selbst verstörte Maja

[Sophie]

Ich finde man kann von seinen Eltern Toleranz erwarten.
Deine Mutter möchte bestimmt nur das Beste für dich, sie sieht die Dinge einfach anders.

Was mir geholfen hat, waren ehrliche Worte und sie wußte, dass ich konsequent den Kontakt abbrechen würde, wenn sie sich nicht am Riemen reißt. Ich bin offen für Diskussionen und andere Sichtweisen, aber ständig ungefragtes Kommentieren meiner Lebensumstände gepaart mit Vorwürfen und oberlehrerhafter Besserwisserei. Nö, danke. Das hat mich zuviel Energie gekostet.

[geruchsvictim]

Bei mir selbst habe ich beobachtet, dass nur Menschen die mir besonders nahe stehen, mich mit Leichtigkeit verletzen oder auf die Palme bringen können.
Das ist eben die einzigartige Mutter-Kind-Beziehung.

[Maja]

Ich habe den Kontakt die letzten Monate unbewußt reduziert, was mir wirklich gut getan hat, aber eine Dauerlösung ist es nun mal nicht. Ich möchte sie nicht aus meinem Leben verbannen. Das Problem ist eher, das sie Dinge zu tode diskutieren möchte, mit Sichtweisen (sie versucht mich zu analysieren) die so verdreht sind, das ich das nicht auf mir sitzenlassen kann. Und dann ist das Drama vorprogrammiert.

[Mayanmar]

Oh Maja, sei bloß vorsichtig, was du hier über "Mütter" schreibst

[hamse]

Nein, du bist nicht allein.

[Maja]

Oh Maja, sei bloß vorsichtig, was du hier über "Mütter" schreibst

Ich weiß, ich weiß, ich bewege mich auf dünnen Eis.
Nein, aber ich hoffe wirklich nützliche Tipss zu bekommen. Ich will ja nur wissen wie man es schafft in frieden mit Ihnen zu leben ohne das man den Kontakt abbricht. Ich bin harmoniesüchtig und kann dieses Streß in der Familie einfach nicht ab, das macht mich fertig. Vorallem wenn ich mir dabei selbst im Weg stehe!

[Exuser 25]

Tja, Maja, da du schon über Kontakt abbrechen nachdenkst, möchte ich dir nur kurz meine Erfahrung schildern. Meiner Mutter habe ich den Kontakt gekündigt, mit kurzer Karte und Begründung. Sie hat sich nie wieder gemedelt und das ist auch gut so. Trotzdem wird sie immer meine Mutter bleiben, es tut mir weh, dass die Probleme nicht geregelt werden konnten und dass sie sich seit 20 Jahren nicht geändert hat. Ich wollte ein Teil ihres Lebens sein, aber sie hat ihre eigenen Probleme.

In diesem Sinne kann ich nicht ganz nachvollziehen, warum du wegen solcher Kleinigkeiten über so einen einschneidenden Schritt nachdenkst. Mütter sollten loslassen können, das stimmt. Sie müssen lernen, dass Kinder groß werden und ihr eigenes Leben führen.

Aber auch die Kinder müssen akzeptieren, dass ihre Mütter eigenständige Menschen mit all ihren Macken sind.

Toleranz auf beiden Seiten ist gefragt, Gespräche und auch mal ein ernst gemeintes, liebes Wort. Zeigen, dass man sich trotz aller Unterschiede wichtig ist.

[Maja]

In diesem Sinne kann ich nicht ganz nachvollziehen, warum du wegen solcher Kleinigkeiten über so einen einschneidenden Schritt nachdenkst.

So richtige kann ich mir auch gar nicht vorstellen, den Kontakt abzubrechen.
Wie gesagt, anfangs war es eher unbewußt, es hat mir einfach gutgetan. Kaum hatte man dann wieder Kontakt, schon der große Knall. Sie hat ihre eigenen Probleme, den Umgang mit diesen heiße ich nicht gut. Da rede ich aber auch gegen eine Wand. Naja, anders rum ist es wahrscheinlich auch so. Vielleicht sind wir uns zu ähnlich, ich weiß nicht.

[Maja]

Sie müssen lernen, dass Kinder groß werden und ihr eigenes Leben führen.

Aber auch die Kinder müssen akzeptieren, dass ihre Mütter eigenständige Menschen mit all ihren Macken sind.

Toleranz auf beiden Seiten ist gefragt, Gespräche und auch mal ein ernst gemeintes, liebes Wort. Zeigen, dass man sich trotz aller Unterschiede wichtig ist.

Danke.
Vielleicht ist das ja einfach ein Teil der zum Erwachsen werden/sein dazu gehört.