Handicap im Job erwähnen?

[nordic83]

Ich führe selbst Personalgespräche und stelle Mitarbeiter ein. Das hat immer auch etwas mit Vertrauen zu tun - würde ich nachträglich erfahren, dass ein Mitarbeiter mir nicht mitteilt, dass ein Handicap vorliegt, dann wäre das ein Vertrauensbruch.

Geh' offen damit um, es hat nichts mit deinen Leistungen zu tun. Wenn dein Chef weiß, warum du langsamer warst, dann könnt ihr gemeinsam daran arbeiten. Es findet sich sicher schnell eine gute Lösung für alle Beteiligten.

[LieseLotte]

Es findet sich sicher schnell eine gute Lösung für alle Beteiligten.

Wenn der Vertrag noch nicht unterschrieben ist?
Meinst du nicht, aus deiner Erfahrung, das dann nicht nach einer Lösung gesucht wird sondern eher ein anderer Bewerber den Vertrag bekommt?

[*LV*]

es soll sogar Arbeitgeber geben die von vornherein Menschen mit Handicap nehmen

[nordic83]

Bei einem Bewerbungsgespräch kommt es darauf an, wie sehr mich ein Bewerber überzeugt, dass er den Job möchte. Es muss der "Funke überspringen", wenn ein Bewerber qualifiziert ist, dann kann man immer nach gemeinsamen Lösungen suchen. Man kann Kompromisse eingehen, das gilt z.B. auch für Arbeitszeiten, Wochenstunden, Beginn der Anstellung, Schichtarbeit, Fahrtkostenzuschüsse, Zuschuss für die Erstausstattung der Berufskleidung.
Ich habe da schon viele postive Beispiele erlebt. Und dass das Angebot zum Vertragsabschluss vorliegt, zeigt doch, dass großes Interesse von Seiten des Arbeitgebers da ist.

[insomnia]

Ich würde es auch sagen: vielleicht kann der Arbeitgeber ein neues Diktiergeräte anschaffen, was für Dich besser geeignet ist. Oft bekommen Arbeitgeber auch Zuschüsse z. B. vom Integrationsamt, wenn ein Mitarbeiter einen Schwerbehindertenausweis hat.

Ich habe auch ein Handicap und mein Arbeitgeber hat für mich Zuschüsse bekommen und für mich einen kompletten Büroarbeitsplatz eingerichtet: mit einem großen Bildschirm. Das war vor 15 Jahren. Ich weiß jetzt nicht, wie die Situation heute aussieht, ob es noch so einfach geht usw. Aber wenn ein Arbeitgeber sehr überzeugt von seiner Mitarbeiterin ist, auch mit Handicap, wird er auch etwas dafür tun, dass das Handicap kein Handicap im Job wird.

[LieseLotte]

Aber wenn ein Arbeitgeber sehr überzeugt von seiner Mitarbeiterin ist, auch mit Handicap, wird er auch etwas dafür tun, dass das Handicap kein Handicap im Job wird.

Dem stimme ich zu, bei einem Mitarbeiter sollte das so sein. Aber wenn es um einen Bewerber geht?

[LieseLotte]

Ich denke, wenn ich die Wahl zwischen vielen Bewerbern habe, dann nehme ich vermutlich nicht den, für den ich ein spezielles Diktiergerät anschaffen muss.

Wen ich hier für doof halte, behalte ich für mich. Meistens jedenfalls.

[LieseLotte]

Warum nicht, wenn der Bewerber hochqualifiziert ist?

Warum, wenn die anderen es auch sind?

Aus Deinen Sätzen kann man jedenfalls eine Antipathie gegenüber Behinderten erkennen.

Kannst du das? Ich bin beeindruckt...


Ich habe hier einen Rat gegeben, an den sich niemand halten muss und werde verfolgen wie es weitergeht.
Punkt.

[LieseLotte]

OK, noch ein Satz: du kennst mich nicht, du kennst meinen Freundeskreis nicht, du liegst so dermaßen daneben, das kannst du dir überhaupt nicht vorstellen.

[sunny lea]

Ich denke, wenn ich die Wahl zwischen vielen Bewerbern habe, dann nehme ich vermutlich nicht den, für den ich ein spezielles Diktiergerät anschaffen muss.

Das scheitert doch nicht an einem Diktiergerät! Bei uns wurden schon Türen umgerüstet für einen Mitarbeiter mit Rohlstuhl, und der saß auch schon vor der Anstellung da drin.
Sprich das vorher nochmal an, dir liegt das sonst nur schwer im Magen.