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Thema: Handicap im Job erwähnen?

  1. #1
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    Standard Handicap im Job erwähnen?

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    Hallo ihr Lieben,

    ich bin momentan ziemlich verzweifelt und frage mich, was ich nur tun soll. Daher bitte ich euch um möglichst viele Meinungen, Antworten, um euren Rat. Danke schonmal dafür!

    Die Sache ist die, dass ich schwerhörig bin und ein Hörgerät trage.

    Nun habe ich eine Zusage für einen interessanten Job bekommen. Die Konditionen sind super und ich hab mich riesig gefreut. Heute war ich im Büro, um mir das mal anzuschauen und habe erfahren, dass ich häufig Berichte, Protokolle u. ä. über ein Diktiergerät in den PC tippen muss. Ich habe das schon einmal gemacht, aber da war es sehr selten und ich erledigte das meistens abends in Ruhe, wenn die Kollegen schon Feierabend hatten. Das ging auch recht gut mit nur kleinen nicht nennenswerten Verständigungsschwierigkeiten.

    Heute habe ich das wieder probiert und hatte diesmal mehr Probleme. Wörter verstand ich nur ab und an nicht, aber ich denke, das geht jedem so. Nur als mein Chef dann telefonierte (nicht leise), verstand ich kaum noch was. Das ist auch so ein komischer Kopfhörer, wo man die wattierten Stöpsel in die Ohren steckt. Wäre da ein Kopfhörer, der die Ohren ganz verdeckt nicht besser? Evtl. ist auch das Diktiergerät nicht mehr das neueste. Mein Chef fand mich zu langsam. Am 10-Finger-Schreibsystem lags nicht. An diese Abspieltechnik mit den Füßen muss ich mich auch noch gewöhnen. Ich persönlich finde ja, dass es weniger an meiner Schwerhörigkeit liegt, aber wenn mein Chef sieht, dass ich ein Hörgerät habe, würde er es darauf zurückführen.

    Am Montag soll ich meinen Vertrag bekommen und richtig anfangen. Nur habe ich jetzt kein gutes Gefühl dabei, weil ich Angst habe, dass ich diese Diktatsache nicht erwartungsgemäß hinkriege. Und wenn ich sage, dass ich schlecht höre, dann wird man mir den Vertrag doch nicht geben.

    In meinen früheren Tätigkeiten habe ich nie erwähnt, dass ich dieses Handicap habe, weil es für mich keine Rolle spielt. Ich trage ja auch Kontaktlinsen und sage das nicht. Ich wollte immer, dass man mich nach meiner Leistung beurteilt und wenn die Kollegen dann sahen, dass ich ein Hörgerät trage, war es mir egal, wenn man mit meiner Leistung zufrieden war. Andersherum gehen die Leute zu voreingenommen mit einem um bzw. bekommt man den Job wahrscheinlich erst gar nicht.

    Aber hier und heute habe ich das Gefühl, dass ich wohl mit der Wahrheit rausrücken muss. Ich würde mich besser fühlen, aber es kann natürlich das schlimmste passieren, dass ich so den Job nicht bekomme.

    Was meint ihr?

    Lieben Dank fürs geduldige Lesen und für eure Kommentare.

    Sid

  2. #2
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    Aus eigener Erfahrung kann ich dir nur eins raten: Geh offen mit Deinem Handicap um.
    Ich bin selbst schwerhörig, habe nur ein Hörvermögen von 40% und KEIN Hörgerät, weil ich mir finanziell keins leisten kann.
    Meine Arbeit im Imbiss ist von einer großen Geräuschkulisse begleitet, da der Imbisswagen direkt an einer vielbefahrenen Hauptstraße steht. Jeder normal hörende hat da Probleme, ich natürlich schlimmer.
    Aber meine Erfahrung hat gezeigt: offen sagen, was los ist, dann wird damit auch meist sehr gut umgegangen.
    Sprich mit Deinem Chef. Ich denke, er wird Verständnis haben.
    Wenn er Dir den Vertrag dann doch nicht gibt, dann ist er es nicht wert, eine Kraft wie Dich zu beschäftigen.

  3. #3
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    Wie wär's wenn du mal am Wochenende im Elektromarkt mal diese komplett-ohrumhüllungs-Kopfhörer ausprobierst und siehst ob's klappt? Dann kannst du gleich eins kaufen und zur Arbeit mitbringen!

    Sonst weiss ich leider auch nicht...

    Edit: Mal ehrlich, wenn jemand mitten in mein Diktat trompet... äh telefoniert, dann würde ich das auch nicht mehr gut verstehen....
    ****************

  4. #4
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    vielleicht liegt es ja auch am Hörgerät, vielleicht mal zu deinem Händler gehen.

    Entweder ein anderes Hörgerät oder neu Einstellen lassen ?

  5. #5
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    Ich würde es ihm sagen so weiß er warum du manchmal etwas langsam bist
    Ausserdem wäre sonst das Vertrauensverhältnis von Anfang an kaputt.

  6. #6
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    Kathi, das weiß ich nicht. Mir wurde damals beim HNO Arzt ein ziemlich modernes Hörgerät gezeigt und gesagt, dass dieses Gerät 1400 Euro kostet, wovon die Kasse 400 Euro übernimmt und ich müsste die 1000 Euro tragen. Für mich undenkbar.
    Aber anscheinend wollte da jemand sein teuerstes Gerät los werden.

  7. #7
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    Würde das auch ansprechen, bevor du den Vertrag unterzeichnest.

    Bekommt man bei einer mittelgradigen Schwerhörigkeit nicht sogar einen Schwerbehindertenausweis?
    Da hast du auch ganz andere Konditionen.
    Drop Perfume, not Bombs!

  8. #8
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    Ich würde nichts sagen.
    Probier verschiedene Kopfhörer aus, gewöhn dich an die Bedienung, sprich mit deinem Hörgeräteakustiker/Arzt, wie man das Problem lösen kann.

    Wenn es nicht klappt und du während der Probezeit gehst, ist doch nichts Schlimmes passiert.
    Wenn du es aber jetzt sagst und den Job nicht bekommst wirst du dich sehr ärgern.
    Und was willst du dann machen? Ich lese aus deinem Beitrag, dass du Sekretärin bist, willst du dann den Beruf wechseln?
    Die Dummheit hat aufgehört, sich zu schämen.

  9. #9
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    Wenn du einen Schwerbehindertenausweis besitzt hast du doch ganz andere Rechte in deinem neuen Job. Kündigungsschutz usw..
    Von daher würde ich es nicht verschweigen. Außerdem kann dich dein Arbeitgeber viel leichter kündigen, wenn er davon erfährt.

  10. #10
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    Ich würde auch raten, offen damit umzugehen, und ich würde Dir auch die größeren Kopfhörer empfehlen, mit den anderen hört man doch zu viele Außengeräusche. Mit Hörgerät käme ich auch nicht zurecht, denn damit werden ja auch sämtliche anderen Umweltgeräusche verstärkt, nicht nur die Ansage, die Du verstehen musst.
    Frieden schafft Reichtum. Reichtum schafft Übermut. Übermut bringt Krieg. Krieg bringt Armut. Armut macht Demut. Demut macht Frieden. - J. G. v. Kaysersberg

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