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Thema: Vom mitmenschlichen Geben und Zurückgeben

  1. #11
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    Danke Billie.

    Ich glaube, das Problem ist eine generelle Empathielosigkeit auf der anderen Seite. Den Fall Krankheit hatten wir schon. Es war nicht schön, was ich zu diesem Thema zu hören bekommen habe.

    Vielleicht läuft sich auch manches irgendwann leer. Und ich bin leer, immer nur bereit zu stehen.

    Und so langsam denke ich darüber nach, ob es mir nicht besser tun würde, auch mal etwas zurückzubekommen, als nur das gute Gefühl des "gebraucht werdens" zu haben. Versteht ihr, was ich meine? Das "gebraucht werden" war schon so ein gutes Gefühl, dass mir das Manko, dass ich nichts zurück erhalte, gar nicht so massiv aufgefallen ist.

    Erst jetzt wird mir wirklich bewusst, dass mir in dieser Freundschaft massiv etwas fehlt.

  2. #12
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    Hallo,

    ich sehe Umzugshilfe zwar als Freundschaftsdienst, aber genauso ist es andersrum möglich - wie von Cara geschrieben - seine Freunde nicht mit Umzügen in die 4. Etage und übervollen Kisten zu quälen und überzogene Erwartungen zu haben.

    Auch gibt es Phasen, in denen der eine eher nimmt und der andere eher gibt, da sollte man Geduld haben.

    Auch sehe ich es kritisch, Freundschaften mit Arbeitskollegen zu erwarten. Gute Bekanntschaft ja, aber wirkliche Freundschaft?

    Ich hatte mal eine Freundin, die mich oft nachts "gebraucht" hat, weil sie Dauerstudentin war und ich aber morgens raus musste. Das konnte mit einem Gespräch geklärt werden.

    Fazit: Freundschaft ist ein Geben und Nehmen, aber man muss seine Erwartungen auch kommunizieren. Wenn sich etwas ändern soll, dann muss man das schon selber anstoßen. Nach meiner Erfahrung gibt es überwiegend Lebensabschnitts-Freundschaften. Wenn man gerne gebraucht wird (das kenne ich), sich dann aber ausgenutzt fühlt (das kenne ich auch), muss man zuerst bei sich selbst was ändern, finde ich.

  3. #13
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    Mayan, dann beende die Beziehung. Du hattest ja mal versucht, darüber zu sprechen mit der Person. Wenn das alles nichts bringt, dann muss man einen Schlussstrich ziehen. Oder sich für eine Weile zurückziehen. Vielleicht hilft das.

    Es gibt so viele Menschen, mit denen du lachen und weinen kannst. Freundschaft muss sich entwickeln. Aber es reicht ja, wenn man vorher erst mal zusammen lachen kann. Das Weinen kommt dann von selbst. Da bietet das Leben noch eine Menge.

    Es gibt so viele Menschen, mit denen du befreundet sein könntest. Die würden deine Freundschaft schätzen. Also vergeude nicht deine Lebenszeit mit denen, die deine Fürsorge nicht zu schätzen wissen. Das ist unnütze Lebenszeit
    Liebe Grüße

    Cara

    "Du bist gerade 82 geworden. Du bist immer noch schön und begehrenswert. Wir leben seit 58 Jahren zusammen und ich liebe Dich mehr als je zuvor. Erst kürzlich habe ich mich erneut in dich verliebt" (André Gorz, aus Brief an D)

  4. #14
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    An Caras Beispiel vom Umzug kann man ganz gut seine Einstellung zum Thema Freundschaft sichtbar machen.

    Ich finde nicht, dass derjenige, der über genug Geld verfügt, den Umzug professionell durchführen zu lassen, sozusagen seinen Anspruch verwirkt hat, seine Freunde um Mithilfe zu bieten.

    Jedenfalls freue ich mich immer, wenn in meinerem näheren Umfeld jemand seinen Umzug ankündigt, und biete meine Hilfe an. Weil ich es nämlich gerne tue: einen Tag zusammen mit ihnen und weiteren Freunden verbringen, arbeiten, quatschen, Probleme lösen, ein improvisiertes Mittagessen auf Umzugskisten einnehmen, meine Freunde von einer anderen Seite kennenlernen (ungestylt, schwitzend, ...). Aber ich habe auch eine Erwartungshaltung: dass Leute, denen ich beim Umzug geholfen habe, dies nicht als selbstverständlich abtun, sondern mir in der gleichen oder ähnlichen Situation auch helfen. Und dass es nach dem Umzug eine Einweihungsparty gibt, zu der ich eingeladen bin. Das Argument mit den Rückenbeschwerden gilt nur bedingt, denn auch wer nicht schwer schleppen kann, kann ggf. den Umzugswagen fahren, Kisten packen, eine Wand anstreichen, Brötchen schmieren oder Löcher bohren.

    Und das lässt sich allgemein auf alle Bereiche der Freundschaft übertragen:

    Eine Freundschaft muss schon Geben und Nehmen sein, wenn auch nicht unbedingt auf gleicher Ebene oder in gleichem Ausmaß. Nicht jeder kann gut zuhören oder hat für alle Lebenssituationen eine Lösung parat. Nicht jeder kann mit allen Themen was anfangen. Nicht jeder hat die gleiche Menge an Zeit oder Hingabe übrig, um sie in eine Freundschaft zu investieren. Aber Anerkennung, Wertschätzung, Vertrauen, Geduld, Iniative, aktives Bemühen, die müssen schon zweiseitig sein.
    Mache mir Gedanken über Hautpflege und Make Up. Mein Handy behauptet hartnäckig "kein Gesicht erkannt".

  5. #15
    Avatar von Minerva
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    Meine Wahloma war im Gegensatz zu mir aktive und sehr, sehr gläubige Christin. Einen Ausspruch von ihr werde ich nie vergessen:

    "Auch ein guter Christ muss sich nicht alles gefallen lassen."

    Ich finde ebenfalls, dass Freundschaften ausgewogen sein sollten. Was ich überlegen würde: ich weiß, es klingt vielleicht schräg: aber ich bin davon überzeugt, dass man (auch, wenn man sich ärgert) nichts, wirklich nichts umsonst tut.

    Also würde ich mich fragen, ob es nicht vielleicht doch irgendwas in mir gibt, ein Bedürfnis, das diese Menschen in mir erfüllen. Warum zieht sich das schon eine Zeit lang? Was macht das mit dir (außer, dass du steigend unzufrieden bist)? Einfach reflektieren, das würde und mache ich in solchen Fällen. Wobei´s mir nicht so begegnet wie du beschreibst, ich meine nur.
    [FONT="Courier New"]It's beauty that captures your attention;
    personality which captures your heart. [/FONT]

    http://de.youtube.com/watch?v=6_43S3lgq2Y

  6. #16
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    Zitat Zitat von fettchen Beitrag anzeigen
    ...
    Fazit: Freundschaft ist ein Geben und Nehmen, aber man muss seine Erwartungen auch kommunizieren. Wenn sich etwas ändern soll, dann muss man das schon selber anstoßen. Nach meiner Erfahrung gibt es überwiegend Lebensabschnitts-Freundschaften. Wenn man gerne gebraucht wird (das kenne ich), sich dann aber ausgenutzt fühlt (das kenne ich auch), muss man zuerst bei sich selbst was ändern, finde ich.
    Das finde ich genau so bei mir auch.
    Sobald man das Gefühl hat, ausgenutzt zu werden, sollte man einhalten. Irgendwann ist Schluß, und wenn die Person so etwas nicht merkt, dann sollte man es sagen.
    Wenn dann kommt "Huch, das ist mir gar nicht aufgefallen!" kann man immer nochmal testen um dann genauer Bescheid zu wissen, dass es evtl. keine wirklichen Freunde sind und sich verabschieden von dem "Ballast".
    “These are used emotions. Time to trade them in. Memories were meant to fade, Lenny.”
    — Mace, Strange Days


    rosa-hellblau-falle.de

  7. #17
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    Minerva,

    ich denke mir ist ja bewusst, dass dieses "Kümmern" und "Dasein" auch mir etwas gibt. Unterschwellig. Nämlich dieses: da benötigt jemand meinen Rat, ich bin als "Fachfrau" gefragt.

    Klar fühle ich mich da auch desöfteren gebauchpinselt.

    Aber das macht die Leere auf der anderen Seite nicht mehr wett.

    Mir wird ein Spruch niemals aus dem Kopf gehen: Wer immer verfügbar ist, gehört zum Personal....

    Ich will kein Personal mehr sein.

  8. #18
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    wenn du merkst, dass das gleichgewicht nicht stimmt ist das schon der erste schritt.
    in meinen freundschaften ist das geben und nehmen recht gut ausgeglichen, ich kann viel helfen und geben, aber nicht grenzenlos.

    solche " energie-vampire" sind meist auch keine freunde, da dafür viel zu egozentrisch.
    https://www.instagram.com/apiasimon/

  9. #19
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    Zitat Zitat von Mäusken Beitrag anzeigen
    An Caras Beispiel vom Umzug kann man ganz gut seine Einstellung zum Thema Freundschaft sichtbar machen.

    Ich finde nicht, dass derjenige, der über genug Geld verfügt, den Umzug professionell durchführen zu lassen, sozusagen seinen Anspruch verwirkt hat, seine Freunde um Mithilfe zu bieten.

    Jedenfalls freue ich mich immer, wenn in meinerem näheren Umfeld jemand seinen Umzug ankündigt, und biete meine Hilfe an. ...
    Mäusken, ich glaube nicht, dass man meine Einstellung zum Thema Freundschaft daran erkennt, weil ich keinen Spaß am Kistenschleppen habe . Das mache ich aber auch nicht gerne. Damit belästigen wir auch nicht unsere Mitmenschen. Dafür gibt es Unternehmen, die machen das ganz vorzüglich. Und das ist der Punkt bei mir: Die Frage, ob jemand auf meine Kosten sparen möchte. Egal, in welcher Beziehung. Ich habe das alles hinter mir, viel gemacht, sogar Pools gebuddelt in fremden Gärten. Und ich würde es never ever tun. Vielleicht wird man mit dem Alter etwas vorsichtiger mit seiner Gesundheit. Und sortiert auch mal den Bekanntenkreis aus. Dann hat man weniger Freundschaften, die aber tiefer. Auch gut so So ist das Leben.
    Liebe Grüße

    Cara

    "Du bist gerade 82 geworden. Du bist immer noch schön und begehrenswert. Wir leben seit 58 Jahren zusammen und ich liebe Dich mehr als je zuvor. Erst kürzlich habe ich mich erneut in dich verliebt" (André Gorz, aus Brief an D)

  10. #20
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    Ich würde eine Freundschaft schon am Umzug festmachen.
    Wenn einer meiner Freunde nicht kann ist das völlig ok aber hätte er keine Lust dann würde ich es ihm schon verübeln. Denn vielleicht mache ich auch mal was für ihn wozu ich keine Lust habe.
    denn Freunde sollten doch in jeder Lebenslage für einen da sein

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