Vom mitmenschlichen Geben und Zurückgeben

[Cara]

Das denke ich aber auch nicht. Ich denke, man darf von Freunden auch nicht zuviel erwarten. Ich würde von meinen Freunden nie etwas erwarten oder verlangen, von dem ich weiß, dass es gegen ihre Regeln, ihre Moralvorstellungen, ihre Ansprüche oder sonst etwas verstößt.

Dazu ist doch auch eine Freundschaft da.

Ob Freunde in jeder Lebenslage für einen da sein sollten? Hier käme es auch auf die Lebenslage an. Und wie oft sie in diese Lage schon reingeschliddert sind.

Für mich persönlich gilt: Man darf eine Freundschaft nicht "auslutschen" mit dem Hinweis, dass man doch befreundet ist und Freunde immer für einen da sein müssen. Eine Freundschaft beruht doch trotzdem auf gegenseitiger Höflichkeit, Moral und Ehrlichkeit.

[Tommasina]

Ich würde eine Freundschaft schon am Umzug festmachen.
Wenn einer meiner Freunde nicht kann ist das völlig ok aber hätte er keine Lust dann würde ich es ihm schon verübeln. Denn vielleicht mache ich auch mal was für ihn wozu ich keine Lust habe.
denn Freunde sollten doch in jeder Lebenslage für einen da sein

Oh, und schon wären wir nicht befreundet!

Mir geht es wie Cara, ich mache keinen Umzug mehr selbst, ich lasse hinterher auch putzen, ich bin alt und meine Gelenke und mein Rücken sind nicht mehr so fit.

Also würde ich sowas auch nie von meinen Freunden verlangen.

Ich erwarte eigentlich nicht viel, ausser dass sie sich freuen, mit mir zusammenzusein und das auch zeigen.

Aufrichtigkeit und gegenseitiger Respekt gehören für mich auch zu einer Freundschaft.

[*LV*]

@Tommasina
Du bist alt und hast Rücken also entschuldigt

@Cara
Natürlich darf meine Freundschaft nicht überstrapazieren aber wenn jemand meine Hilfe benötigt, dann bin ich für ihn da soweit ich es einrichten kann.

[Exuser3]

Mäusken, ich glaube nicht, dass man meine Einstellung zum Thema Freundschaft daran erkennt, weil ich keinen Spaß am Kistenschleppen habe . Das mache ich aber auch nicht gerne. Damit belästigen wir auch nicht unsere Mitmenschen. Dafür gibt es Unternehmen, die machen das ganz vorzüglich. Und das ist der Punkt bei mir: Die Frage, ob jemand auf meine Kosten sparen möchte. Egal, in welcher Beziehung. Ich habe das alles hinter mir, viel gemacht, sogar Pools gebuddelt in fremden Gärten. Und ich würde es never ever tun. Vielleicht wird man mit dem Alter etwas vorsichtiger mit seiner Gesundheit. Und sortiert auch mal den Bekanntenkreis aus. Dann hat man weniger Freundschaften, die aber tiefer. Auch gut so So ist das Leben.

Seh ich genauso. Ich hab keine Lust auf Umzüge und ich erwarte auch nicht, daß Freunde mir beim Umzug helfen. Böten sie es an, prima. Ich tendiere da dennoch dazu lieber Profis zu bezahlen und gut ist.
In einer Partnerschaft hat ja auch der eine keine Lust z.B. die Fenster zu putzen dafür wischt er lieber Böden. Da läuft das doch auch.

[blubber]

wenn man wahre Freunde nur daran erkennt, ob sie mit einem umziehen, dann habe ich keine Freunde
ich ziehe schon seit Jahren nur noch mit Unternehmen um und helfe auch niemandem beim Umzug. Hab Rücken.

lieber lade ich sie zu einem Kochabend ein - das find ich gemütlicher als Kisten schleppen - und wenn ich sie ungestylt und schwitzend sehen will, gehen wir gemeinsam Sport machen

[Mayanmar]

Energievampir trifft es wohl ganz gut...

[Exuser37]

Es geht ja nicht darum, dass jemand den kompletten Umzug für einen erledigt oder Kisten schleppt, dafür gibt es ja Speditionen.

Oft erleichtert es einem ja schon der Umstand, wenn jemand mal einkauft oder ein Behördengang erledigt. Einen Schrank mit ausräumt o. ä. Das sollten selbst "ältere" Freunde doch noch können?!

Im konkreten Fall ging es darum, dass ich für ältere Verwandte einen ganzen Umzug stemmen durfte und der Rest der sonst sportlichen (Fitnessstudio-Gänger) Verwandtschaft "Rücken" oder keinen Bock hatte.

Aber ich hab auch schon das genaue Gegenteil erlebt, als ich einen Fuß gebrochen hatte (Gips) und sich eine Freundin fast täglich anbot, für mich einzukaufen. Die ist sogar extra für ein Limited-Edition-Teil in den dm gefahren und hat es mir dann noch (zusammen mit einer Riesen-Tüte voller toller Zeitschriften) geschenkt. Da war ich echt baff.

Also im großen und ganzen kann ich sagen, dass ich wirklich zuverlässige Freunde habe.

[Tommasina]

Es geht ja nicht darum, dass jemand den kompletten Umzug für einen erledigt.

Oft erleichtert es einem ja schon der Umstand, wenn jemand mal einkauft oder ein Behördengang erledigt.

Im konkreten Fall ging es darum, dass ich für ältere Verwandte einen ganzen Umzug stemmen durfte und der Rest der sonst sportlichen (Fitnessstudio-Gänger) Verwandtschaft "Rücken" oder keinen Bock hatte.

Da wäre ich auch sauer, aber das ist eigentlich wieder ein anderes Thema.
Nämlich, könnte durchaus mal ein Thread werden: Wer in eurer Familie/verwandtschaft ist für ungeliebte Aufgaben zuständig?

[Iridia]

Ich würde eine Freundschaft schon am Umzug festmachen.
Wenn einer meiner Freunde nicht kann ist das völlig ok aber hätte er keine Lust dann würde ich es ihm schon verübeln. Denn vielleicht mache ich auch mal was für ihn wozu ich keine Lust habe.
denn Freunde sollten doch in jeder Lebenslage für einen da sein

Den Anspruch an Freundschaft hab ich nicht. Ich finde, sie sollen in wichtigen emotionalen Zeiten für mich da sein und wir uns da nahe sein, in dieser Zeit die Freundschaft sogar vertiefen, ich möchte mich eher verstanden fühlen als jemanden zu haben, der alles mitmacht. Jemand, wo ein Blick in einer bestimmten Situation reicht, um zu kommunzieren oder wissend zu lächeln.
Es gab da mal einen Cartoon, wo zwei Frauen an einer Konditorei vorbeigingen und eine hielt der anderen die Hand vor die Augen.
Sowas sinngemäß meine ich.

Für Umzug würde ich auch Personal engagieren, auch schon, um niemanden böse zu sein, wenn was mir wichtiges kaputt gehen sollte oder beschädigt wäre, es ist sicher gut gemeint, aber das sind keine Profis, aber auch sonst ist das nicht die Ebene, die mir wichtig wäre.

[Mayanmar]

Ach.. Umzug... darauf käme es mir jetzt gar nicht so drauf an.

Ich fände es z.B. schön, wenn ein wirklich interessiertes "Wie geht es dir denn?" käme und nicht als rhetorische Frage gemeint. Wenn dieser Mensch mir mal zuhören würde, aber immer, wenn ich ansetze (ja, manchmal sind es einfach Banalitäten des Alltagslebens, die man vielleicht so erzählt), dann merke ich, dass da gar kein wahres Interesse ist. Vielleicht kennt man sich auch zu gut. Oder mein Leben ist so langweilig, dass man nicht zuhört, keine Ahnung.