Seite 1 von 2 1 2 LetzteLetzte
Ergebnis 1 bis 10 von 60

Thema: Vom mitmenschlichen Geben und Zurückgeben

Hybrid-Darstellung

Vorheriger Beitrag Vorheriger Beitrag   Nächster Beitrag Nächster Beitrag
  1. #1
    Registriert seit
    22.09.10
    Ort
    CH
    Beiträge
    22,928
    Du schneidest da schwere Themen an mitten in der Nacht.

    Ich habe mir ja letzthin auch Gedanken über Freundschaften gemacht und wie sie sich im Laufe der Jahre verändern http://www.beautyboard.de/showthread.php?t=239065

    Ich gehe davon aus, dass sich bei dir etwas verändert hat, dass du diese Freundschaft nun mit anderen Augen siehst.
    Dass es seinen Grund hat, warum dir gewisse Dinge plötzlich auffallen, die du früher als selbstverständlich angesehen hast.

    Es ist ganz sicher nicht falsch, mal Résumée zu ziehen und sich zu fragen, was einem gewissen Freunde bedeuten und was man wohl ihnen bedeutet.

    Meiner Erfahrung nach ist es schwierig, solche eingefahrenen Verhaltensmuster zu durchbrechen.
    Deine Freundin/dein Freund kennt eure Beziehung offenbar nicht anders, ihr/ihm wird sicher nicht bewusst sein, wie einseitig (oder eben nicht, du erkennst da schon richtig, dass auch du etwas davon hast) eure Freundschaft ist.

    Hast du denn das Gefühl, dass du für deine Sorgen oder Probleme auch auf Rat und Hilfe zählen kannst?
    Hast du diese schon mal in Anspruch genommen?


    Vergiss die Liebe nicht!


  2. #2
    Registriert seit
    07.08.04
    Ort
    NRW
    Beiträge
    18,069
    Resümee zu ziehen ist niemals falsch. Die neue Elle behandelt auch das Thema Freundschaften. Da gibt es eine Menge kluger Sprüche, die angeblich von Prominenten stammen.

    Lagerfelds Kommentar hat mir gefallen: Die Leute müssen unbedingt auch kommen, wenn sie was zu lachen haben. Wenn sie nur kommen, wenn sie weinen, ist das nicht mein Stil. (sinngemäß).

    Entspricht haargenau meiner Meinung. Wenn Menschen nur kommen, damit ich helfen und trösten und leihen und sonstwas kann, trenne ich mich von ihnen. Das ist leicht für mich. Ich muss mich nicht mit vielen sogenannten Pseudo-Freunden umgeben. Da tun es lockere Bekanntschaften auch. Ein paar wenige, echte Freunde reichen da völlig. Das Wort Freund wird sowieso durch f-book usw. überstrapaziert.

    Andererseits, Mayan: Das Gefühl, dass es dir gut tut, gebraucht zu werden, kann man dann ja auch schon als Freundschaftsdienst des Freundes ansehen. Von daher würde ich auch sagen: In deinem Statement kommt sehr häufig das Wort Ich vor. Wie häufig in deinen Posts. Hier einmal den kritischen Umgang mit sich ins Gericht zu gehen kann auch gut tun und eine Freundschaft wiederbeleben Denn ein Mensch, der immer nur gut ist, der kann auch erdrücken.
    Liebe Grüße

    Cara

    "Du bist gerade 82 geworden. Du bist immer noch schön und begehrenswert. Wir leben seit 58 Jahren zusammen und ich liebe Dich mehr als je zuvor. Erst kürzlich habe ich mich erneut in dich verliebt" (André Gorz, aus Brief an D)

  3. #3
    Registriert seit
    27.04.06
    Beiträge
    22,802
    Ich finde es völlig in Ordnung, die Entscheidung, ob ich mit jemandem befreundet sein oder überhaupt im weiteren Sinne mit jemandem zu tun haben will, davon abhängig zu machen, ob derjenige eine Bereicherung in meinem Leben oder eine Belastung ist. Unbewusst machen wir das alle, und es ist auch in Ordnung. So funktioniert das Leben. Wenn ich den Menschen um mich herum nur auf die Nerven gehe, verdrehen sie eben innerlich die Augen und sind froh, wenn sie nichts von mir sehen.
    Es gibt einen ganz einfachen Test, wo du sehen kannst, was du demjenigen bedeutest: Bitte ihn mal um einen richtig großen Gefallen, damit meine ich nicht Geld, sondern Zeit und Aufwand. Da siehst du dann sofort, wie es um eure Beziehung steht.

  4. #4
    Exuser37 Guest
    Zitat Zitat von janne.partikel Beitrag anzeigen
    Ich finde es völlig in Ordnung, die Entscheidung, ob ich mit jemandem befreundet sein oder überhaupt im weiteren Sinne mit jemandem zu tun haben will, davon abhängig zu machen, ob derjenige eine Bereicherung in meinem Leben oder eine Belastung ist. Unbewusst machen wir das alle, und es ist auch in Ordnung. So funktioniert das Leben. Wenn ich den Menschen um mich herum nur auf die Nerven gehe, verdrehen sie eben innerlich die Augen und sind froh, wenn sie nichts von mir sehen.
    Es gibt einen ganz einfachen Test, wo du sehen kannst, was du demjenigen bedeutest: Bitte ihn mal um einen richtig großen Gefallen, damit meine ich nicht Geld, sondern Zeit und Aufwand. Da siehst du dann sofort, wie es um eure Beziehung steht.
    Das unterschreibe ich voll und ganz.
    Auch das mit dem Test - ich sag nur Krankheit oder Umzug.
    Da lernst du ganz schnell, wer sich zumindest anbietet, zu helfen.

    Und auch, wer immer dann, wenn er gebraucht wird, gerade zufällig "Rückenschmerzen" hat....

    Ich hab in den letzten Jahren ganz klare Schnitte vollzogen und die wenigen, die sich jetzt noch in meinem engsten Kreis befinden sind nur noch Freunde, die warmherzig und hilfsbereit sind.
    Ganz wichtig ist mir auch noch, dass die Leute mich so nehmen wie ich bin und ich sie auch.
    Mit allen Fehlern, Schwächen usw. und nicht ständig rumkritisieren, rumdeuteln usw.
    Geändert von Exuser37 (25.08.11 um 14:27:14 Uhr)

  5. #5
    Registriert seit
    07.08.04
    Ort
    NRW
    Beiträge
    18,069
    Gerade beim Umzug sehe ich es nicht so.

    Da ziehen Leute um und bitten ihre Freunde um Hilfe. Diese Freunde haben oft wirklich Rückenprobleme (haben heute viele Leute) und beauftragen selbst immer ein Umzugsunternehmen. Weil sie a) niemanden belästigen wollen und b) auch nicht ihre Freunde ausnutzen wollen. Denn man spart ja mit "Freundeshilfe".

    Was also ist eine Freundschaft? Was sind Freundschaftsdienste? Wenn jemand, der (obwohl er dazu das nötige Geld hätte), seine Freunde um Hilfe bittet, weil er zu geizig ist und durch die Hilfe Geld spart und es dann auf den Kopf haut? Sind das Freunde?

    Bezieht sich natürlich nicht auf Leute, die für ein Unternehmen wirklich kein Geld haben. Aber dann sind es oft auch keine kompletten Hausstände, die mitgenommen werden.
    Liebe Grüße

    Cara

    "Du bist gerade 82 geworden. Du bist immer noch schön und begehrenswert. Wir leben seit 58 Jahren zusammen und ich liebe Dich mehr als je zuvor. Erst kürzlich habe ich mich erneut in dich verliebt" (André Gorz, aus Brief an D)

  6. #6
    Registriert seit
    10.06.03
    Beiträge
    13,454
    Hallo,

    ich sehe Umzugshilfe zwar als Freundschaftsdienst, aber genauso ist es andersrum möglich - wie von Cara geschrieben - seine Freunde nicht mit Umzügen in die 4. Etage und übervollen Kisten zu quälen und überzogene Erwartungen zu haben.

    Auch gibt es Phasen, in denen der eine eher nimmt und der andere eher gibt, da sollte man Geduld haben.

    Auch sehe ich es kritisch, Freundschaften mit Arbeitskollegen zu erwarten. Gute Bekanntschaft ja, aber wirkliche Freundschaft?

    Ich hatte mal eine Freundin, die mich oft nachts "gebraucht" hat, weil sie Dauerstudentin war und ich aber morgens raus musste. Das konnte mit einem Gespräch geklärt werden.

    Fazit: Freundschaft ist ein Geben und Nehmen, aber man muss seine Erwartungen auch kommunizieren. Wenn sich etwas ändern soll, dann muss man das schon selber anstoßen. Nach meiner Erfahrung gibt es überwiegend Lebensabschnitts-Freundschaften. Wenn man gerne gebraucht wird (das kenne ich), sich dann aber ausgenutzt fühlt (das kenne ich auch), muss man zuerst bei sich selbst was ändern, finde ich.

  7. #7
    Registriert seit
    18.07.05
    Ort
    Hamburg
    Beiträge
    16,439
    Zitat Zitat von fettchen Beitrag anzeigen
    ...
    Fazit: Freundschaft ist ein Geben und Nehmen, aber man muss seine Erwartungen auch kommunizieren. Wenn sich etwas ändern soll, dann muss man das schon selber anstoßen. Nach meiner Erfahrung gibt es überwiegend Lebensabschnitts-Freundschaften. Wenn man gerne gebraucht wird (das kenne ich), sich dann aber ausgenutzt fühlt (das kenne ich auch), muss man zuerst bei sich selbst was ändern, finde ich.
    Das finde ich genau so bei mir auch.
    Sobald man das Gefühl hat, ausgenutzt zu werden, sollte man einhalten. Irgendwann ist Schluß, und wenn die Person so etwas nicht merkt, dann sollte man es sagen.
    Wenn dann kommt "Huch, das ist mir gar nicht aufgefallen!" kann man immer nochmal testen um dann genauer Bescheid zu wissen, dass es evtl. keine wirklichen Freunde sind und sich verabschieden von dem "Ballast".
    “These are used emotions. Time to trade them in. Memories were meant to fade, Lenny.”
    — Mace, Strange Days


    rosa-hellblau-falle.de

  8. #8
    Registriert seit
    24.09.07
    Ort
    Berlin
    Beiträge
    18,219
    An Caras Beispiel vom Umzug kann man ganz gut seine Einstellung zum Thema Freundschaft sichtbar machen.

    Ich finde nicht, dass derjenige, der über genug Geld verfügt, den Umzug professionell durchführen zu lassen, sozusagen seinen Anspruch verwirkt hat, seine Freunde um Mithilfe zu bieten.

    Jedenfalls freue ich mich immer, wenn in meinerem näheren Umfeld jemand seinen Umzug ankündigt, und biete meine Hilfe an. Weil ich es nämlich gerne tue: einen Tag zusammen mit ihnen und weiteren Freunden verbringen, arbeiten, quatschen, Probleme lösen, ein improvisiertes Mittagessen auf Umzugskisten einnehmen, meine Freunde von einer anderen Seite kennenlernen (ungestylt, schwitzend, ...). Aber ich habe auch eine Erwartungshaltung: dass Leute, denen ich beim Umzug geholfen habe, dies nicht als selbstverständlich abtun, sondern mir in der gleichen oder ähnlichen Situation auch helfen. Und dass es nach dem Umzug eine Einweihungsparty gibt, zu der ich eingeladen bin. Das Argument mit den Rückenbeschwerden gilt nur bedingt, denn auch wer nicht schwer schleppen kann, kann ggf. den Umzugswagen fahren, Kisten packen, eine Wand anstreichen, Brötchen schmieren oder Löcher bohren.

    Und das lässt sich allgemein auf alle Bereiche der Freundschaft übertragen:

    Eine Freundschaft muss schon Geben und Nehmen sein, wenn auch nicht unbedingt auf gleicher Ebene oder in gleichem Ausmaß. Nicht jeder kann gut zuhören oder hat für alle Lebenssituationen eine Lösung parat. Nicht jeder kann mit allen Themen was anfangen. Nicht jeder hat die gleiche Menge an Zeit oder Hingabe übrig, um sie in eine Freundschaft zu investieren. Aber Anerkennung, Wertschätzung, Vertrauen, Geduld, Iniative, aktives Bemühen, die müssen schon zweiseitig sein.
    Mache mir Gedanken über Hautpflege und Make Up. Mein Handy behauptet hartnäckig "kein Gesicht erkannt".

  9. #9
    Registriert seit
    07.08.04
    Ort
    NRW
    Beiträge
    18,069
    Zitat Zitat von Mäusken Beitrag anzeigen
    An Caras Beispiel vom Umzug kann man ganz gut seine Einstellung zum Thema Freundschaft sichtbar machen.

    Ich finde nicht, dass derjenige, der über genug Geld verfügt, den Umzug professionell durchführen zu lassen, sozusagen seinen Anspruch verwirkt hat, seine Freunde um Mithilfe zu bieten.

    Jedenfalls freue ich mich immer, wenn in meinerem näheren Umfeld jemand seinen Umzug ankündigt, und biete meine Hilfe an. ...
    Mäusken, ich glaube nicht, dass man meine Einstellung zum Thema Freundschaft daran erkennt, weil ich keinen Spaß am Kistenschleppen habe . Das mache ich aber auch nicht gerne. Damit belästigen wir auch nicht unsere Mitmenschen. Dafür gibt es Unternehmen, die machen das ganz vorzüglich. Und das ist der Punkt bei mir: Die Frage, ob jemand auf meine Kosten sparen möchte. Egal, in welcher Beziehung. Ich habe das alles hinter mir, viel gemacht, sogar Pools gebuddelt in fremden Gärten. Und ich würde es never ever tun. Vielleicht wird man mit dem Alter etwas vorsichtiger mit seiner Gesundheit. Und sortiert auch mal den Bekanntenkreis aus. Dann hat man weniger Freundschaften, die aber tiefer. Auch gut so So ist das Leben.
    Liebe Grüße

    Cara

    "Du bist gerade 82 geworden. Du bist immer noch schön und begehrenswert. Wir leben seit 58 Jahren zusammen und ich liebe Dich mehr als je zuvor. Erst kürzlich habe ich mich erneut in dich verliebt" (André Gorz, aus Brief an D)

  10. #10
    Avatar von Minerva
    Minerva ist offline l'impératrice, c'est moi
    Registriert seit
    04.01.07
    Ort
    Rom ;)
    Beiträge
    2,730
    Meine Wahloma war im Gegensatz zu mir aktive und sehr, sehr gläubige Christin. Einen Ausspruch von ihr werde ich nie vergessen:

    "Auch ein guter Christ muss sich nicht alles gefallen lassen."

    Ich finde ebenfalls, dass Freundschaften ausgewogen sein sollten. Was ich überlegen würde: ich weiß, es klingt vielleicht schräg: aber ich bin davon überzeugt, dass man (auch, wenn man sich ärgert) nichts, wirklich nichts umsonst tut.

    Also würde ich mich fragen, ob es nicht vielleicht doch irgendwas in mir gibt, ein Bedürfnis, das diese Menschen in mir erfüllen. Warum zieht sich das schon eine Zeit lang? Was macht das mit dir (außer, dass du steigend unzufrieden bist)? Einfach reflektieren, das würde und mache ich in solchen Fällen. Wobei´s mir nicht so begegnet wie du beschreibst, ich meine nur.
    [FONT="Courier New"]It's beauty that captures your attention;
    personality which captures your heart. [/FONT]

    http://de.youtube.com/watch?v=6_43S3lgq2Y

Ähnliche Themen

  1. Antworten: 9
    Letzter Beitrag: 18.11.06, 13:58:15
  2. Produkte wieder zurückgeben bei Nichtgefallen
    Von kleinesfinchen im Forum Beauty
    Antworten: 7
    Letzter Beitrag: 07.08.06, 21:51:25
  3. Antworten: 4
    Letzter Beitrag: 08.03.06, 23:09:29
  4. Creme zurückgeben bei Rossmann?
    Von Juliane im Forum Beauty
    Antworten: 36
    Letzter Beitrag: 16.01.06, 11:53:34
  5. Kosmetika zurückgeben?
    Von anna.b im Forum Beauty
    Antworten: 5
    Letzter Beitrag: 22.05.01, 17:12:00

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •