Der Polizei Thread

[Polarlicht]

A7 ist ungefähr 1500,00 Euro mit den Zulagen für Schichten usw. Den mittleren Dienst gibts z.B. noch in Bremen. Man darf aber nicht vergessen, dass davon immer noch die PKV bezahlt werden muss, das sind locker mal 150,00 - 200,00 als JUNGER Mensch, je nachdem wie gesund man ist (oder ob Frau - dann zahlt man deutlich mehr )
Ich wollte immer zur Polizei und habe mich zum Glück für die Judikative entschieden, wenn ich so mitbekomme, was für Arbeitsbedingungen einige von meinen Freunden bei der Polizei so haben, vor allem Familien.

Im mittleren Dienst möchte ich auch nicht arbeiten und das mit der PKV vergessen leider wirklich viele bei ihrer Kalkulation.
Im höheren Dienst sieht das ganze schon anders aus. Da ist die Vergütung sowohl während des Studiums als auch später wesentlich höher.

Die Arbeitsbedingungen bei der Polizei kann man allerdings nicht über einen Kamm scheren. Das ist sehr stark vom jeweiligen Bereich abhängig. Und was der eine als belastend empfindet (z.B. Schichtdienst, Großeinsätze), ist für den anderen vielleicht ein Abenteuer und macht Spaß.
Bei mir ist es z.B. umgekehrt: Ich komme aus der Judikative und habe mich dort sehr gelangweilt. Richterin wäre für mich in Frage gekommen, aber alle anderen Berufe in diesem Bereich haben mich nicht wirklich interessiert.

[Polarlicht]

Deinen letzten Absatz möchte ich dick unterstreichen. Ich halte es für fatal, zum Beispiel blutjunge Freischussler direkt als RichterIn zu besetzen, unabhängig vom Spruchorgan. Ich habe letztens in der Güte vor einer frisch geschlüpften Richterin, längst noch keine 30 Jahre alt, am Arbeitsgericht verhandelt, die uns Anwälte hilfesuchend, geradezu bettelnd anschaute, in der Hoffnung, wir würden ihr den Vergleichsvorschlag, den sie gerne unterbreitet hätte, diktieren. Die hatte keinen Schimmer, was sie da tut und worüber sie urteilt. Das kann doch nicht sein. Die wäre als Mitglied einer Kammer, wo sie unter Aufsicht ist , sicher besser aufgehoben.

Das habe ich auch schon oft gehört. Die armen Dinger werden einfach ins kalte Wasser geworfen. Ich habe das zweite Staat***amen nicht, aber ich hätte mir kaum vorstellen können, nach der kurzen Referendariatszeit (in der Pfalz z.B. nur 1 1/2 Jahre) direkt auf dem Richterstuhl zu sitzen.

[Exuser29]

Das habe ich auch schon oft gehört. Die armen Dinger werden einfach ins kalte Wasser geworfen. Ich habe das zweite Staat***amen nicht, aber ich hätte mir kaum vorstellen können, nach der kurzen Referendariatszeit (in der Pfalz z.B. nur 1 1/2 Jahre) direkt auf dem Richterstuhl zu sitzen.

Das kommt häufig vor, in normalen Zivildezernaten hat man das Problem oft. Ich erinnere mich an einen jungen Richter an "meinem" alten Amtsgericht, der hatte sich Vordrucke für, sorry, jeden Scheiß gefertigt, auch von möglichen Vergleichsvarianten und wehe, es wurde eine Vereinbarung getroffen, die von dem Vordruck abgewichen ist - ein Alptraum. Im Zivildezernat geht das ja noch, vor einem Arbeitsgericht ist das eine Katastrophe und im Familiengericht haben absolute beginners auch nichts verloren, finde ich. Das kann man den Parteien nicht antun und dem Richter eigentlich auch nicht. Eine Bekannte von mir ist auf einem kleinen Amtsgericht gelandet, die musste von jetzt auf gleich Handelsregister (dort gab es ein Unternehmen mit 27 nahezu identisch lautenden Tochter- und Enkeltochterunternehmen, grausam) und ein total abgesoffenes Grundbuch machen. Gut, dass man beides in der Ausbildung so intensiv durchackert, nämlich fast gar nicht. Die hat das ein halbes Jahr durchgehalten und dann das Handtuch geschmissen. Schade, weil sie eine gute Juristin ist aber völlig verheizt wurde. Aber gut, das ist leider in vielen Berufen so, dass Neulinge verheizt werden.

[Exuser66]

Tja, aller Anfang ist schwer, aber das kann ich anders herum von Anwälten genauso sagen, die sich im Wettbewerbsrecht tummeln, ohne einen blassen Schimmer zu haben, oder die einfach im ganzen Berufsleben scheints noch nichts gelernt haben.. Richter arbeiten sich mit der Zeit schon ein. Ich betreue gerne unsere Assessoren und muss sagen, dass ich von denen eigentlich immer ganz begeistert bin, was die doch können und wieviel Mühe sie sich geben.
Nichtsdestotrotz habt ihr natürlich vollkommen recht, Lebenserfahrung und sonstige Bildung schaden keineswegs. Niemandem.

[Exuser29]

Tja, aller Anfang ist schwer, aber das kann ich anders herum von Anwälten genauso sagen

Allerdings und nicht nur im Wettbewerbsrecht.

[*LV*]

"Je später die Nacht, desto größer der Wahnsinn"

Geschubst, geschlagen, getreten: Immer häufiger sehen sich Polizisten bei Routineeinsätzen mit Gewaltausbrüchen konfrontiert. Allein in Nordrhein-Westfalen wurden binnen eines einzigen Jahres fast 2000 Beamte verletzt - die Spirale der Eskalation dreht sich schneller denn je.

http://www.spiegel.de/panorama/justi...784705,00.html

Mal schauen wie lange es noch Menschen gibt die bei der Polizei ihre Zukunft sehen....denn ich würde mir das alles nicht gefallen lassen, da nützt auch kein höheres Gehalt.

[Mugglchen]

Ich besitze seit nunmehr 27 Jahren den Führerschein und musste mich bisher genau einer Polizeikontrolle unterziehen.

Das änderte sich gestern schlagartig, denn sie holten mich innerhalb von 20 Minuten 2x raus

Die Polizisten waren äußerst freundlich, ich war angenehm überrascht

Zu beanstanden gabs übrigens nix, ich war nur Fahrdienst

[*LV*]

"Die Justiz muss endlich aufwachen und das Strafmaß bei diesen Delikten ausschöpfen", sagt Polizeigewerkschafter Rettinghaus. In der Realität aber würde die Schuld für die Gewalt hinterher oft den Beamten zugeschrieben, die die Situation angeblich hätten eskalieren lassen. Und der eigentliche Aggressor zeigte dann häufig auch noch die Polizisten an und verlangte möglicherweise Schadensersatz. Zudem würden die Kollegen von ihren Vorgesetzten mit diesen Belastungen oft völlig alleine gelassen.

Wie könnte es enden?
Wenn keiner mehr zur Polizei will wird es hier mal enden wie im wilden Westen denn es gibt ja niemanden der für Ordnung sorgt.

In Bremen stand ein ähnlicher Bericht in der Zeitung, witzig ist dass alles nicht mehr

[Polarlicht]

Wie könnte es enden?
Wenn keiner mehr zur Polizei will wird es hier mal enden wie im wilden Westen denn es gibt ja niemanden der für Ordnung sorgt.

In Bremen stand ein ähnlicher Bericht in der Zeitung, witzig ist dass alles nicht mehr

Das ist wirklich nicht schön. Zum Glück bekommt der Polizist aber nicht immer den schwarzen Peter zugeschoben. Auch der Zusammenhalt unter Kollegen ist recht groß was das betrifft. Es ist eben auch das Risiko, das man eingeht, wenn man diesen Beruf wählt.

Ich würde mir keine Sorgen machen, dass keiner mehr zur Polizei will. In Hessen gab es dieses Halbjahr wieder über 3000 Bewerber.