was sagt ihr dazu - thema freundschaft

[serendipiti]

hallo liebes forum,

was sagt ihr zu folgender geschichte:

als mein freund vor 2 jahren seinen geb. feierte, hat er natürlich auch seinen besten freund eingeladen. Dieser war im vorfeld schon etwas angetrunken, da er am vortag schon auf eine party war.
Im angesäuselten zustand, hat er mir einen bösartigen kommentar abgegeben. Das habe ich meinem freund erst nächten tag erzählt. Für mich war es auch nicht tragisch, da er einfach betrunken war.

mein freund war so sauer, er hätte ihn deshalb schon auf der party rausgeschmissen…..

nach einem telefonat, wurde das zur sache gebracht und gleich wieder als erledigt betrachtet, jedoch war dann auf einmal ca 2 jahre „pause“ zwischen den 2-en.
mein freund meinte, er hat ihn angerufen, er hat nie abgehoben, er rennt ihm nicht mehr nach. Sein freund hat sich auch nicht gemeldet bla bla…

vor kurzem waren wir auf einer hochzeit bei gemeinsamen bekannten eingeladen, dort begruben die 2 ihren „streit“, was ja eigentlich keiner war. Sie/wir machten sich auch lustig drüber usw.

So jetzt ist der fall eingetreten, unserer jahrelanger kumpel heiratet. Ich kenne ihn auch schon sehr lange, seine zukünftige habe ich jetzt schon 2 mal gesehen, wir haben uns auch gut verstanden.

wir werden aber nicht zu seiner hochzeit eingeladen! Wie würdet ihr drauf reagieren? enttäuschung auf unserer seite war schon groß, wir müssen es aber einfach akzeptieren. wir hätten es verstanden, wenn er sagt, er hat alles geplant, reserviert usw, und kann uns nicht mehr einladen, aber es kam überhaupt nichts von seiner seite.

sogar die gemeinsamen bekannten sind erstaunt, dass wir nicht dabei sind, und eine meinte bei der verabschiedung zu meinem freund (er hat es mir erzählt): ja dann bis nächste woche. er: äh wir sind nicht dabei. sein freund gleich etwas schroff: das glaube ich nicht (dass wir nicht dabei sind)

ich denke mal der kontakt wird aber nie wieder so sein wie früher, da diese hochzeit jetzt irgendwie immer zwischen uns steht.

da sieht man mal wieder was man wert ist…..

[gintonic]

Ich finde die Sache ist ganz einfach:
zwei Jahre Funkstille sind zwei Jahre Funkstille. Danach kann man nicht mehr von "bester Freundschaft" sprechen.

Da braucht es eben ein bisschen Zeit, um sich wieder organisieren, wieder Alltag in den Kontakt zu bringen etc. Sowas passiert meistens vorsichtig und nach und nach, und nicht in einer schnellen Schwamm-drüber-passt-schon-Blitzaktion.

Dass die Hochzeit jetzt in diese Phase fällt ist natürlich sehr unglücklich. Aber ehrlich - ich würde bei meiner Hochzeit auch nur engste Freunde dabeihaben, und unter diese Definition fallt ihr im Moment wahrscheinlich nicht. Ich hätte zu sehr Angst, dass der Knatsch nochmal hochkocht, und dafür ist der Tag zu wichtig.

Aus Sicht der Braut - wer lädt denn Leute ein, die er erst zweimal getroffen hat?

Ich würde auch jetzt ganz negativ sagen - so wie früher wird es nicht mehr werden. Wobei ich beide Parteien (also sowohl nicht Nicht-Einladung zur Hochzeit als auch eure Reaktion darauf) verstehen kann.

[Exuser64]

Stimme gintonic in allen Punkten zu.

[serendipiti]

hi,

naja er ladet auch leute ein, die er 1x im jahr sieht
wir wissen das, da wir gemeinsame bekannte haben, mit denen wir mehr kontakt haben als er, und die sind auch eingeladen *lach*

naja man kann es wirklich nur akzeptieren. ich ärgere mich trotzdem!

lg
seren

[Maja]

Ich kann verstehen das du verärgert bist, aber wenn der Streit schon so sehr hinter euch liegen würde und alles gut wäre, gäbe es diese Situation nun erst gar nicht.

Alles in allem ist es ein Bruch in der Freundschaft. Und die Frage ist einfach, kann man noch von Freundschaft sprechen oder eher Bekanntschaft.

[Ballkönigin]

Klar, ärgere Dich ruhig.
Tatsache ist aber, dass nach 2 Jahren Funkstille der "Streit" doch nicht so läppisch gewesen ist.
Die Hochzeit ist entweder schlechtes timing (die Vorrednerinnen sprachen von langsamer Annäherung, das dauert halt), oder das Eherpaar bzw. der Bräutigam traut sich nicht, Tacheles zu reden und die Freundschaft ganz klar zu beenden.
Menschen sind feige, sie sind irre wütend oder enttäuscht,aber ihre Harmoniesucht läßt die Konsequenzen nicht zu.

[Dawn13]

Ich finde die Sache ist ganz einfach:
zwei Jahre Funkstille sind zwei Jahre Funkstille. Danach kann man nicht mehr von "bester Freundschaft" sprechen.

Da braucht es eben ein bisschen Zeit, um sich wieder organisieren, wieder Alltag in den Kontakt zu bringen etc. Sowas passiert meistens vorsichtig und nach und nach, und nicht in einer schnellen Schwamm-drüber-passt-schon-Blitzaktion.

Dass die Hochzeit jetzt in diese Phase fällt ist natürlich sehr unglücklich. Aber ehrlich - ich würde bei meiner Hochzeit auch nur engste Freunde dabeihaben, und unter diese Definition fallt ihr im Moment wahrscheinlich nicht. Ich hätte zu sehr Angst, dass der Knatsch nochmal hochkocht, und dafür ist der Tag zu wichtig.

Aus Sicht der Braut - wer lädt denn Leute ein, die er erst zweimal getroffen hat?

Das unterschreibe ich zu 100%. Warum "sieht man daran, was man wert ist"? Die Freundschaft war zerbrochen und nur weil man sich jetzt einmal wiedergesehen hat und seine Streiterei begraben hat, ist man noch längst nicht wieder dicke miteinander. Ausserdem wird die Hochzeit ja schon länger in Planung sein, warum also nun weitere Leute einladen, nur weil man sich mit diesen gerade mal nicht die Köpfe einschlägt?

(das zeigt mir mal wieder, warum ich im allerkleinsten Kreis heiraten würde, damit sich sicher auch mal gar keiner ignoriert oder "weniger wert" fühlt oder anfängt zu vergleichen, wer jetzt wen öfters sieht und darum natürlich enger befreundet sein muss, als der/die andere...).

[Exuser 25]

Hallo,

ich sehe es auch so, dass die Freundschaft eben zwei Jahre lang unterbrochen war. Jetzt ist es nicht mehr dasselbe. Ich wüsste auch nicht, ob ich jemanden, der zwei Jahre lang nachtragend war und dann plötzlich auf gut Freund macht, direkt zu meiner Hochzeit einladen würde.

Damals haben sich beide Männer nicht richtig darum gekümmert, den Streit aus der Welt zu schaffen. Eine Hochzeit wird von langer Hand geplant, dann mal eben zwei Leute mehr einzuladen, bei denen man nicht mal weiß, wie man sich verstehen wird? Vertrauen muss langsam wieder wachsen, das braucht Zeit. Falls es überhaupt zurückkommt.

[Iridia]

Klar, ärgere Dich ruhig.
Tatsache ist aber, dass nach 2 Jahren Funkstille der "Streit" doch nicht so läppisch gewesen ist.
Die Hochzeit ist entweder schlechtes timing (die Vorrednerinnen sprachen von langsamer Annäherung, das dauert halt), oder das Eherpaar bzw. der Bräutigam traut sich nicht, Tacheles zu reden und die Freundschaft ganz klar zu beenden.Menschen sind feige, sie sind irre wütend oder enttäuscht,aber ihre Harmoniesucht läßt die Konsequenzen nicht zu.

ich vermute das. Ich weiß ja nicht, was er im Suff erzählt hat, aber vielleicht war es das, was er wirklich dachte und zwischen beiden steht. Dafür spricht auch, dass er nicht mehr abgenommen hat oder von sich selbst aus die Sache bereinigen wollte. Er hatte kein Interesse daran.

Zu der Hochzeit haben beide das beste daraus gemacht und durch einen gewissen Abstand das Kriegsbeil begraben und konnten den Abend gut verbringen und haben sich auch noch was offen gelassen für eine spätere Annäherung. Zumindest von der Seite des ehemaligen Freundes sieht es doch sehr nach Bruch aus und nichts spricht dafür, dass er wieder eine schnelle neue Annäherung will.

[Cara]

Sehe ich genau so. Ich verstehe nicht, wie man hier von "jahrelanger Kumpel" reden kann.

Es waren zwei Männer, die waren befreundet, dann stritten sie sich. Und über zwei Jahre hindurch wollte der Freund nicht anrufen. Das Zusammentreffen war ja eher zufällig, war nicht gewollt. Nur, weil sie sich jetzt nicht mehr streiten, bedeutet es nicht, dass sie wieder Freunde sind. Sie haben auf dieser Party das gemacht, was zivilisierte Menschen eben machen: Streit begraben, darüber lachen.

Aber eine Freundschaft ist es nicht mehr. Und ich denke, das wird es auch nicht mehr.