Hallo zusammen,
das sind aber sehr interessante Beiträge zum Thema. Ich habe mir nie Gedanken über das Älterwerden gemacht und immer gedacht, mir macht das nichts aus. Aber ein Jahr vor meinem 50. Geb. habe ich eine regelrechte Krise bekommen. Ich habe mich unheimlich kritisch betrachtet (was natürlich rein körperlich gesehen 20 Jahre zuvor positiver ausgefallen wäre) und nur noch an mir rumgenörgelt. Ich fühlte mich einfach alt und unschön. Als der 50. dann vorbei war, war das - ich weiß nicht warum - wie weggewischt. Ich bin seitdem (das ist drei Jahre her) dermaßen gut drauf, dass es fast beängstigend ist. Ja, ich werde als Frau von Männern nicht mehr so wahrgenommen wie früher, das stimmt. Aber irgendwie macht es mir nichts mehr aus. Mein Mann liebt mich und findet mich attraktiv, das ist die Hauptsache. Ich fühle mich attraktiv - und das ist der Schlüssel, egal, ob andere das auch finden. Ich verstehe allerdings nicht recht, warum ich mich erst jetzt plötzlich attraktiv finde und früher nicht (als ich objektiv betrachtet noch besser in Schuss war). Ich kaufe mir z.B. schöne Wäsche und trage sie mit Begeisterung. Früher habe ich oft gedacht: ne, mit dem Röllchen am Bauch oder der etwas schlaffer werdenden Haut "lohnt" das nicht. Völliger Unsinn! Ich lege jetzt überhaupt mehr Wert auf mein Äußeres und genieße es, mich schön zu machen. Bei meinen Freundinnen ist das eher andersrum. Komisch.
Naja, ich wollte euch nur Mut machen: es kann auch im Alter noch aufwärts gehen!
Liebe Grüße
Iris
Leider ist das selbstbestimmte Ende nicht so einfach, wie man sich das erhofft.
Man müsste es an die Hand nehmen, solange es einem noch gut genug geht um alles selbst zu organisieren und auch durchzuführen, was die wenigsten machen, solange sie nicht gerade eine unheilbare Krankheit haben.
Man fühlt sich ja mit 80 vielleicht noch fit und gut und autonom und die wenigsten werden eines schönen Herbsttages beschliessen, so heute ist mein letzter Tag.
Weil man noch eine Zukunft sieht und sei es nur der nächste Sommer....
Ich glaube, der Mensch ist einfach so.
(Abgesehen davon, dass es in Deutschland ja eh verboten ist, wie ich weiss, sofern wir überhaupt vom Gleichen sprechen).
Zweitens ist es auch mit Patienverfügung und auch mit Unterstützung Angehöriger in sehr vielen Fällen extrem mühsam, dass in den Spitälern und Heimen dann auch wirklich die Wünsche nach Unterlassen lebensverlängernder Massnahmen (und diese müssen gar nicht dramatisch sein, das Nichtverabreichen einer Kochsalzinfusion gehört schon dazu) umgesetzt werden.
Ich habe gerade in der nahen Verwandschaft so einen Fall und die Tochter der Patientin gerät so langsam an ihre Grenzen, weil sie immer und immer wieder die gleichen Diskussionen führen muss.
Vergiss die Liebe nicht!
Ich glaube, dass mit dem Alter immer wichtiger wird, ob man Spaß an seinem Beruf und befriedigende soziale Kontakte hat und gesund ist. Denn wenn die Zeit verrinnt, fällt auf, dass nicht mehr alles möglich ist, einfach, weil die Zeit nicht mehr da ist.
Ich bin glücklich, so wie ich bin. Klar sehe ich nicht mehr aus wie 20, aber das stört mich nicht, weil ich so fit, gesund und glücklich bin wie noch nie in meinem Leben. Und dass mir niemand mehr hinterher guckt, kann ich auch nicht sagen. Ob begeistert oder entsetzt, kann ich natürlich nicht beurteilen...![]()
Ich glaube, die arme Isis ist jetzt bestimmt ganz eingeschüchtert und verstört ob der Eigendynamik, die ihr ursprünglicher "Ich fühl' mich alt, also bitte, die Damen, baut mich mal auf"-Thread angenommen hat.
Aber interessant zu lesen und somit vielleicht auch wieder eine aktive Hilfe zu Isis' Problem der schleichenden Verblödung dank der Mutterrolle.
*Nur so ein Einwurf am Rande, ohne etwas Substantielles zur Debatte beizutragen*
Och, ich glaub eigentlich nicht, dass die "arme" Isis sich so leicht einschüchtern lässt.Sie hängt halt gerade mal durch. Bestimmt ist es jedenfalls hauptsächlich subjektives Empfinden bezüglich ihres Aussehens.
Wegen des "Hinterherschauens" (oder auch einfach Anschauens): Ich lebe ja seit Jahren in Belgien, hier schaut sowieso niemand.Ist echt wahr. Jedesmal, wenn ich in meiner Geburtsstadt Köln bin, bin ich verwundert, dass mich soviele Leute interessiert angucken, gar nicht unbedingt nur Männer bzw. letztens spazierte ich mit meinem Freund Hand in Hand (also eindeutig vergeben) am Rhein herum und da guckten uns auch viele an. Man kommt dort auch viel leichter in ein kurzes Gespräch.
Sehr schöner Thread!
Ich werde Ende des Jahres 40 und seit ziemlich genau einem Jahr stecke ich richtig fett in einer Midlife crisis. Das ist so ein diffuses Gefühl, dass ich es bis heute nicht in Worte fassen kann. Ich kann es auch nicht auf etwas bestimmtes fokussieren.
In meinem Leben läuft seit Jahren alles wie am Schnürchen, sodass mich immer häufiger Ängste überkommen, wie "das kann doch nicht ewig so weiter gehen", "bald passiert bestimmt was ganz schreckliches". Nein, ich kenne keine Langeweile.
Aber irgendwas ist da... Und es hat mit dem älter werden zu tun. Da bin ich mir sicher.
Ich frage mich ganz häufig, was ich denn tun kann, um da wieder rauszukommen? Mir fällt schlicht nichts ein. Also werde ich es aussitzen müssen.
LG, Anke
Geändert von Anke B (16.09.11 um 12:42:51 Uhr)
Ein Bild lügt mehr als tausend Worte.