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Thema: Traurig...

Hybrid-Darstellung

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  1. #1
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    Liebe Slow Smokey,

    Ich kenn das Gefühl und hab gerade überlegt, wo sich deine und meine Situation überschneiden. Wenn man ein Ziel, auf das man jahrelang hingelebt hat, erreicht hat, fehlen einem entsprechend neue Ziele. Mir ging es so, als ich alles hatte, was ich je wollte. Ich war nicht glücklich und wusste nicht warum. Dein Leben verlangt jetzt vielleicht einen anderen Kompass, andere Dinge, die dich tiefer befriedigen.

    Ich hab mich damals allein mit einem Zettel auf den Fußboden gelegt, mich gefragt, wie ich wieder glücklich werde, den Gedanken losgelassen und alles aufgeschrieben, was mir in den Sinn kam. Bei mir war es sowas wie: Kleiderschrank aufräumen, rote Tasche kaufen, braunen Gürtel kaufen ...nichts von den Dingen, die ich gedacht hätte, aber die mir Energie gaben. Nach einer Weile versiegten die Gedanken und ich begann, nach und nach meinen Zettel zu bearbeite. Ich begann mein Leben zu reseten und behielt am Ende nur meine Arbeit, alles andere hab ich geändert. Mit den ersten Sachen, die ich von meiner Liste strich, kam die Kraft zurück, ich wurde auf vermisste Art wieder lebendig. Manchmal verliert man seinen inneren Kompass, wenn ein großer Weg hinter einem liegt und man fühlt sich leer und verloren. Ich hoffe, es geht dir bald wieder besser, wenn nicht, such einen Arzt auf und schildere deine Situation. Vielleicht könnte dir eine Kur helfen?
    Warst du eigentlich in einer Selbsthilfegruppe für Angehörige von Alkoholikern? Ich bin kein vorbehaltloser Freund solcher Gruppen, weil es den Focus wieder auf das Problem lenkt, aber vielleicht findest du jemanden, der in derselben Lage ist und dir in dem Moment nahe sein kann. Ich wünsch dir bald wieder Kraft ind ein Ziel, auf das du dich richtig freuen kannst.

  2. #2
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    Ich kenne solche Gefühle von einem guten Freund, der einfach ein schlechtes Gewissen hatte, ausgezogen zu sein. Für Co-Abhängige (ohne zu wissen, ob Du eine solche bist) ist es verdammt schwer, denjenigen "allein" zu lassen und das kann sich eben so äußern, wie es das bei Dir tut. Alles Gute (und ja, auch ich meine, Du solltest, sofern es anhält, nicht allzu lange mit einem Arztbesuch warten).

    "Man kann nicht allen helfen“, sagt der Engherzige und hilft keinem. Marie von Ebner-Eschenbach, Schriftstellerin


    Es gibt Menschen, die sich immer angegriffen fühlen, wenn jemand die Wahrheit sagt. Christian Morgenstern

  3. #3
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    Zitat Zitat von Beautybuendel Beitrag anzeigen
    Ich kenne solche Gefühle von einem guten Freund, der einfach ein schlechtes Gewissen hatte, ausgezogen zu sein. Für Co-Abhängige (ohne zu wissen, ob Du eine solche bist) ist es verdammt schwer, denjenigen "allein" zu lassen und das kann sich eben so äußern, wie es das bei Dir tut. Alles Gute (und ja, auch ich meine, Du solltest, sofern es anhält, nicht allzu lange mit einem Arztbesuch warten).
    Ja, das glaube ich auch.
    Mich steckt man nicht in eine Schublade....ich gehöre in ein Schmuckkästchen

  4. #4
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    Es war ein schwerer Schritt für mich. MEiner Mutter geht es dort wo sie ist nicht gut und das weiß ich. Das schlimme ist, dass sie mir nun ein großes Theaterstück vorspielt. Alles ist toll alles ist super... Ich bekomme nichts mehr mit von dort, und genau das wollte ich mit meinem Auszug ja bezwecken. Doch nun bereitet es mir jeden Abend Bauchschmerzen... Was ist da los? Gibt es Zoff den ich nun nicht schlichten kann...ich schlafe dann nicht...oft bis der Wecker klingelt nicht...
    Ausserdem denke ich dass sie wütend und auch traurig ist, dass ich sie allein gelassen habe... Und darum will sie mir alles madig machen. Unser Bad ist zu klein, die Heizkosten in einer Altbauwohnung zu teuer... Und nur sie wüssten wie eine gute Wohnung auszusehen hat etc. Kommt sie her hat sie auch was zu meckern... immerzu...
    Ich habe mein Abitur gemacht und zeitgleich praktisch babysitting gemacht... Seit ich denken kann...passe ich auf und höre auf jedes Geräusch (welcher Schrank geht grade auf, wie oft steht sie auf und geht in die Küche (um zu trinken)) Mein Abi war dadurch kein Zuckerschlecken... ich bin nun gegangen um mir nicht noch die Ausbildung ruinieren zu lassen... Eigentlich wollte ich studieren... Aber ich hab das Gefühl ich habe erst noch diese Baustelle die ich fertig stellen muss bevor ich mich in ein schweres Studium stürze. Deswegen mache ich die Ausbildung... Als Grundlage um dann vielleicht irgendwann nochmal richtig loslegen zu können.

    Danke für eure lieben Zuprüche... Zunächst schreibe ich vielleicht tatsächlich mal so en Tagebuch. Habe viel gutes darüber gelesen. Gibt es etwas anderes professionelles? Denn Psychologen haben hier Wartelisten hab einem halben Jahr und mehr...
    dum di dumm ^^

  5. #5
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    :-(
    Vielleicht würde es dir helfen, mit anderen Angehörigen von Alkoholkranken zu sprechen, dich auszutauschen. Es gibt ja nicht nur die AA, sondern noch andere Institutionen, die Suchthilfe bieten. Und parallel dazu auf jeden Fall bei einem Psychologen anmelden - vielleicht kannst du durch Zufall mal dazwischen kommen. Das, was du erlebt und mitgemacht hast, schaffst du nicht allleine aufzuarbeiten, leier die Hilfe an nd wenn der Termin in fünf Monaten erst ist, ist es besser als nichts.
    Geändert von Krisja (21.09.11 um 23:37:13 Uhr)
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  6. #6
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    Eine Ausbildung ist ja nicht unbedingt weniger anspruchsvoll als ein Studium. Zumal wenn man direkt von der Schulbank kommt und plötzlich 8-10 Std. am Tag arbeiten muß. Man hat einen Chef, der Leistung sehen will, und wenn man da nicht topfit ist, ist das wohl kaum zu schaffen.

    Und solche Eltern-Geschichten sind wahrscheinlich immer schlimm, egal wie alt man ist. Meine Eltern sind vor ein paar Jahren auseinander gegangen, nach 30 Jahren Ehe. Das war sehr sehr schlimm für mich, obwohl ich längst ausgezogen war. Schließlich sind Eltern ja meist auch später noch so ein sicherer Hafen, eine Insel, die dann plötzlich wegbricht. Es ist für mich immer noch schlimm.

    Professionelle Hilfe hört sich immer gut an, aber man sollte sich darüber im Klaren sein, daß einem ein Psychologe auch kein anderes Leben geben kann. Er kann keine Erschöpfung wegzaubern und keine emotionalen Defizite auffüllen.
    Meiner Meinung nach ist einem viel geholfen, wenn man sich im Leben das essentiell Wichtige zusammenhält. Vor allem die sozialen Kontakte. Nicht verkriechen, nicht negativ-grübeln, eine gesunde Portion Egoismus und gutes Essen. Mir hat geholfen, daß ich mit dem Sport angefangen habe. Nicht viel und exzessiv, aber es kurbelt die Serotonin-Produktion an und man hat wenigstens einmal am Tag, nach dem Sport, gute Laune. Daraus läßt sich eine Menge Optimismus schöpfen, sowie das Gefühl: Es war hart, aber du hast es geschafft.

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