Was ist Euch heute klar geworden?

[juttali]

Vielleicht nicht Dank Corona, aber man ist anders beschäftigt und hat wenig gedanklichen Leerraum.
So geht es mir aber auch.

[*Butterblume*]

Dass HomeOffice nicht so gechillt ist, wie ich mir das immer vorgestellt habe. Nach meinem gestrigen ersten Tag (12 Stunden durchgearbeitet, mit einer einstündigen Pause zum Abendessen) bin ich etwas geläutert.

Das einzig relaxte war mein Outfit: Leggings, Birkenstock und Metallica Shirt

[Gästin]

In meinem persönlichen Umfeld gibt es aktuell zwei Lager (nein eigentlich drei), aber bei den Berufstätigen sieht es so aus, dass die einen, da im weitesten Sinn in der Tourismus- oder Unterhaltungsbranche arbeiten große und größte Ängste haben und die anderen so sicher wie noch nie sind und überstundengebeutelt, da systemrelevante Berufe (das Land muss irgendwie funktionieren).

Die dritte Gruppe sind die Rentner. Der Gedanke, die DRV würde nicht mehr zahlen, übersteigt gerade mein Vorstellungsvermögen.

[LieseLotte]

Wenn jemand wirklich dringend einen Job braucht, hier suchen fast alle Supermärkte Aushilfen und es werden keine ausländischen Hilfskräfte für die Spargelsaison kommen, da wird ganz dringend gesucht.
Ich persönlich würde ja lieber an der frischen Luft Spargel stechen...

Natürlich weiß ich auch, dass das nicht jeder kann und will.

[Gästin]

Nein, hier wird auch bei Lidl niemand gesucht zum Aufpacken und Spargel gestochen wird hier schon gar nicht.

Hier schließt heute ein großes Möbelhaus (Kette) wegen Corona. Das hat erst letztes Jahr geöffnet und viele Mitarbeiter auch aus der Langzeitarbeitslosigkeit geholt. Ich mag mir gar nicht vorstellen, was die jetzt für Ängste haben.

Wenn hier Job-Endzeitstimmung war, dann fand man immer noh was im Tourismus, Ferienwohnungen putzen oder Küchenhilfe oder so. Aber das ist ja auch weggebrochen.

So traurig. Hoffentlich kriegen wir das wieder im Laufe des Jahres gewuppt.

[Irrlicht]

für mich hat sich bisher nicht viel geändert.

Ich gehe normal arbeiten (Home-Office geht nicht), und wir haben auch weiterhin Aufträge. (Handwerks-Betrieb, der aber die Industrie beliefert und nicht Privatkunden). Es ist ruhig, aber es läuft weiter zur Zeit.

Da ich eh nicht der "Weggeher" bin, ändert sich zur Zeit halt für mich nichts. Ich gehe ab und zu in den Supermarkt und schüttle mit dem Kopf, weil alles ausgeräubert ist, obwohl doch mittlerweile bekannt sein müsste, dass Hamsterkäufe unnötig und unsolidarisch anderen gegenüber sind. Mir hat da meine Nachbarin gestern leid getan, die arme alte Frau schleppt sich in den Supermarkt für Zucker und Mehl und bekommt nichts mehr. Wenn ich das nächste mal einkaufe, gucke ich ob es was gibt, dann bringe ich ihr was mit.

[Gästin]

Ich weiß nicht, ob jetzt die Zeit ist über andere den Kopf zu schütteln, auch nicht, wenn sie irrational handeln. Dahinter steckt doch Angst und die Menschen glauben, die Situation im Griff zu haben, wenn sie handeln - auch wenn das Handeln im jetzigen Zeitpunkt unsinnig erscheint.

[Saphirblau]

Ich weiß nicht, ob jetzt die Zeit ist über andere den Kopf zu schütteln, auch nicht, wenn sie irrational handeln. Dahinter steckt doch Angst und die Menschen glauben, die Situation im Griff zu haben, wenn sie handeln - auch wenn das Handeln im jetzigen Zeitpunkt unsinnig erscheint.

Ich sehe das Problem eher darin, dass sich einer vom anderen anstecken lässt. Als Erwachsener sollte man aber doch fähig sein, selber zu denken.

Manchmal habe ich auch den Eindruck, einigen gefällt die derzeitige Situation und sie wollen sie so richtig ausreizen. Die müssen ansonsten wohl ein sehr langweiliges Leben haben - und einen beschränkten Horizont.

[Gonzo]

das die Kreise der wirtschaftlichen Auswirkungen doch schnell näher kommen, die Firma in der ich arbeite handelt mit elektronischen Bauteilen, leider so gut wie alles aus Asien, China ist dicht, seit heute auch Malaysia und der Rest kann das nicht ausgleichen, wir verkaufen jetzt das Lager aus und hoffen dass es bald wieder weiter geht

[Gästin]

Manchmal habe ich auch den Eindruck, einigen gefällt die derzeitige Situation und sie wollen sie so richtig ausreizen.

Ja, das empfinde ich z. T. auch so.

Aber ich sehe auch Ängste. Meine Stadt lebt zum größten Teil von Tourismus, der ist völlig eingebrochen gerade pünktlich zu Saisonbeginn. Da wären viele nach den winterlichen Monaten der Arbeitslosigkeit wieder angefangen zu arbeiten. Das darf man einfach nicht aus den Augen verlieren, selbst wenn man in einer anderen Situation ist.